Starke Schwankungen an den Aktienmärkten
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Starke Schwankungen kennzeichneten die US-Märkte in der letzten Woche, denn die Anleger reagierten äußerst empfindlich auf enttäuschende Konjunktur- und Gewinnberichte. Zum Wochenbeginn profitierten die Märkte vom überraschend niedrigen Preisauftrieb bei den Erzeugerpreisen im März. Durch die später veröffentlichten und höher als erwartet ausgefallenen Verbraucherpreise wurde das Vertrauen der Anleger jedoch erschüttert. Ihre Angst, eine höhere Inflation könnte aggressivere Zinserhöhungen im Gepäck führen, erhielt durch das jüngste Beige Book der US-Notenbank neue Nahrung, in dem die Fed auf steigenden Preisdruck hinweist. Zum Ende der Woche hellten sich die veröffentlichten Wirtschaftsdaten allerdings wieder etwas auf. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gingen deutlich zurück, und der Index der Notenbank von Philadelphia zu den Geschäftsaktivitäten machte im März einen Sprung nach oben. Uneinheitlich präsentierten sich auch die jüngsten Zahlen aus den Unternehmen. Während Google mit starken Zahlen glänzte, mussten General Motors (GM) und Ford riesige Quartalsverlusten einräumen.
In der letzten Woche fielen die Kurse an den japanischen Aktienmärkten. Auslöser waren zwei Entwicklungen, die Anlegern Sorge bereiteten: erstens die künftige Entwicklung der US-Konjunktur und zweitens die politischen Spannungen zwischen Japan und seinem größten Handelspartner China. Zum Wochenende gab es jedoch erste Anzeichen für ein Nachlassen der Spannungen.
Für die Kursverluste an den europäischen Märkten waren ebenfalls die Aussichten für die US-Konjunktur und zusätzlich noch der hohe Ölpreis verantwortlich. Der DAX verlor 2,1% und der französische CAC-40 Index 2,3% an Wert.
In Großbritannien büßte der FTSE 100 0,9% seines Werts ein. Der Vorstand von Allied Domecq nahm das Übernahmeangebot der französischen Pernod-Gruppe an, das vor allem Barmittelzahlungen vorsieht. Aus diesem Zusammenschluss wird der weltweit zweitgrößte Spirituosenhersteller hervorgehen.
Auch an den asiatisch-pazifischen Aktienmärkten gab es in der letzten Woche Kursverluste zu verzeichnen. In Taiwan sanken die Kurse im Durchschnitt um 2,4% und in Korea um 0,7%.
Abwärts ging es in der letzten Woche auch an den Emerging Markets, denn die miese Stimmung der Anleger ging auch an ihnen nicht spurlos vorüber.
Starke tägliche Renditeschwankungen bei US-Treasuries sorgten an den Staatsanleihemärkten für eine volatile Woche. Hauptursache für die Schwankungen waren die Unsicherheiten über die weitere Entwicklung der Inflation.
An den Devisenmärkten verlor der US-Dollar gegenüber dem Euro und dem Yen an Wert, denn die Erwartungen auf Zinserhöhungen in den USA traten im Wochenverlauf mehr und mehr in den Hintergrund.
An den Rohstoffmärkten führten Befürchtungen über Engpässe bei den Raffineriekapazitäten in den USA zu einem deutlichen Preisanstieg. Auslöser waren Probleme in verschiedenen Raffinerien in Texas und Kansas. Parallel zum US-Dollar-Rückgang verteuerte sich Gold.
So weit, so gut ...
Nach einigen Enttäuschungen im Technologiesektor hat sich die Berichtssaison der US-Unternehmen inzwischen recht positiv entwickelt. Die Zahl der positiven Überraschungen hat die Erwartungen bislang sogar übertroffen, während die negativen Überraschungen geringer ausgefallen sind als erwartet. Auch die Ankündigungen aus dem Finanzsektor scheinen bisher die Erwartungen zu übertreffen, und das ist durchaus ermutigend für den Gesamtmarkt. Unseres Erachtens wird die aktuelle Berichtssaison unsere Einschätzung zum Aktienmarkt für 2005 bestätigen. So dürfte sich das Wachstum der Wirtschaft und der Gewinne verlangsamen, was aber nicht bedeutet, dass die Märkte in naher Zukunft abstürzen werden. Allerdings haben die Schwankungen (gemessen am Chicago Board of Trade Options Index) zugenommen, denn die Anleger sind sich über die künftige Richtung im Unklaren. Wir würden Anlegern derzeit zur Vorsicht raten, statt sich kopfüber in eine Bären- oder Bullen-Position zu stürzen.
Quelle: MLIM
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 500 Mrd. US-Dollar (per 31. Dezember 2003). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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