Steuerfalle REITs
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In den USA längst ein Klassiker, in Deutschland auf dem Weg an die Börsen: Real Estate Investment Trusts, kurz REITs, sind börsennotierte Immobilien-Aktiengesellschaften, die laut Finanzminister Steinbrück im 1. Quartal 2007 auch in Deutschland zugelassen werden sollen. Diese börsennotierten Immobilienkapitalgesellschaften, die ihr Immobilienvermögen vermieten bzw. verpachten, müssen ihre Einnahmen zu mindestens 75 Prozent aus dem Geschäft mit Immobilien generieren.
"Mittelfristig werden REITs wohl offene Immobilienfonds ersetzen", so die Meinung von Thomas Böcher, Geschäftsführer der Norddeutschen Vermögensanlage GmbH & Co. KG (Norddeutsche Vermögen). "Ihr Wert ist transparenter als der von offenen Immobilienfonds und sie müssen nicht soviel Liquidität für die jederzeitige Rücknahme der Anteile vorhalten, die deshalb nicht langfristig in Immobilien investiert werden kann", erläutert Böche die Vorteile von REITs. Dabei seien sie trotzdem liquide, da sie gehandelt werden wie Aktien. Die Unternehmen selbst seien steuerbegünstigt, weil sie mindestens 90 Prozent ihres Jahresgewinns an die Anleger ausschütten müssen.
Darin liege aber genau das Problem: Denn die Anleger müssen diese Erträge voll versteuern. Für Investoren größerer Summen lohne sich deshalb der Blick auf geschlossene Immobilienfonds. Diese seien eine ebenso transparente, dabei aber steuerlich günstigere Anlageform in Immobilien. "Durch den detaillierten Fondsprospekt sind geschlossene Fonds längst kein Produkt des Grauen Kapitalmarkts mehr", so Böcher. Aufgrund Doppelbesteuerungsabkommen seien besonders ausländische Immobilienfonds interessant.
Investiert man zum Beispiel in US-Immobilienfonds, so können – bei keinen weiteren Einnahmen in den USA – aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen den USA und Deutschland jährlich 3.200 US-Dollar steuerfrei vereinnahmt werden – das entspricht einer Anlagesumme von rund 40.000 US-Dollar, rechnet Böcher vor.
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