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16:19 Uhr, 25.09.2008

Steinbrück: Finanzkrise hinterlässt tiefe Spuren

Berlin (BoerseGo.de) - Bundesfinanzminister Peer Steinbrück geht davon aus, dass die aktuelle Finanzmarktkrise tiefe Spuren hinterlassen wird. "Sie wird das Weltfinanzsystem tief greifend umwälzen. Die Welt wird nicht wieder so werden wie vor dieser Krise", so der Finanzminister in seiner Regierungserklärung. "Wir müssen uns in nächster Zeit weltweit auf niedrigere Wachstumsraten und - zeitlich verschoben – eine ungünstigere Entwicklung auf den Arbeitsmärkten einstellen", fügte er hinzu.

Die Fernwirkungen der Krise seien derzeit nicht absehbar. "Eines scheint mir aber wahrscheinlich", so Steinbrück. "Die USA werden ihren Status als Supermacht des Weltfinanzsystems verlieren. Das Weltfinanzsystem wird multipolarer."

Der deutsche Bankensektor wird von den krisenhaften Entwicklungen nicht verschont. Insgesamt zeige sich aber, dass das deutsche 3-Säulen-System im internationalen Vergleich relativ robust ist. "Die deutsche Aufsichtsbehörde, BaFin, ist sich sicher, dass die in den letzten Jahren gesteigerte Risikotragfähigkeit der deutschen Institute ausreicht, die Verluste auszugleichen und die Sicherheit der privaten Ersparnisse zu gewährleisten", erklärt Steinbrück.

Mit Blick auf die Realwirtschaft seien wir in Deutschland in der vorteilhaften Lage, dass sich unsere Unternehmen, insbesondere der auf Kreditfinanzierungen angewiesene Mittelstand – trotz Abschwung und sich verschärfender Kreditkonditionen – bislang nicht einer Kreditklemme gegenübersehen. Dies sei vor allem den Sparkassen zu verdanken, die in den ersten Monaten dieses Jahres sogar mehr Kredite ausgegeben haben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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