Kommentar
17:45 Uhr, 07.09.2021

DAX geht schwächer aus dem Handel - Wall Street und ZEW-Index belasten

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Bundestag bringt Fluthilfe und Corona-Änderungen auf den Weg
  • Goldman Sachs kappt Wachstumsprognose für die USA
  • Biontech-Vakzin schützt Schwangere gut vor Corona
  • ZEW-Konjunkturerwartungen signalisieren nahezu Stillstand
  • Neuer Umfrage-Schock für CDU/CSU
  • ifo Institut: Produktionserwartungen der Industrie verbessert
  • Bafin ermittelt gegen Allianz wegen Hedgefonds-Streit
  • Deutsche Industrie produziert im Juli trotz Engpässen mehr
  • Studie: Europas Banken generieren Milliardengewinne in Steueroasen
  • Chinas Außenhandel besser als erwartet
  • Kuba impft Kleinkinder gegen Corona
  • G-20 verstärken Kampf gegen Corona
  • Telekom erhöht Beteiligung an T-Mobile US

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstagnachmittag zusammen mit einer schwächeren Wall Street leichte Kursverluste verzeichnet. Nachdem der DAX am Montag noch um ein knappes Prozent zugelegt hatte, ging es am Dienstag im Xetra-Handel um 0,56 Prozent auf 15.843,09 Punkte nach unten. Mit dem erneut gesunkenen ZEW-Konjunkturindex für September ist ein weiterer Wirtschaftsindikator ernüchternd ausgefallen. Die Daten zeigten, dass die Zeichen in der deutschen Wirtschaft auf Abkühlung stehen. „Knappheitsprobleme wirken derzeit wie Sand im Getriebe von Industrie und Bau", erklärte Volkswirt Christian Lips von der NordLB. „Somit wird das Wachstum im dritten Quartal vor allem von den Öffnungsschritten im Frühjahr zehren, aber eben geringer ausfallen als ursprünglich erhofft", so der Experte. Neben dem ZEW-Index belastete auch der schwächere Handelsstart an der Wall Street.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Continental-Antriebssparte Vitesco Technologies (bisher: Powertrain) plant für den 16. September 2021 die Erstnotiz an der Frankfurter Wertpapierbörse. Im ersten Halbjahr 2021 konnte Vitesco den Umsatz um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf rund 4,4 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte von minus 218,1 Millionen Euro auf plus 84,2 Millionen Euro zu. "Wir haben unsere Strategie schon sehr frühzeitig auf die Elektromobilität ausgerichtet und die entscheidenden Schritte eingeleitet. Ab dem 16. September sind wir eigenständig, dadurch werden wir die Chancen des stark wachsenden E-Mobilitätsmarktes besser nutzen können", sagte Vitesco-Chef Andreas Wolf. Die Continental-Hauptversammlung hatte bereits am 29. April 2021 der Abspaltung von Vitesco Technologies zugestimmt. Die bestehenden Continental-Aktionäre erhalten neue Vitesco-Aktien im Verhältnis fünf zu eins zugeteilt, d.h. je eine Vitesco-Aktie für fünf Continental-Aktien. Nach erfolgter Zuteilung der Aktien und mit dem voraussichtlichen Handelsauftakt am 16. September sind die Aktien von Vitesco Technologies frei handelbar.
  • Der Flugzeugbauer Airbus hat im August 40 Flugzeuge ausgeliefert und Neubestellungen für 102 Maschinen erhalten, wie das Unternehmen mitteilte. Die Bestellungen für drei Flugzeuge wurden unterdessen storniert.
  • Der US-Kinobetreiber AMC Entertainment hat einen neuen Labor Day-Umsatzrekord eingefahren und damit den alten Rekord von 2013 eingestellt. Insgesamt besuchten im Zeitraum Donnerstag-Sonntag zwei Millionen Amerikaner AMC-Kinos. Weitere 800.000 Menschen besuchten die Kinos des Unternehmens in Europa und im Mittleren Osten.
  • Die Zahl der Flugpassagiere in den USA lag am Labor Day-Wochenende 11,7 Prozent unter dem Niveau von 2019 wie aus Zahlen der US-Transportsicherheitsbehörde hervorgeht.
  • Der Impfstoffentwickler Moderna und das Non-Profit-Unternehmen Life Changing Medicines haben eine Partnerschaft angekündigt, mit dem Ziel, eine mRNA-basierte Behandlung für das Crigler-Najjar-Syndrom zu entwickeln.
