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19:02 Uhr, 18.12.2000

Sun Microsystems: starke Kurseinbußen - Grund?

Die Aktien von Sun Microsystems fielen im Handelsverlauf an der Nasdaq auf ein neues 52-Wochen-Tief, nachdem zwei promintente Analystenhäuser die Aktie abgestuft hatten.

Die Aktie konnte sich im laufenden Handel an der Wall Street bei $28.25 stabilisieren. Die Aktie ist nun seit Monatsanfang um 25.72 % gefallen, der prozentuale Verlust seit Jahresanfang liegt bei 27.04 %.

Grund für den weiteren Kursverfall waren zwei Abstufungen von Merill Lynch und Prudential Securites auf "Akkumulieren". Die Analysten sehen eine hohe Chance, dass das Unternehmensergebnis für die nächsten zwei Quartale nicht den Erwartungen entsprechen könne.

Das in Kalifornien liegende Unternehmen ist der führende Anbieter von Netzwerk-basierenden Computer-Systemen, welche die SPARC-Prozessor-Familie und das Betriebssystem UNIX benutzen.

Seit den späten neunziger Jahren konnte Sun Micro seine Position im low-cost Server-, Storage- und Workstation-Markt ausbauen. Zu den Partnern und Kunden gehören bekannte Unternehmen wie Nokia, Motorola, Sony und Eron. Die Technologie des Unternehmens ist ein Standard für Internet-Unternehmen geworden, das Führungsebene warb aufgrund des Erfolgs mit dem Slogan "Wir sind der Dot in Dot.com".

Doch durch den Shakeout vieler Internet-Unternehmen könnte die Nachfrage nach den Produkten von Sun Microsystems durch die Ausgaben-Kürzung der Kunden von Sun Microsystems zurückgehen, warnt ein Analyst.

Der Merrill Lynch Analyst Tom Kraemer merkt an, dass im mittleren Preisseqment ein bereits erwartetes Produkt erst im frühen Sommer zu erwarten sei. Des weiteren merkt Kraemer an, dass auch das high-end-Produkt erst zu diesem Zeitpunkt verfügbar sein werde. Laut dem Analysten sei es sehr wichtig für die Konkurrenz-Fähigkeit von Sun Micro, die Termine für angekündigte Produkte einhalten zu können.

Zu einer Investment Konferenz äußerte sich Michael Lehman negativ über das Umsatzverhältnis des Unternehmens. Sun würde 90 % des Umsatzes von Fortune 1000-Unternehmen beziehen, welche ihre Internet-Geschäfte aufbauen. Nur 10 % des Umsatzes würde aus Start-Up-Internet-Unternehmen generiert werden.

Ed Zander, COO von Sun Micro, begründet dies in einem Interview mit CNET-News.com. Er sieht das größte Umsatzpotential in den großen Unternehmen wie Infospace oder Citibank, nicht in vielen kleinen Internet-Start-Up-Unternehmen.

Die am Sonntag veröffentlichte Research Note von Goldman Sachs sieht die Situation und Marktstellung von Sun Microsystems sehr bullish. So sei Sun Microsoft ein Profiteur von der immer größer werdenden Bandbreite. Diese würde sogar schneller wachsen, als die Prozessor-Performance und würde somit, so die Analystin Laura Conigliaro, die Kapazitäten von Sun Micro in der Zukunft bei weitem überschreiten können.

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