Stimmung der Privatanleger auf Jahrestief
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Die volatile Entwicklung an den Aktienmärkten fordert offenbar ihren Tribut. Wie die Investmentgesellschaft JPMorgan Asset Management am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, erreichte die Anlegerstimmung im August ihr bisheriges Jahrestief. Der Anteil der Optimisten lag in der JPMorgan Asset Management Investor Confidence- Befragung mit 54,4 Prozent hauchdünn über dem Ergebnis vom Juni (54 Prozent), als sich die Kurskorrekturen zum ersten Mal widerspiegelten. Somit hält also immer noch mehr als die Hälfte der befragten Privatinvestoren eine positive Entwicklung des deutschen Aktienmarktes im nächsten halben Jahr für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich. Allerdings stieg parallel der Anteil der Pessimisten von 11,6 Prozent im Juni und 11,4 Prozent im Juli auf aktuell 14,2 Prozent. Und der Anteil derjenigen, die die Börsenentwicklung "neutral" beurteilen, blieb mit 31,6 Prozent auf fast gleichem Niveau.
"Nach mehreren turbulenten Monaten an den Börsen zeigen sich die Privatanleger nun etwas verunsichert", unterstreicht Jean Guido Servais, Marketing Director Deutschland, Österreich und Schweiz bei JPMorgan Asset Management. "Dies ist eine parallele Entwicklung zum ifo-Geschäftsklimaindex, der sich im August leicht abgekühlt hat. Das von der GfK ermittelte Konsumklima erreichte dagegen einen neuen Höchstwert des Verbrauchervertrauens."
Der Anteil der Investmentbesitzer in Deutschland liegt im europäischen Vergleich sehr niedrig: Lediglich 20,5 Prozent der Befragten besitzen bereits Aktien, Investmentfonds, Optionsscheine oder Rentenpapiere. Nach wie vor wird somit nur jeder Fünfte der rund 2.000 Befragten im JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Index erfasst. Um ein umfassendes Stimmungsbild zu erhalten, ist somit auch ein zusätzlicher Blick auf die Gesamtbevölkerung aufschlussreich. Der Indexwert sank hier um 0,4 Prozentpunkte auf -1,9. Die Anzahl der Pessimisten übersteigt mit 32 Prozent nun wieder die der Optimisten (26,8 Prozent).
Die Investitionslust der deutschen Privatanleger hat aber nicht mit dem Stimmungstief Schritt gehalten: Im August sank die Bereitschaft, in den nächsten zwölf Monaten Geld anzulegen, nur leicht um 0,8 Prozentpunkte, und verbleibt damit auf 46,9 Prozent. Trotz der Verunsicherung plant also immer noch fast jeder Zweite der Privatinvestoren weitere Anlagen. Obwohl Fondsinvestitionen einen Rückgang um 3,5 Prozentpunkte hinnehmen mussten, liegen sie mit 27,5 Prozent in der Anlegergunst nach wie vor unangefochten vorn. Die zweitplatzierten Sparbuchanlagen konnten ordentlich zulegen und stiegen von 15,2 Prozent im Juli auf aktuell 19,1 Prozent. Es folgen die Direktanlagen in Aktien mit 10,1 Prozent, die um 0,6 Prozentpunkte zurückgingen. Während Anleihen ihren Anteil bei 3,1 Prozent stabilisierten, haben Zertifikate ihren Anteil mehr als verdoppelt (von 2,4 auf 5,5 Prozent).
"Die trotz pessimistischer Erwartungen für die nächsten Börsenmonate weiterhin hohe Anlagebereitschaft der Privatinvestoren könnte ein Beleg dafür sein, dass sie das Konzept ‚Total Return’ immer besser verstehen und akzeptieren. Diese benchmarkunabhängigen Produkte streben einen Ertrag über dem Geldmarktsatz bei jedem Börsenklima an – und damit sind sie auch für volatile Entwicklungen an den Aktienmärkten gewappnet", kommentiert Jean Guido Servais.
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