  • Die Aktie des Mutterkonzerns der Dating-Plattform Tinder, der Match Group, wird in den Auswahlindex S&P 500 aufgenommen und ersetzt dort die Titel von Perrigo.
  • Der US-Streamingriese Roku wird seine Geräte noch in diesem Jahr auf den deutschen Markt bringen. Das kündigte das Unternehmen am Dienstag an. Über die Sticks und Settopboxen von Roku kann man zum einen Dienste wie Netflix, Amazon Prime und Disney+ empfangen. Roku will aber auch lokale Anbieter wie Sky Ticket integrieren.
  • Die Investmentbank godmode-trader.de/aktien/goldman-sachs-group-kurs,119083will die gute Stimmung an der Börse nutzen und die Fondstochter Petershill abspalten. Die auf Investments bei alternativen Vermögensverwaltern spezialisierte Gesellschaft wird Insidern zufolge mit rund fünf Mrd. Dollar bewertet. Petershill Partners soll künftig eine eigenständige Fondsgesellschaft sein mit einem Streubesitz von 25 %, teilte Goldman Sachs mit. Geplant sei eine Platzierung an der Börse in London.
  • Laut einer neuen Studie, die in "Nature Medicine" veröffentlicht wurde, ist die Effektivität des Biontech-Impfstoffes bei Schwangeren vergleichbar mit der Wirksamkeit in der Allgemeinbevölkerung. Die Studie basiert auf israelischen Daten, die erhoben wurden, als die Alpha-Variante zirkulierte. Das Team um Noa Dagan vom Clalit Research Institute in Tel Aviv hatte das Infektionsrisiko bei 10.861 geimpften Schwangeren ab 16 Jahren mit dem von gleich vielen ungeimpften Schwangeren verglichen, die sich in zahlreichen Faktoren ähnelten, etwa Alter, Schwangerschaftsstadium, Herkunft und Wohnort. In der Nachbeobachtungszeit traten 131 Infektionen in der Gruppe der geimpften und 235 in der Gruppe der ungeimpften Schwangeren auf.
  • Nach Aussagen von Lufthansa-Chef Carsten Spohr ist eine Rückzahlung der deutschen Staatshilfen vor der Bundestagswahl nicht mehr möglich. „Vor der Bundestagswahl, das muss man abschreiben", sagte Spohr beim Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). Jetzt geht es darum, ob der Schritt noch in diesem Jahr gelingt. „Wir würden gern noch mit den jetzigen Ansprechpartnern Klarheit schaffen“, sagte Spohr. Dabei baut er darauf, dass es nach der Wahl am 26. September einige Zeit dauert, bis eine neue Bundesregierung steht.
  • Der Stahlkonzern Salzgitter hat seine Erwartungen für das Gesamtjahr erneut angehoben. Für das laufende Geschäftsjahr werde nun ein Gewinn vor Steuern zwischen 600 und 700 Millionen Euro erwartet, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Bislang hatte der Konzern 400 bis 600 Mio. Euro erwartet. Für Salzgitter wäre es das beste Vorsteuerergebnis seit zehn Jahren.
  • Der Flugverkehr in Deutschland befreit sich langsamer aus der Corona-Klemme als es in den meisten anderen europäischen Ländern der Fall ist. Das geht aus einem Vergleich für den Monat August hervor, den die Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol am Dienstag veröffentlichte. Die Zahl der Inlandsflüge hat beispielsweise in der Türkei und Italien bereits wieder das Vorkrisen-Niveau aus dem August 2019 überschritten. Auch in Spanien (96 Prozent), Frankreich (94 Prozent) und Norwegen (94 Prozent) waren auf den Inlandsrouten im August wieder fast so viele Flugzeuge unterwegs wie vor der Pandemie, während es in Deutschland 56 Prozent waren. Bezogen auf alle Flüge einschließlich der Überflüge erreichte der deutsche Luftraum im August knapp zwei Drittel (65 Prozent) des Wertes von vor zwei Jahren. Europaweit waren es 71 Prozent.
  • Airbus und die IG Metall verhandeln wieder über den umstrittenen Konzernumbau. Ein Airbus-Sprecher hatte zuvor angekündigt, dass“"Details zu möglichen Lösungen" diskutiert werden sollen. Die IG Metall ist mit dem bisherigen Verhandlungsstand nicht zufrieden. Airbus müsse jetzt „konkrete Vorschläge für Lösungen auf den Tisch legen, mit denen Arbeitsplätze und Standorte unter dem Dach von Airbus langfristig gesichert werden“, so ein Verhandlungsführer.
