Steigende Kurse: US-Anleger drehen völlig durch!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Wenn US-Amerikaner für das Alter vorsorgen, dann tun sie dies oft mit den sogenannten kapitalgedeckten 401k-Plänen. Dabei handelt es sich um eine Form der betrieblichen Altersvorsorge, die nach einem bestimmten Absatz im Einkommenssteuergesetz benannt ist. Stark vereinfacht kann man die 401k-Pläne mit einem Riester-Fondssparplan in Deutschland vergleichen. Einzahlungen in die 401k-Pläne werden bis zu einer gewissen Obergrenze erst nachgelagert besteuert, auf die Beiträge entfällt also zunächst keine Einkommenssteuer. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber können in die 401k-Pläne einzahlen. Wie das Geld angelegt wird, können die Anleger selbst entscheiden. In der Regel werden Garantiefonds, Mischfonds oder Aktienfonds gekauft.
Der Bullenmarkt bei Aktien hat nun dazu geführt, dass immer mehr US-Amerikaner durch ihre 401k-Pläne (jedenfalls auf dem Papier) zu Millionären geworden sind. Dabei handelt es sich keineswegs nur um Mitglieder der Oberschicht. Wer lange genug in die 401k-Pläne eingezahlt hat, konnte in den vergangenen Jahren praktisch zusehen, wie sich das Vermögen immer weiter vermehrt hat. Allein beim Vermögensverwalter Fidelity Investments hat sich die Anzahl der 401k-Konten, in denen sich mehr als eine Million Dollar befinden, innerhalb eines Jahres von 89.000 auf 133.000 erhöht. Den immer neuen Rekordständen an den Aktienmärkten sei Dank.
Doch der steigende Wohlstand bei immer mehr "ganz normalen" Anlegern hat nun ernste Konsequenzen, auch psychologischer Natur. Wie die "Washington Post" berichtete, wollen immer mehr 401k-Anleger bereits vor dem Rentenalter Kasse machen und den eigentlich fürs Alter angesparten Wohlstand endlich ausgeben. Und das, obwohl Entnahmen aus den 401k-Plänen vor dem Ruhestand zu hohen Steuern und Strafzahlungen führen.
Sämtliche Finanzanlagen für den Ruhestand der US-Amerikaner (401k-Pläne und andere) belaufen sich inzwischen auf 27,5 Billionen Dollar , wie Marketwatch berichtet. Im Jahr 2000 hatte dieser Betrag noch bei 11,6 Billionen Dollar gelegen. Insgesamt sind die Finanzanlagen der US-Amerikaner für den Ruhestand ungefähr so groß wie die gesamte Marktkapitalisierung des US-Aktienmarktes, die Anfang 2017 bei ungefähr 25 Billionen Dollar lag. Das sollte allen Anlegern zu denken geben. Denn wenn immer mehr alternde US-Anleger Kasse machen wollen, kann das für die Kurse nur negativ sein.
Noch ist das alles Zukunftsmusik, denn zuletzt zogen die Anleger netto nicht etwa Geld vom Aktienmarkt ab, sondern legten immer mehr an. Die Zuflüsse in US-Aktienfonds sind aktuell so hoch wie nie zuvor. Noch sind vorzeitige Entnahmen aus den 401k-Plänen also kein Massenphänomen. Doch sollten die "normalen" US-Anleger irgendwann davon überzeugt sein, dass die Kurse nicht mehr weiter steigen können, werden sie ihre 401k-Pläne vielleicht panikartig vorzeitig auflösen wollen - trotz der hohen Einbußen, die damit verbunden sind. Für den Aktienmarkt kann das nichts Gutes bedeuten.
Sie interessieren sich für das Value-Investing, die Geldpolitik der Notenbanken oder andere interessante Anlagethemen? Folgen Sie mir kostenlos auf der Investment- und Analyseplatteform Guidants, um keinen Artikel zu verpassen!
Inflation hin oder her. Mit langfristigen, gestreuten Investitionen kann man nur gewinnen oder zumindest je nach Berechnung sein Kapital erhalten. Permanenter Handel hat so gut wie noch keinen nachhaltig reich gemacht. Ausnahmen gibt's auch hier natürlich wieder. Naja die Broker freuts jedenfalls.
Völlig beknackte Headlines bitte wieder zurückfahren! Danke!
Hallo Leute bei Godmode,
könnt Ihr mal die zunehemende Tendenz zu immer sinnfreieren "LiesDasJETZT!"-Überschriften wieder etwas einbremsen? Man kommt sich vor wie bei der Bild!
Klar, die Klick-Mich!-Konkurrenz ist hart, aber das hier ist wieder mal ein gutes Beispiel dafür, wie man das Buhlen um die "Klick-Cents" auch übertreiben kann!
Haben das die Autoren denn wirklich nötig? Sie sollte doch als ausgewiesene Experten ihr Geld mit ihren Kenntnissen an der Börse verdienen und nicht durch diesen "Klick-Pfennig-Kram"...
Oder ist der eine der andere tatsächlich auf die Fünf Euro fuffzich im Monat angewiesen?
;-)