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08:30 Uhr, 01.07.2025

Starker Anstieg des Aktionärs Aktivismus in der Schweiz erwartet

Dynamics Group AG

/ Schlagwort(e): Studie

Starker Anstieg des Aktionärs Aktivismus in der Schweiz erwartet

01.07.2025 / 08:30 CET/CEST


Medienmitteilung

Starker Anstieg des Aktionärs Aktivismus in der Schweiz erwartet

Marktvolatilität resultierend aus der US-Zollpolitik lässt Aktivistenkampagnen im Jahresvergleich um 20% und allein im Mai um 62% sinken

Es wird erwartet, dass die Aktivisten die Marktturbulenzen abwarten, bevor sie im September wieder aktiv werden

Die Schweiz entwickelt sich zum bevorzugten Ziel für Aktivisten

Zürich, 1. Juli 2025 - Das weltweit tätige Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal ("A&M") hat seinen neuesten A&M Activist Alert (AAA) Ausblick veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die führende Analyse zum Aktionärs Aktivismus in Europa für das verbleibende Jahr 2025 und bis ins Jahr 2026.

Die jüngsten Marktturbulenzen infolge der Ankündigungen von US-Handelszölle und der weltweiten Reaktionen haben zu einer vorübergehenden Zurückhaltung der Aktivisten bei ihren Kampagnen geführt. Die Zahl der Kampagnen in Europa ist im Mai dieses Jahres um 62% von 24 im gleichen Zeitraum des Vorjahres auf 9 zurückgegangen. Die Analysen anhand einer durch A&M entwickelten Methode zeigen, dass in Zeiten hoher Marktvolatilität in der Vergangenheit ein unmittelbarer Rückgang des Aktivismus von Investoren in Europa zu verzeichnen war. Dieser hielt vier bis fünf Monate an, bevor die Aktivität in den folgenden fünf bis sechs Monaten wieder anstieg.

Es wird daher erwartet, dass Aktivisten schätzungsweise fünf Monate ab dem Anstieg der Volatilität (April) abwarten werden, um mehr Gewissheit und Visibilität über die künftigen Marktentwicklungen zu erlangen. So können sie den optimalen Zeitpunkt für Investitionen sowie die Entwicklung solider Konzepte zur Wertmaximierung beurteilen. Europäische Unternehmen haben daher bis Ende des dritten oder Anfang des vierten Quartals Zeit, um auf die aktuellen Marktherausforderungen zu reagieren und sich auf eine Verbesserung der Ergebnisse und der Kapitalallokation zu konzentrieren, bevor die Aktivisten wieder in Aktion treten.

Malcolm McKenzie, Managing Director und Chair of European Corporate Transformation Services, sagte: "Die europäischen Unternehmen müssen eine solide Ausrichtung auf die Steigerung der Erträge mit der Entwicklung und Förderung einer überzeugenden Equity Story kombinieren. Nur so kann der Shareholder Value maximiert und die Aufmerksamkeit von Aktivisten auf andere Bereiche gelenkt werden."

Verlangsamung der Aktivitäten von Aktivisten

Trotz der jüngsten Pause bei den Kampagnen war 2025 immer noch ein beachtliches Mass an Investoren Aktivismus in Europa zu verzeichnen, insbesondere im Vereinigten Königreich, wo zwischen Januar und Mai 2025 21 Kampagnen gezählt wurden. Das Vereinigte Königreich ist nach wie vor das Land mit den meisten Kampagnen in Europa: 30% aller in Europa initiierten Kampagnen zielen auf britische Unternehmen ab. Allerdings ist die Zahl der Kampagnen im Vereinigten Königreich in diesem Jahr im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 22% zurückgegangen. Auch in Deutschland hat sich die Zahl der Kampagnen in diesem Jahr mit 45% deutlich reduziert: Zwischen Januar und Mai 2025 wurden 11 Kampagnen initiiert, im Vergleich zu 20 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Kampagnen gegen deutsche Unternehmen machen nur 16% aller Kampagnen aus, gegenüber 23% im Jahr 2024. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern war Skandinavien verstärkt ein Ziel für Aktivisten. Aus Gesprächen mit Markteilnehmern lässt sich vermuten, dass dies im Jahr 2024 auf besonders niedrigen Aktionärsrenditen in der Region und den daraus resultierenden Fokus auf skandinavische Ziele zu Beginn des Jahres 2025 zurückzuführen ist.