  • Die deutsche Finanzaufsicht hat ein Auge auf die Allianz wegen der Streits um US-Hedgefonds geworfen. Die Behörde hat eigene Ermittlungen in dem Fall gestartet, wie Insider der Nachrichtenagentur Reuters sagten. In den USA hat der Versicherungskonzern schon die Wertpapieraufsicht SEC und das Justizministerium am Hals. Hintergrund ist ein Konflikt der Vermögensverwaltungs-Tochter Allianz Global Investors mit US-Investoren mehrerer Hedgefonds. Die unter dem Namen "Structured Alpha" aufgelegten Fonds hatten in der Corona-Krise Verluste erlitten. Pensionsfonds und andere Anleger klagen deshalb gegen die Allianz und machen Schadensersatz von bis zu 6 Mrd. Dollar geltend.
  • Zahlreiche europäische Banken erzielen laut einer neuen Studie einen beträchtlichen Teil ihrer Gewinne in Steueroasen. Die Europäische Beobachtungsstelle zur Steuerpolitik fand heraus, dass bei den 36 untersuchten Finanzinstituten im Schnitt 20 Mrd. Euro Gewinn pro Jahr in Steueroasen verbucht werden. Das entspricht demnach in etwa 14 Prozent der gesamten Gewinne vor Steuern. Institute wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank verlegten Gelder in Steueroasen, um weniger Steuern zu zahlen, schrieben die Forscher. Dabei wurden 17 Gebiete wie die Bahamas, aber auch Irland, Malta oder Luxemburg wegen ihrer niedrigen Steuersätze als ‚Oasen‘ rubriziert.
  • Die Deutsche Telekom erhöht ihre Beteiligung an der Tochter T-Mobile US. Zudem trennt sich der Konzern von seinem Geschäft in den Niederlanden. Dadurch steige die Beteiligung an der US-Tochter um 5,3 auf 48,4 Prozent, teilte die Telekom am Dienstag mit. Mittels einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage sollen rund 45 Mio. T-Mobile-US-Aktien vom japanischen Mischkonzern Softbank erworben werden. Im Gegenzug bekommt dieser etwa 225 Mio. neue Telekom-Aktien und wird damit zum zweitgrößten privaten Aktionär der Deutschen Telekom. Zudem will die Telekom rund 20 Mio. T-Mobile-US-Aktien kaufen, die durch einen Teil der Erlöse aus dem Verkauf von T-Mobile NL finanziert werden sollen.
  • Der Bertelsmann-Konzern will seine Dienstleistungssparte zum Teil an die Börse bringen. Das Unternehmen Majorel, an dem der Konzern zur Hälfte beteiligt ist, plant noch im zweiten Halbjahr eine Börsennotierung in Amsterdam. „Bertelsmann bleibt auch nach der Privatplatzierung strategischer Aktionär von Majorel, zusammen mit dem Partner Saham“, sagte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe laut einer Mitteilung.
  • Der Sprachlernanbieter Babbel strebt eine Notierung im Prime Standard der Frankfurter Börse an. Der IPO soll noch dieses Jahr erfolgen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Angebot umfasse „voraussichtlich" neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung mit einem geplanten Bruttoemissionserlös von rund 180 Mio. Euro. Außerdem werde eine Mehrzuteilungs-Option von „bestimmten veräußernden Aktionären" bereitgestellt.
  • Die Schweizer Großbank UBS trennt sich vom Private-Banking-Geschäft in Spanien. Nach Angaben des Finanznachrichtenportals "Cinco Días" steht eine Vereinbarung mit der spanischen Singular Bank und deren Hauptaktionär, dem US-Investmentfonds Warburg Pinkus, unmittelbar vor der formalen Unterzeichnung. Die Transaktion werde bis Ende des Monats abgeschlossen sein, heißt es in dem Bericht.

Konjunktur & Politik

  • In der letzten Sitzung der Legislaturperiode hat der Deutsche Bundestag den Fluthilfefonds und Änderungen im Infektionsschutzgesetz gebilligt. Mit einem Sondervermögen "Aufbauhilfe 2021" von bis zu 30 Milliarden Euro soll der Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe finanziert werden. Außerdem wurden verschiedene Änderungen im Infektionsschutzgesetz vorgenommen. Die Hospitalisierungsrate soll künftig wichtigster Maßstab für Corona-Maßnahmen werden. Mitarbeiter in Kitas, Schulen und Pflegeheimen müssen außerdem künftig ihren Impfstatus gegenüber dem Arbeitgeber offenlegen.
