Stimmungslage in Japan hat sich verbessert
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Großbritannien: Der FTSE 100-Index gab in der letzten Woche in lokaler Währung 1,8 Prozent nach. Der Markt hatte Probleme, die enorm hohe Zahl veröffentlichter Unternehmensgewinne zu verarbeiten.
In der letzten Woche haben Unternehmen, die insgesamt 20 Prozent des FTSE All Share-Index repräsentieren, ihre Gewinne bekannt gegeben. Der allgemeine Trend zeigte eine weiterhin solide Profitabilität. Außerdem beurteilen die Unternehmen die Aussichten für das nächste Jahr optimistisch.
Die Unternehmensleitungen schütten Liquidität an Aktionäre aus, nachdem wir es zuvor mit einer Phase zu tun hatten, in der eher im Interesse der Anleihenbesitzer gehandelt wurde.
Obwohl die Gefahr einer weiteren Anhebung der Leitzinsen etwas gestiegen ist, halten wir den Markt auf dem derzeitigen Niveau nach wie vor für gut bewertet. Wir gehen davon aus, dass die anhaltenden M&A-Aktivitäten in den nächsten Monaten diesen weiter stützen werden.
USA: US-Aktien legten in der letzten Woche nur leicht zu. Der S&P 500-Index schloss in lokaler Währung 0,2 Prozent fester, während der NASDAQ-Index 0,3 Prozent nachgab.
Der Wachstumstrend bei den Gewinnen hat nachgelassen, der Markt spiegelt dies jedoch noch nicht wider. Wir haben zuletzt eine defensivere Strategie verfolgt und unserer Portfolios in Indexschwergewichten höher positioniert.
Zwei unserer erfolgreichsten Positionierungen in den letzten Monaten waren die Übergewichtung in der Branche Energie sowie die Untergewichtung in Pharmatiteln. Beide Ausrichtungen unterziehen wir nun einer Überprüfung.
Aufgrund der besseren Nachrichten von Merck und Pfizer könnte die Stimmung wieder zugunsten von Arzneimittelunternehmen umschlagen. Gleichzeitig stellen wir uns die Frage, wie weit Energietitel noch ansteigen können, nachdem sie den Markt bereits das gesamte Jahr 2004 nach oben gezogen hatten.
Europa: In der zweiten Woche in Folge verzeichneten europäische Aktien minimale Gewinne. Der FTSE World Europe ex. UK-Index verzeichnete auf EUR-Basis einen Anstieg von 0,1 Prozent.
Aufgrund einer Verkaufswelle am Rentenmarkt gerieten renditesensitive Titel aus der Versorgerbranche unter Druck. Unsere Positionen konzentrieren sich auf Märkte mit einem stärkeren Wachstum, wie z.B. Italien und Spanien, was uns von negativen Einflüssen größtenteils bewahrt hat.
Darüber hinaus kam uns unsere moderate Übergewichtung in Versicherern zugute. Dort fielen die Unternehmensergebnisse sehr gut aus. Andere wichtige Positionierungen waren Übergewichtungen in den Branchen Öl und Software sowie Untergewichtungen in Pharmatiteln und Lebensmittelproduzenten.
Japan: Ende der Woche hat sich die Stimmungslage in Japan deutlich verbessert. Im Anschluss an den enttäuschenden BIP-Bericht folgten positive Zahlen, wie z.B. zur Industrieproduktion mit +2,1 Prozent auf Monatsbasis, die Einzelhandelsumsätze von +5,7 Prozent und die Ausgaben der Privathaushalte von +8 Prozent. Diese Daten stützen unsere Auffassung, dass die japanische Wirtschaft nach wie vor eine Erholung verzeichnet.
Auch die Aktivitäten auf Unternehmensebene waren ein wichtiges Thema. So fusionierten in der Branche Pharma Daiichi und Sankyo. Wir hielten Titel in Sankyo, deren Aktien sich aufgrund dieser Ankündigung verbesserten.
Der Fokus wird weiterhin auf Unternehmensfusionen gerichtet sein. Dies stützt den Markt, da es die Unternehmen dazu anspornt, für ihre Aktionäre einen Mehrwert zu erwirtschaften.
Asien & Schwellenländer: Die Äußerungen der Bank of England und der Bank of Japan deuteten in Verbindung mit dem aggressiven Tonfall der US-Notenbank weiter darauf hin, dass die Zinskurven der globalen Staatsanleihenmärkte unter einem Druck stehen abzuflachen.
Obwohl wir in diesem Jahr keinen Anstieg der Leitzinsen in Großbritannien und Japan prognostizieren, wird die Liquidität im Rahmen des globalen Systems in den kommenden Monaten wahrscheinlich sinken. Deshalb halten wir die Renditen von Staatsanleihen auf dem derzeitigen Niveau nach wie vor für eher uninteressant.
Darüber hinaus weisen sowohl die Märkte für Papiere mit Investmentstatus als auch Hochzins- und Schwellenländeranleihen die gleiche Kombination unattraktiver Zinsdifferenzen und positiver technischer Faktoren auf. Es deutet nichts darauf hin, dass diese Märkte auf kurze Sicht etwas aus der Fassung bringen könnte. Der nächste große Schritt bei den Zinsdifferenzen wird jedoch wahrscheinlich in Richtung einer Ausweitung gehen. Deshalb haben wir das Risiko im Rahmen unserer Portfolios weiter reduziert.
Anleihen: In seiner halbjährlichen Ansprache vor dem US-Kongress gab Alan Greenspan erneut eine zuversichtliche Einschätzung des US-Wirtschaftswachstums ab. Gleichzeitig warnte er vor einem steigenden Inflationsdruck. Da weitere Zinserhöhungen anstehen, stieg die Rendite 10-jährigen US-Staatsanleihen um 0,20 Prozent.
Hinsichtlich der Duration werden wir die Short-Positionierung unserer Portfolios reduzieren, falls die erwartenden Wirtschaftsdaten gut ausfallen.
In Großbritannien hat sich der Tonfall des Inflationsberichts von zurückhaltend auf neutral verändert. Die Zinsen könnten wieder ansteigen, falls der Immobilienmarkt weitere Anzeichen von Stärke zeigt.
Die Zinsdifferenzen von Unternehmensanleihen sind im Wochenverlauf geschrumpft. Der Markt hat keine Probleme, das Neuemissionsvolumen zu verarbeiten.
Auch bei Hochzinsanleihen sind die Zinsdifferenzen nun etwas enger. Der Trend der jüngsten Gewinnmeldungen war für den Markt positiv.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und zählt mit einem verwalteten Anlagevolumen von 86 Milliarden Euro - davon 18,8 Milliarden Euro in Publikumsfonds - zu den namhaftesten Investmentgesellschaften in Europa (Stand: 30.06.2004). Das gesamte Investmentteam, aber auch die Fonds verdienen sich Jahr für Jahr Höchstnoten von renommierten Rating-Agenturen.
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