Steigender Ölpreis drückt die Märkte
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USA: Nach einer Berg - und Talfahrt schließen die US-Börsen im Wochenvergleich nahezu unverändert. Die aufgrund des President Days verkürzte Handelswoche begann nach wieder aufkeimenden Inflationsängsten (verursacht durch höher als erwartet gestiegene Erzeugerpreise und deutlich gestiegene Ölpreise) mit deutlichen Abschlägen. Die Inflationsängste wurden jedoch durch überraschend freundliche Verbraucherpreisdaten nicht bestätigt, so dass Befürchtungen über aggressivere Zinserhöhungen der FED gedämpft wurden und die Aktienkurse wieder anzogen. Der Ölpreis ist in Folge eines erwarteten Anstieg des Heizölbedarfs in den USA wieder deutlich gestiegen, wovon nur Werte aus dem Ölsektor profitieren konnten. Die US-Börsen konnten die Verluste dank positiver geopolitischer Nachrichten und eines sich stabilisierende Ölpreises gegen Wochenschluss wieder wettmachen.
Europa: Auch die europäischen Aktienindizes konnten sich der weltweit zu beobachtenden Konsolidierung der Aktienkurse nicht entziehen, wenn auch die Verluste diesseits des Atlantiks größer ausfielen. Zu Wochenbeginn schürten unerwartet gestiegene US-Erzeugerpreise Inflationsängste, die jedoch von einem etwas gesunkenen Verbraucherpreisindex nicht bestätigt wurden. Als größte Belastungsfaktoren zeigten sich der Ölpreis, der aufgrund des kalten Winters in den USA und Europa und damit verbundenen geringeren Öllagerbeständen deutlich über die 50$-Marke gestiegen ist, sowie der wieder schwächelnde US-Dollar. Zusätzlich zu den gestiegenen Energie- und Rohstoffpreisen trübte der schwächer als erwartet ausgefallene IFO-Geschäftsklimaindex für Deutschland die Stimmung. Dem hatten auch Übernahmephantasien in der Pharmabranche und ein im Februar leicht gestiegenes US-Verbrauchervertrauen nichts entgegenzusetzen. Im Wochenvergleich verloren alle wichtigen europäischen Indizes: DAX -1.50%, FTSE100 -1.68%, CAC40 -1.27%.
Asien: Die weltweite Verteuerung von Rohstoffen, insbesondere von Eisenerz zur Stahlproduktion, und der gestiegene Ölpreis drückten die asiatischen Börsen zur Wochenmitte deutlich ins Minus. Schwache japanische Konjunkturdaten (der Handelsbilanzüberschuss ist überraschend deutlich gesunken) und ein schwächerer Dollar gegenüber dem Yen sorgten für zusätzlichen Druck auf den japanischen Aktienmarkt. Dank positiver Vorgaben der US-Technologiebörse Nasdaq waren gegen Wochenschluss vor allem Technologiewerte gesucht und sorgten für deutliche Zugewinne. Der seit 1999 andauernde Preisrückgang (Verbraucherpreisindex Tokio) setzte sich fort und lässt erwarten, dass die Bank of Japan ihre sehr lockere Geldpolitik fortsetzen wird, wovon der japanische Aktienmarkt zusätzlich profitieren konnte.
Anleihemärkte & Devisen
An den Anleihenmärkten standen in dieser Woche vor allem Inflationsdaten im Fokus der Investoren. Unter Verkaufsdruck gerieten nach einem stärkeren Anstieg der US-Erzeugerpreise vor allem inflationsempfindliche langfristige Papiere. Diese hatten schon in der Vorwoche, nach Aussagen Alan Greenspans bezüglich der flachen Zinskurve, Abgaben zu verzeichnen. Außerdem warnten Mitglieder des Offenmarktausschusses davor, dass eine weitere Dollarabwertung die Inflation zusätzlich anheizen könnte. Dieses Szenario wurde durch den geringeren Anstieg der Verbraucherpreise zwar noch nicht bestätigt, dennoch erwarten wir weitere Renditeaufschläge, insbesondere bei langfristigen Anleihen.
Der Euro pendelte zu Wochenbeginn infolge eines Feiertags in den USA und damit verbundenem dünnen Handelsniveau um die 1.305-Marke seitwärts. Erst das Gerücht, dass asiatische Notenbanken ihre Währungsreserven aus dem Dollar in den Euro umschichten wollten, hat Bewegung an den Devisenmärkte gebracht und den Dollar auf breiter Front geschwächt. Auch Beschwichtigungen der asiatischen Zentralbanken, den größten Haltern an US-Treasury-Bonds, konnten den Dollar nicht stärken. Die geringer gestiegenen US-Verbraucherpreise sollten die jüngst aufgekommenen Inflationsängste dämpfen und damit keinen höheren Zinsschritt der FED erwarten lassen. In den nächsten Wochen sollten wieder mehr Fakten, im Speziellen das strukturelle Defizit in den USA, in den Fokus der Devisenmärkte rücken.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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