Studie: Asiaten sind reicher als sie glauben
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Kronberg (BoerseGo.de) - Die Verschiebung des weltweiten Wohlstands zugunsten Asiens schreitet immer weiter voran. Doch während viele Industriestaaten trotz massiver Schulden ungebremst über ihre Verhältnisse leben, konsumieren die aufstrebenden Länder Asiens weit unterhalb ihres Einkommensniveaus. Eine Befragung von Nielsen Company im Auftrag von Fidelity unter mehr als 5.000 Berufstätigen in zehn asiatischen Metropolen ergab, dass die große Mehrheit der Asiaten ihren persönlichen Finanzstatus unterschätzt.
Die meisten der befragten Asiaten kennen zwar die absolute Höhe ihres Einkommens. Wie das aber relativ einzuordnen ist, können bislang nur die wenigsten treffsicher einschätzen. Einer überwältigenden Mehrheit (86 Prozent) fällt es trotz - oder vielleicht auch gerade wegen - der rasanten Wohlstandsentwicklung Asiens schwer, auf einer aufsteigenden Einkommensskala von eins bis zehn die eigene Stellung richtig zu verorten. "Der gigantische wirtschaftliche Erfolg in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ist in den Köpfen vieler Menschen in Asiens aufstrebenden Gesellschaften noch nicht richtig angekommen. Dieser Befund ist nicht nur für externe Beobachter sehr interessant. Er hat auch weitreichende Auswirkungen auf das effektive Ausgaben-, Spar- und Investmentverhalten der Menschen in Asien. Denn dieses wird durch die Wahrnehmung des eigenen Einkommensniveaus - nicht das tatsächliche - diktiert", kommentiert Andreas Feiden, als Geschäftsführer bei Fidelity Worldwide Investment verantwortlich für das Privatkundengeschäft. Der Experte geht jedoch davon aus, dass das Bewusstsein für ihre objektiven Einkommensverhältnisse mit der Zeit wachsen wird, weil sich Märkte öffnen und Unterschiede transparenter werden. Das werde dazu führen, dass die Menschen in Asien bald noch stärker als bisher konsumieren und damit zusätzliches Binnenwachstum generieren, so Feiden.
Besonders in rasant aufstrebenden Megametropolen wie Neu-Delhi und Shanghai ist das Gefühl für die neuen finanziellen Freiheiten noch nicht entwickelt. In diesen Städten unterschätzen 79 beziehungsweise 78 Prozent der Befragten ihr Einkommensniveau. "Hiervon können Anleger profitieren. Denn frühzeitige Investments in Unternehmen, die von der schlummernden Kaufkraft der asiatischen Konsumenten am stärksten profitieren werden, bieten attraktive Renditeaussichten", erläutert Feiden.
Zudem ist von Zukunftssorgen in Asien wenig zu spüren. Zwar geht ein Großteil der Befragten (76 Prozent) davon aus, dass weitere wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstandszuwächse in den kommenden zehn Jahren nur um den Preis einer stärkeren Öffnung der Einkommensschere zu haben sein werden. Doch ist sich eine überwältigende Mehrheit (90 Prozent) sicher, dass ihre Kinder ein mittleres oder gar hohes Einkommen haben werden. Gerade in den Wachstumszentren Chinas und Indiens ist der Befragung zufolge ein nahezu unerschütterliches Vertrauen in die eigene Zukunft anzutreffen. Und selbst im krisengeschüttelten Tokio glauben fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent), dass es für den Nachwuchs zu mehr als einem Niedrigeinkommen reichen wird.
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