Sun Micro liefert IT-System für LKW-Maut
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Sun Microsystems ist der Plattformlieferant für das bundesdeutsche Electronic Toll Collect (ETC)-System. Das elektronische Mautsystem zur Erfassung der Straßennutzungsgebühr für schwere LKW ab 12 Tonnen startet am 31. August 2003. "Toll Collect GmbH" als Betreiber des Mautsystems ist ein Konsortium aus DaimlerChrysler Services AG, der Deutschen Telekom AG und der französischen Gesellschaft Cofiroute SA. Mit dem Zuschlag vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen im Herbst 2002 zum Aufbau des Mautsystems erhielt Sun den Auftrag, die IT-Infrastruktur bereitzustellen.
"Die entfernungsabhängige LKW-Maut sorgt für technische Innovationen, mehr Gerechtigkeit und bessere Verkehrsinfrastruktur", erklärt Dr. Manfred Stolpe, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen. "Sie erfüllt eine Vielzahl wichtiger Aufgaben, ohne die ein geregelter und sicherer Güterverkehr auf unseren Strassen nicht denkbar wäre."
Die IT-Infrastruktur umfasst neben der erforderlichen Hard- und Software auch zentrale Dienste wie Sun Cluster 3.0 zur Sicherstellung der Hochverfügbarkeit. Sun ONE Directory und Sun ONE Messaging Services bilden dabei das Herzstück der Nutzerverwaltung. Sun unterstützt die Entwicklung, Integration und Produktion im Bereich der Individualsoftware sowie bei Standardprodukten für Data Warehouse, Customer Relationship Management (CRM), Enterprise Resource Planning (ERP), Enterprise Security und Datenbanken. Sun Professional und Support Services realisieren ein maßgeschneidertes Dienstleistungskonzept, um einen 7x24 Stunden-Betrieb zu gewährleisten. Im ETC-Rechenzentrum stehen bereits über 220 Maschinen mit mehr als 650 Prozessoren und 100 Terabyte Storagekapazität zur Verfügung. Zum Einsatz kommen dabei die neuen Sun Fire High-end Systeme sowie die leistungsfähigen Volumenserver. Die SAN-Technologie basiert auf Switches der Director's Class und stabilem Sun High Performance Storage.
Die Schlüsselfunktion im ETC-Projekt ist die bewährte Partnerschaft zwischen T-Systems und Sun. T-Systems arbeitet mit Sun seit August 2002 im Projekt Electronic Toll Collect zusammen. Der produktive Betrieb startet im August dieses Jahres.
Die Mauterhebung erfolgt über eine automatische Einbuchung: Eine im Fahrzeug eingebaute "On-Board Unit (OBU)" ist mit einem Empfänger für das Global Positioning System (GPS) und mit einem Mobilfunk-Sender ausgestattet. Setzt sich das Fahrzeug in Bewegung, registriert das Gerät, auf welcher Strasse sich das Fahrzeug befindet. Wird eine mautpflichtige Strasse befahren, berechnet die On-Board Unit aus den Fahrzeugdaten und den gefahrenen Kilometern automatisch die fälligen Mautgebühren und sendet diese an die Toll-Collect-Zentrale. Die Zentrale rechnet die Gebühren mit dem Spediteur ab. Der durchschnittliche Mautsatz liegt bei 0,15 Euro pro Kilometer, wobei die Höhe sich nach Achszahl und Schadstoffklasse richtet. Die Einnahmen aus der Maut sollen für den erforderlichen Ausbau von Strassen, Schienenwegen und Wasserstrassen verwendet werden. Der Verkehr wird durch das Mautsystem nicht beeinflusst, weder sind Reduzierung der Geschwindigkeit, Spureinschränkung oder sogar Fahrzeugstopps nötig.
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen sieht in dem LKW-Mautsystem die Möglichkeit, dieses um Mehrwertdienste zu erweitern. Mehrwertdienste sind alle Dienstleistungen und Anwendungen der Verkehrstelematik, die unter Zuhilfenahme der technischen Einrichtungen des Mautsystems angeboten werden können. Dazu gehören unter anderem Flottenmanagement, Sendungsverfolgung, dynamische Routenführung, Disposition sowie Informationssendungen.
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