  • Die enttäuschenden August-Arbeitsmarktdaten in den USA waren die jüngsten Signale, die auf eine mögliche Verlangsamung des Wachstums hindeuten. Unterdessen scheint der Anstieg der Inflation kaum aufzuhalten zu sein, wobei die steigenden Energiepreise die jüngste Bedrohung für die Produktion darstellen. Goldman Sachs hat seine Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft deshalb gesenkt und dies mit einem Rückgang der Verbraucherausgaben und der Widerstandsfähigkeit der Delta-Variante begründet. Die Analysten der Bank erwarten im dritten Quartal jetzt nur noch ein Wachstum von 3,5 %, und im vierten Quartal nur noch ein Plus von 5,5 Prozent (zuletzt 6,5 %). Für das Gesamtjahr prognostiziert die Bank jetzt ein BIP von 5,7 % (Konsens 6,2 %).
  • Die Verhandlungen im US-Kongress bei der 4 Bio. Dollar schweren Wirtschaftsagenda von US-Präsident Joe Biden stocken. Während die Arbeit in den Ausschüssen anläuft, zeichnet sich ab, dass eine Einigung in diesem Monat nicht mehr möglich sein wird, da interne Streitigkeiten dies verzögern. Hinzu kommt, dass die Schuldenobergrenze angehoben werden muss, was fast zwangsläufig zu einem Streit der Demokraten mit den Republikanern im Senat führen wird.
  • Die EU-Kommission hat einen Antrag auf finanzielle Sanktionen gegen Polen gestellt. Hintergrund ist die fortgesetzte Tätigkeit der Disziplinarkammer zur Bestrafung von Richtern, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte. Über den Antrag muss nun der Europäische Gerichtshof (EuGH) entscheiden. Die Kommission hatte Polen zuvor ein Ultimatum bis Mitte August gesetzt. Mitte Juli hatte der EuGH geurteilt, dass Polen mit der Disziplinarkammer gegen europäisches Recht verstößt. Die Kammer am Obersten Gericht des Landes biete nicht alle Garantien für die Unabhängigkeit und Unparteilichkeit, so die europäischen Richter.
  • Die Produktionserwartungen der deutschen Industrie haben sich im August verbessert. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts hervor. Der Wert stieg im August auf 27 Punkte, nach 23 Punkten im Juli. „Offenbar hoffen die Firmen, dass sich die Lieferengpässe bei Vorprodukten in den kommenden Monaten langsam auflösen“, sagt Klaus Wohlrabe, der Leiter der ifo-Umfragen. Ordentlich gestiegen seien die Erwartungen zum Beispiel in der Autobranche von 24 auf 35 Punkte, in der Chemie von 23 auf 34 Punkte und im Maschinenbau von 35 auf 42. Dagegen habe die Werte in der Metallerzeugung und -bearbeitung von 23 auf 21, in der Herstellung von Metallerzeugnissen von 21 auf 18 und in der Möbelherstellung von 25 auf 7 nachgegeben.