Industrie- und Konsumwerte bleiben am stärksten gefährdet

Zölle und andere geopolitische Herausforderungen, die im Jahr 2025 die Marktvolatilität am stärksten angetrieben haben, haben dazu geführt, dass sich Aktivisten deutlich weniger auf den Industriesektor konzentrieren. Während 2024 noch 16% aller europäischen Kampagnen auf diesen Sektor entfielen, waren es 2025 bisher nur noch 10%. Zu den Sektoren, die das relative Interesse der Aktivisten beibehalten haben, gehört der Konsumgütersektor mit 20 Kampagnen. Dies ist ein leichter Rückgang gegenüber 22 Kampagnen im Jahr 2024. Der Energiesektor ist mit sieben Kampagnen in diesem Jahr ebenfalls stabil geblieben, was das anhaltende Engagement für den Klimaschutz und die Netto-Null-Ambitionen widerspiegelt.

Aktivistische Forderungen, die sich auf operative Veränderungen, Anpassungen bei der Kapitalallokation oder auf Fusionen und Übernahmen konzentrieren, wurden durch die Marktbedingungen beeinträchtigt. Die absoluten Zahlen der Umwelt- und Sozialkampagnen sind ähnlich hoch wie im Jahr 2024, vor allem im Konsumgütersektor. Dort stehen Forderungen nach gerechter Behandlung der Mitarbeitenden in den globalen Lieferketten, nach Tierschutz und anderen sozialen Anliegen im Vordergrund. Die Zahl der Kampagnen mit dem Schwerpunkt Governance hat 2025 deutlich zugenommen (von 31% auf 40%), wodurch sich der seit 2022 beobachtete jährliche Rückgang umkehrt.

Die Schweiz im Rampenlicht: Aktivistische Investoren nehmen Schlüsselsektoren ins Visier

Das AAA-Modell von A&M zeigt, dass sowohl die Schweiz als auch Deutschland im Industriesektor übergewichtet sind - dem Sektor, der in den letzten Jahren am häufigsten im Visier von Aktivisten in Europa stand. Aufgrund der jüngsten globalen Handelsspannungen hat der Aktivismus in diesem Sektor jedoch vorübergehend nachgelassen. Sobald sich die Lage bessert, wird erwartet, dass sich die Aktivisten wieder auf den Industriesektor sowie auf Konsumgüter-, Gesundheits- und Technologieunternehmen konzentrieren werden.

Während die Zahl der aktivistischen Kampagnen in Europa im Vergleich zum Vorjahr um 20% zurückging, bleibt die Schweiz weiterhin im Fokus. Mit 17 Unternehmen, bei denen in den nächsten 18 Monaten ein hohes Risiko besteht, dass sie ins Visier von Aktivisten genommen werden, wird die Schweiz voraussichtlich den grössten relativen Anstieg des Aktivismus in Europa verzeichnen. Die prognostizierte Zunahme der Kampagnen in der Schweiz wird sowohl von internationalen Aktivisten, insbesondere von in den USA ansässigen Fonds, als auch von lokalen Anlegern vorangetrieben. Diese versuchen, Werte in unterbewerteten Unternehmen zu erschliessen.

Alessandro Farsaci, Manging Director und Head Restructuring and Turnaround Switzerland, sagte: "Schweizer Unternehmen, insbesondere aus den Sektoren Industrie und Konsumgüter, werden von aktivistischen Investoren immer stärker unter die Lupe genommen. Obwohl der Aktivismus in ganz Europa aufgrund der Marktvolatilität vorübergehend nachgelassen hat, gehen wir in unserer Analyse davon aus, dass er nach dem Sommer 2025 wieder ansteigen wird. Für die Schweiz bedeutet dies, dass die Unternehmen immer noch die Möglichkeit haben, proaktiv ihre operativen Kennzahlen zu verbessern und ihre Kapitaleinsatzstrategien anzupassen, bevor sie ins Visier von Aktivisten geraten."

