Analyse
12:12 Uhr, 04.04.2019

STS GROUP/MUTARES - Wird das ein Boden?

Der Börsengang der STS Group erwies sich als absoluter Flop. Die Kursentwicklung der vergangenen Monate passt da gut dazu. Gelitten haben auch Aktionäre der Beteiligungsgesellschaft Mutares. Inzwischen sind die Bewertungen aber durchaus interessant.

Erwähnte Instrumente

  • STS Group AG - WKN: A1TNU6 - ISIN: DE000A1TNU68 - Kurs: 9,240 € (XETRA)
  • Mutares SE & Co. KGaA - WKN: A2NB65 - ISIN: DE000A2NB650 - Kurs: 9,400 € (XETRA)

Auch wenn der Börsengang total verkorkst war: Im Nachhinein betrachtet muss man auf Seiten der Beteiligungsgesellschaft Mutares sehr froh gewesen sein, Stücke des Automobilzulieferers STS Group überhaupt über 20 EUR an die Börse gebracht zu haben. Denn inzwischen notiert die STS-Aktie nicht einmal halb so hoch. Mutares bleibt nach dem Börsengang mit knapp 64 % an STS Group beteiligt, die Beteiligung steht also aktuell für einen Wert von knapp 36 Mio. EUR.

Heute veröffentlichte die STS Group die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2018. Der Umsatz stieg um 29 % auf 401,2 Mio. EUR, das adjustierte EBITDA erhöhte sich um 67 % auf 23,7 Mio. EUR. Adjustiert scheint eh ein Lieblingswort, wenn man sich den Geschäftsbericht von STS ansieht. Klammert man diese Beschönigungen aus, kam das Unternehmen auf ein EBITDA von 11,9 Mio. EUR, ein EBIT von -1,3 Mio. EUR und ein Konzernergebnis von -4,8 Mio. EUR. Aktionärsträume sehen sicherlich anders aus.

Für 2019 stellt das Management einen stabilen Umsatz von 400 Mio. EUR in Aussicht. Das adjustierte EBITDA soll mindestens den Wert des Vorjahres erreichen. Das EBITDA wiederum soll sich von 11,9 Mio. EUR mindestens verdoppeln. Geht man also von 24 Mio. EUR aus, wird STS aktuell an der Börse gerade einmal mit dem 2,3-fachen EBITDA gehandelt. Bis zum Jahr 2023 will der Vorstand der STS einen Umsatz von 500 Mio. EUR erzielen. Die adjustierte EBITDA-Marge soll dann mindestens 10 % betragen. Gemessen an den aktuellen Zahlen hat STS bis dorthin noch einen weiten Weg vor sich. Nachfolgend sehen Sie die Analystenschätzungen:

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Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mio. EUR 401,20 393,45 392,60
Ergebnis je Aktie in EUR -1,20 1,20 1,11
KGV - 8 8
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %
*e = erwartet

Die Erwartung von 1,20 EUR je Aktie Gewinn 2019 muss als sportlich angesehen werden. Bereits 2018 waren die Analysten zu optimistisch gestimmt. Dennoch ist die Bewertung der Aktie nach dem Kursrutsch inzwischen wieder ansprechend.

Aus technischer Sicht ist der Abwärtstrend noch intakt, die STS-Aktie dreht aber langsam ein. Denkbar wäre die Ausbildung eines Rounding-Bottoms mit einem Zielbereich in den kommenden Monaten zwischen 11,60 und 11,80 EUR.

STS-Group-Aktie
Statischer Chart
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Interessanter erscheint weiterhin die "Mutter" Mutares. Die Beteiligungsgesellschaft befindet sich im Aufbau, gerade von der Beteiligung der Donges Group gab es zuletzt sehr guten Newsflow. Auch aus technischer Sicht erscheint der Titel schon deutlich weiter in der Bodenbildung. Die Insider kaufen hier seit Monaten für Millionen EUR Aktien, glauben folglich an die langfristige Story.

Aus technischer Sicht hat die Aktie seit Monaten keine neuen Tiefs markiert, eine abgeschlossene Bodenbildung liegt aber auch hier noch nicht vor. Hierfür wären zweistellige Kurse nötig. Als Widerstandsbereich dienen 10,05 bis 10,35 EUR. Darüber wäre der Weg frei in Richtung 11,85 EUR.

mutares-Aktie
Statischer Chart
Live-Chart
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Mutares wird den Geschäftsbericht am 16. April veröffentlichen. Interessant werden neben der operativen Entwicklung der Beteiligungen auch der aktualisierte Stand des NAV und die Dividendenzahlung für 2018 sein. Analysten erwarten aktuell eine Ausschüttung von 0,78 EUR je Aktie. Damit käme Mutares auf eine Dividendenrendite von 8,3 %.

Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mrd. EUR 0,86 0,98 1,17
Ergebnis je Aktie in EUR 0,02 0,27 0,61
KGV 470 35 15
Dividende je Aktie in EUR 0,78 0,81 0,89
Dividendenrendite 8,30 % 8,62 % 9,47 %
*e = erwartet

Fazit: Beide Aktien besitzen Turnaround-Potenzial, das Papier von Mutares scheint fundamental wie technisch aber aussichtsreicher. Hier sollten Anleger vor allen Dingen ihr Augenmerk auf den am 16. April erscheinenden Geschäftsbericht samt Ausblick 2019 richten.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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