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10:03 Uhr, 08.04.2009

Steinbrück lehnt weiteren Nachtragshaushalt ab

Berlin (BoerseGo.de) - Trotz milliardenschwerer Zusatzbelastungen will Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) dem Parlament keinen weiteren Nachtragshaushalt zur Genehmigung vorlegen. "Ein Nachtragshaushalt ist nicht sinnvoll, weil sonst viele Abgeordnete die Gelegenheit nutzen, zusätzliche Ausgaben für ein drittes Konjunkturprogramm zu fordern", erfuhr das "Handelsblatt" aus der Spitze des Finanzministeriums. "Dieses Fass machen wir nicht auf", bestätigte der Sprecher von Finanzminister Steinbrück gegenüber der Wirtschaftszeitung.

Bereits im Januar hatte die Bundesregierung einen Nachtragshaushalt beschlossen, der die Kosten des zweiten Konjunkturpakets und die geringeren Steuereinnahmen abbildete und die Nettokreditaufnahme des Bundes auf 36,8 Milliarden Euro erhöhte.

Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Bundestag, Otto Fricke (FDP), kritisiert das Vorgehen der Koalition. "Der Bund muss den Bürgern klar sagen, wie schlimm es um die Staatsfinanzen steht", sagte Fricke zum "Handelsblatt". Nach einer Prognose Frickes drohen dem Haushalt milliardenschwere Mehrbelastungen. Statt der geplanten 36,8 Milliarden Euro müsse der Bund in diesem Jahr 81,2 Milliarden Euro an neuen Krediten aufnehmen, hieß es.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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