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13:31 Uhr, 27.04.2007

Studie: Frauen sind zu defensiv

Frauen legen ihr Geld vorsichtiger an als Männer, erzielen dabei geringere Renditen und sind dadurch im Ruhestand auch schlechter versorgt. Dies zeigt der Fidelity Renten- und Alterssicherungs-Index (Fidelity REAL-Index 2007). Kontrollieren Frauen die Haushaltskasse, erzielen sie mit sämtlichen getroffenen Vorsorgemaßnahmen nach Renteneintritt 53 Prozent ihres letzten Brutto-Haushalts­einkommens. Sind dagegen Männer die Finanzentscheider, werden im Alter noch 59 Prozent des letzten Brutto-Haushaltseinkommens erreicht.

"Frauen machen es sich durch ein defensives Anlageverhalten schwerer als nötig, ihren gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu halten. Sie sorgen häufiger als Männer mit niedrig verzinsten, primär sicherheitsorientierten Geldanlagen vor. Für Frauen besteht somit besonderer Handlungsbedarf, soll sich ihre Versorgungssituation verbessern", sagte Dr. Klaus Mössle, Geschäftsführer und Leiter des Institutionellen Geschäfts von Fidelity International in Deutschland.

So setzen beispielsweise 27 Prozent der Frauen (Männer: 24 Prozent) auf Sparbücher zur Altersvorsorge, während stärker chancenorientierte Finanzprodukte bei Frauen seltener zu finden sind. Investmentfonds besitzen 11 Prozent (13 Prozent), ein Wertpapierdepot nur 7 Prozent (12 Prozent) der weiblichen Erwerbstätigen. Das defensive Anlageverhalten verschärft die finanziellen Nachteile, die Frauen durch Berufspausen ohnehin erleiden, so Fidelity.

"Aufgrund von Kindererziehung oder Pflegefällen in der Familie müssen viele Frauen Verdienstausfälle sowie unregelmäßige Einzahlungen ins staatliche Rentensystem in Kauf nehmen. Sie können es sich daher noch weniger als Männer leisten, Rendite zu verschenken. Um effizient vorzusorgen, sollten beispielsweise liquide Mittel in Sparbüchern nur insoweit vorgehalten werden, als das Geld kurzfristig benötigt wird", so Mössle.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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