Ausblick: Vorübergehender Aufschwung, aber kein Rückzug

Es wird erwartet, dass die Aktivisten ab September 2025 wieder Kampagnen starten werden, sofern es bis dahin zu keinen weiteren Marktturbulenzen kommt. Aus Gesprächen mit Investoren geht hervor, dass das Vereinigte Königreich, Deutschland und die Schweiz als Hauptziele von Aktivisten angesehen werden. Im Vereinigten Königreich liegen die Unternehmen bei der Kapitalrendite, den Betriebsmargen und dem Umsatzwachstum hinter ihren weltweiten Konkurrenten zurück. Daher werden sich die Forderungen voraussichtlich auf diese Bereiche konzentrieren. A&M geht davon aus, dass die Konsumgüterbranche im Vereinigten Königreich ein wichtiger Schwerpunkt der Aufmerksamkeit sein wird.

In ganz Europa werden die Sektoren Industrie, Konsum und Technologie voraussichtlich die grösste Zunahme an aktivistischen Kampagnen erleben, die sich auf eine Reihe von Leistungskennzahlen konzentrieren. Auch im Energiesektor ist mit einer Zunahme des Aktivismus zu rechnen. Während A&M Kampagnen für und gegen Netto-Null-Strategien erwartet hat, wird sich das Gleichgewicht weiterhin in Richtung kurzfristige Ertragsgenerierung und Vermögenseffizienz bewegen und sich von ESG-Bedenken entfernen.

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Hinweise für Redakteure

Über die AAA

Die jüngsten Marktturbulenzen und die starken Schwankungen der Aktienkurse haben uns nicht genügend Vertrauen gegeben, um vorherzusagen, welche einzelnen Unternehmen ins Visier genommen werden. Normalerweise können wir dies mit einer Vorhersagegenauigkeit von ca. 45% tun. Wir waren jedoch in der Lage, auf der Grundlage einer detaillierten leistungswirtschaftlichen Analyse sowie einer gezielten Überprüfung der aktuellen Aktivistenlandschaft und der damit verbundenen Absichten Prognosen für den Rest des Jahres 2025 und bis ins Jahr 2026 zu erstellen.

Im Rahmen unserer Unternehmensanalyse haben wir die Leistung (Finanzen, Equity Story und Aktionärsrenditen) von 1.418 Unternehmen mit Hauptsitz in Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Skandinavien, den Benelux-Ländern, Italien und Spanien (mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 200 Mio. US-Dollar) untersucht. Dabei haben wir die individuelle Leistung der Unternehmen mit der ihrer weltweiten Vergleichsgruppe von 4.586 Unternehmen verglichen. Beispiele für die ermittelten Leistungsniveaus bzw. Chancen sind Kapitalrenditen, Betriebsmargen, Leverage, Marktanteile, Ertragssicherung, Cash-Generierung und Bewertungsmultiplikatoren.

Über Alvarez & Marsal

Alvarez & Marsal wurde 1983 gegründet und ist ein führendes, weltweit tätiges Dienstleistungsunternehmen. Alvarez & Marsal ist bekannt für seine Führungsqualitäten, sein Handeln und seine Ergebnisse. Das Unternehmen bietet Beratungs-, Leistungsverbesserungs- und Turnaround-Management-Dienstleistungen und liefert praktische Lösungen für die einzigartigen Herausforderungen seiner Kunden. Mit einem weltweiten Netzwerk erfahrener Mitarbeiter, erstklassiger Berater, ehemaliger Regulierungsbehörden und Industriebehörden unterstützt Alvarez & Marsal Unternehmen, Vorstände, Private-Equity-Firmen, Anwaltskanzleien und Regierungsbehörden dabei, die Transformation voranzutreiben, Risiken zu minimieren und in jeder Wachstumsphase Werte zu schaffen.

Um mehr zu erfahren, besuchen Sie uns: AlvarezundMarsal.com

KONTAKT:

Nicolas Weidmann
Dynamics Group,
+41 (0)79 372 2981
nwe@dynamicsgroup.ch

Alessandro Farsaci
Managing Director, Restructuring
Alvarez & Marsal
afarsaci@alvarezandmarsal.com


Zusatzmaterial zur Meldung:

Datei: AlvarezMarsal_Shareholder Activism Report_Press Release_Switzerland_D
Datei: A&M Activist Alert Interim Outlook - June 2025


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