Stehen die Börsen-Ampeln auf rot?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Nach einem durchaus freundlichen Start in das Börsenjahr 2007 setzten die Märkte in der letzten Februarwoche unvermittelt zu einer deutlichen Kurskorrektur an. Auslöser war der stärkste je verzeichnete Tagesverlust in Höhe von 8,8 Prozent des Shanghai Stock Exchange Composite Index, der den chinesischen A-Aktienmarkt darstellt, der hauptsächlich inländischen Investoren vorbehalten ist. Der MSCI China verlor lediglich 2,46 Prozent. Dennoch lösten die Nachrichten eine Welle von Gewinnmitnahmen und Sicherungsmaßnahmen mit Derivaten rund um den Globus aus.
Seit 2004 scheint es an den Märkten Usus zu sein, dass im Verlauf des ersten Halbjahres der Pessimismus überhand nimmt und Investoren aus Risikogesichtspunkten Liquidität aus den Aktienmärkten abziehen, um dann das Jahr nach rationaler Betrachtung doch mit sehr erfreulicher Aktienperformance abzuschließen.
Die Phasen laufen immer nach dem gleichen Muster ab. Kurzfristige negative Ereignisse werden überinterpretiert und positive Faktoren negiert. Diesmal waren der Rückschlag an der Börse Shanghai, die Nachricht über den Anstieg notleidender Hypothekenkredite in den USA und die Sorge über das Ausmaß der konjunkturellen Abschwächung in den USA die Katalysatoren. Parallel dazu erfolgte die klassische Verschiebung: raus aus Aktien – rein in sichere festverzinsliche Wertpapiere.
Wir halten die derzeitige Entwicklung für eine Korrektur im Bullenmarkt. Das fundamentale Umfeld ist weiter positiv. Wir sehen in den USA keine Gefahr einer Rezession im Jahr 2007 und prognostizieren eine „weiche Landung“ mit Wachstumsraten um die drei Prozent. Die jüngste Entwicklung des USDollars bestärkt uns in dieser Einschätzung. Wir halten die Konsolidierung am amerikanischen Immobilienmarkt für noch nicht beendet. Die niedrigen Zinsen lassen jedoch einen „Crash“ mit weitreichenden ökonomischen Folgen als sehr unwahrscheinlich erscheinen. Der globale Konjunkturzyklus wird sich, wie erwartet, etwas abschwächen, aber weiterhin genug Dynamik für positive Unternehmenserträge bieten. Die Bewertung der Aktienmärkte ist weiter ausgesprochen günstig. Vor diesem Hintergrund sollten wir wieder steigende Kurse und neue Indexhöchststände sehen.
Das Timing dieser Ausschläge perfekt zu prognostizieren ist schwierig. In der Vergangenheit verliefen die Korrekturen in Aufwärtstrends in zwei Wellen. Nach dem ersten Fall erfolgte eine temporäre Erholung, bevor die Märkte die erreichten Tiefstände dann nochmals testeten.
Wichtige Indikatoren, die es zu beobachten gilt, sind die Korrelation von schwachen Aktien zu fallenden Zinsen an den Bondmärkten sowie die weiteren US-Konjunkturdaten und die Veränderung der globalen Inflationserwartungen.
Anleger sollten gelassen bleiben und die langfristig positiven Perspektiven suchen.
Quelle: Invesco
INVESCO zählt als Teil der AMVESCAP Gruppe zu den führenden Asset Managern weltweit – mit über 380 Mrd. US-Dollar (per 30. September 2005) verwaltetem Vermögen. Über 5.900 Mitarbeiter, darunter rund 500 Investmentspezialisten, sind in 20 Ländern im Einsatz.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.