  • Schwere Zeiten für Unionsanhänger. Eine neue Umfrage von Forsa für RTL/ntv hat für die CDU/CSU bei der Sonntagsfrage den niedrigsten Wert ergeben, den jemals ein Institut seit 1949 auf Bundesebene für die Union ermittelt hat. Die Union würden demnach nur 19 Prozent der Wahlberechtigten wählen (minus zwei Punkte zur Vorwoche). Die SPD kommt auf 25 Prozent (plus einen Punkt). Die FDP bekäme 13 Prozent der Stimmen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, die Grünen 17 Prozent (-1). Auch für die CSU selbst steht es schlecht. Die Christsozialen sind laut einer Bundestagswahl-Umfrage des „Wählercheck“ der Sendung „17:30 Sat.1 Bayern“ unter die 30-Prozent-Marke gefallen. Nur noch 29 Prozent der Befragten im Freistaat sagten, dass sie bei der Bundestagswahl die Christsozialen wählen würden. Bei der vorangegangenen Erhebung im Juli kam die CSU hier noch auf 35 Prozent.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sinken im September um 13,9 Punkte auf 26,5 Punkte. Seit Mai gingen die Erwartungen damit vier Mal in Folge zurück, wie das ZEW-Institut am Dienstag in Mannheim mitteilte. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland verbessert sich hingegen erneut und liegt im September bei 31,9 Punkten, dies ist ein Anstieg um 2,6 Punkte gegenüber dem Vormonat. Seit Februar 2021 (damaliger Wert: minus 67,2 Punkte) ist der Lageindikator ununterbrochen gestiegen. Im Zeitraum seit Mai hat sich die Lageeinschätzung um 72 Punkte verbessert, während die Erwartungen im gleichen Zeitraum um 57,9 Punkte gesunken sind. Der aktuelle Stand der ZEW-Konjunkturerwartungen drückt laut ZEW-Institut nun aus, dass die Wachstumsrate der Gesamtwirtschaft für die nächsten sechs Monate vom jetzt erreichten Wert aus nur noch wenig steigen wird. „Die ZEW-Konjunkturerwartungen sinken abermals deutlich. Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen zwar noch von einer weiteren Verbesserung der wirtschaftlichen Lage aus. Das erwartete Ausmaß und die Dynamik der Verbesserung haben sich inzwischen jedoch erheblich reduziert. Der Chipmangel im Fahrzeugbau und die Ressourcenverknappung in der Bauwirtschaft haben zu einem deutlichen Rückgang der Ertragserwartungen dieser Branchen geführt. Dies dürfte sich auch negativ auf die Konjunkturerwartungen ausgewirkt haben“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.
  • Die Zahl der Arbeitsstunden von Erwerbstätigen in Deutschland lag im zweiten Quartal noch immer deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Insgesamt arbeiteten die Erwerbstätigen von April bis Juni 14,1 Milliarden Stunden, wie aus der aktuellen Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. Damit stieg das Arbeitsvolumen verglichen mit dem Vorjahresquartal zur um 6,8 Prozent. Gegenüber dem entsprechenden Vorkrisenquartal 2019 liegt das Volumen jedoch um 4 Prozent niedriger.
  • Trotz der jüngst leicht getrübten Perspektiven hat sich die Auftragslage in der Deutschen Industrie überraschend positiv entwickelt und ist im Monatsvergleich kräftig gewachsen. Auch die heute veröffentlichen Produktionsdaten überzeugen. Demnach konnte das Verarbeitende Gewerbe im Juli seinen Ausstoß gegenüber dem Vormonat Juni saison- und kalenderbereinigt um 1,0 Prozent steigern, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das war die erste Steigerung nach zuvor drei Rückgängen in Folge. Im Vorjahresvergleich war die Produktion kalenderbereinigt 5,7 Prozent höher. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, lag die Produktion im Juli allerdings noch immer um 5,5 Prozent niedriger.
  • Die Exporte der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft China legten im August in US-Dollar berechnet um 25,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie der Zoll in Peking mitteilte. Die Importe wuchsen kräftig um ein Drittel. Experten hatten mit einer Abschwächung des Wachstums gerechnet.
  • Kuba hat als erstes Land der Welt mit Corona-Impfungen für Kleinkinder begonnen. Am Montag begannen die Behörden mit Immunisierungen für die Altersgruppe der Zwei- bis Elfjährigen. Die Kinder erhalten die in Kuba entwickelten Vakzine Abdala und Soberana, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO nicht anerkannt werden.
  • Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza sagte zum Abschluss eines zweitägigen Treffens der G20-Gesundheitsminister in Rom, Ziel sei es, Impfstoffe in die ärmsten Länder der Welt zu bringen. Auch die Produktion solle ausgeweitet werden. Ziel ist es, bis zum Jahresende 40 Prozent der Weltbevölkerung immunisiert zu haben.
  • Nach Einschätzung des britischen Epidemiologen Neil Ferguson vom Imperial College in London ist Deutschland besser durch die Corona-Pandemie gekommen als Großbritannien. So sei die Übersterblichkeit im Vereinigten Königreich um 80 Prozent höher gewesen als in Deutschland. Er selbst vermutet einige Faktoren hinter diesem Fakt. In Deutschland habe es eine erfolgreichere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Politikern gegeben, so der Forscher. Zum anderen habe es mit der Fähigkeit Deutschlands zu tun gehabt, die Zahl der Corona-Tests schnell sehr stark auszuweiten. Auch die vergleichsweise frühe Entscheidung für den ersten Lockdown habe in Deutschland eine große Zahl von Leben gerettet.

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