Kommentar
19:49 Uhr, 11.07.2004

Starke Daten aus Deutschland

Deutschland: Die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe wurde im Mai unerwartet kräftig um 1,1 % mom ausgeweitet. Bei der Betrachtung der industriellen Hauptgruppen fällt das starke Plus bei den Investitionsgütern (3,1 % mom) auf. Aus der prächtigen Entwicklung der Industrieproduktion sollte nicht auf eine weitere Beschleunigung des gesamtwirtschaftlichen Wachstums geschlossen werden. Betrachtet man die schwachen Inlandsaufträge der Investitionsgüterproduzenten, wird schnell klar, dass es die außenwirtschaftliche Nachfrage ist, die die Produktion in diesem Bereich antreibt.

Bank of England: Die britische Zentralbank hat wie von uns erwartet ihre Base Rate unverändert bei 4,50 % belassen. Wie gewöhnlich hat die Bank of England (BoE) keine Erklärung veröffentlicht, warum sie die Zinsen konstant gehalten hat. Unserer Ansicht nach hatten bereits die Minutes des vergangenen Zentralbanktreffens darauf hingedeutet, dass die BoE den graduellen Zinserhöhungszyklus fortzusetzen gedenkt und damit der gestrige Termin ausschied. Da im August der nächste Inflationsbericht veröffentlicht wird, gehen wir davon aus, dass die BoE dann den nächsten Zinsschritt vornimmt.

UK: Der Frühindikator des Conference Board ist im Mai um 0,3 % mom gestiegen. Der April wurde von Stagnation in einen Rückgang um 0,4 % mom revidiert. Innerhalb der vergangenen sechs Monate nahm der Indikator um 2,2 % zu. Insgesamt bewegt er sich auf Jahresrate gerechnet noch immer innerhalb eines Bandes von 3 % bis 5 %, so das Conference Board.

EZB: In ihrem aktuellen Monatsbericht schreibt die EZB, dass die Inflation in der Eurozone länger als bislang prognostiziert über der Marke von 2 % verharren könnte, da die gestiegenen Rohölpreise die Verbraucherpreise nach oben treiben. Im vergangenen Monat hat die Zentralbank ihre Inflationsprognose für dieses Jahr auf 2,1 % und für nächstes Jahr auf 1,7 angehoben. Trotz des inflationssteigernden Einflusses der Rohölpreise sei der Inflationsausblick auf die mittlere Frist weiterhin im Bereich des Preisstabilitätsziels der EZB. Vor dem Hintergrund steigender administrierter Preise und indirekter Steuern müssten jedoch die Risiken von Zweirundeneffekten genauestens beobachtet werden. Darüber hinaus befänden sich verschiedene Maße von Inflationserwartungen auf weiterhin relativ hohen Niveaus.

Riksbank: In den Minutes ihres Treffens vom 23. Juni sieht die schwedische Zentralbank sowohl die wirtschaftliche als auch die preisliche Entwicklung im Einklang mit ihren Projektionen aus dem letzten Inflationsbericht. Darüber hinaus sieht die Notenbank weiterhin ein geringes Aufwärtsrisiko für die Inflationsprognose, das aus einer Unterschätzung der Stärke der wirtschaftlichen Erholung resultieren könnte.

Kapitalmärkte: Nachdem am Mittwoch bereits die guten Auftragseingänge in Deutschland den Euro beflügelt haben, kletterte die Gemeinschaftswährung nach der nicht weniger starken Industrieproduktion in Deutschland über die Marke von 1,24 US-Dollar. In den USA kletterte Rohöl (WTI) wieder über 40 Dollar pro Fass.

Quelle: Dekabank

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