Staking-Verbot und mehr: Die „Attacken“ der SEC auf Kryptowährungen!
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Wenige Tage später attackierte die SEC dann auch noch den Stable Coin BUSD. Schauen wir uns heute mal an, was wirklich dahinter steckt.
Was ist ein Stable Coin?
Um zu verstehen, was die SEC zuletzt gemacht hat, müssen wir natürlich erst einmal wissen, um was es grundsätzlich geht. Was ist daher überhaupt ein Stable Coin und was ist Staking? Beginnen wir mit den Stable Coins.
Grundsätzlich sind Stable Coins Kryptowährungen, die 1:1 an eine Fiatwährung gebunden, also stabil, sind. Es gibt auch Euro Stable Coins (zum Beispiel den STASIS Euro, kurz: EURS oder den Euro Coin, kurz: EUROC) und andere, aber in der Regel werden die meisten Stable Coins an die Weltleit- und Reservewährung – den US-Dollar – gekoppelt. Warum aber macht man sowas überhaupt? Nun, weil sich solche Stable Coins via Blockchain transferieren lassen, was mit dem US-Dollar (oder dem Euro und anderen) nicht möglich ist.
So weit, so gut. Aber wie funktioniert die Kopplung einer Kryptowährung an eine Fiatwährung genau? Nun, diese Kopplung kann auf verschiedene Arten realisiert werden. Der bekannteste Stable Coin ist wahrscheinlich immer noch der Tether, kurz: USDT. Hier wird die Bindung („Peg“) an den US-Dollar (angeblich) dadurch gewährleistet, dass für jeden ausgegebenen Tether ein realer US-Dollar als Sicherheit auf einem Treuhandkonto hinterlegt ist.
Andere Stable Coins, wie zum Beispiel der DAI von MakerDAO (MKR), sind hingegen sogenannte algorithmische Stable Coins. Das bedeutet, dass ein Algorithmus sie stabil halten soll/muss. Hier besteht natürlich immer die Gefahr eines Fehlers im Algorithmus oder einer erfolgreichen Attacke auf diesen. Durch eine solche Attacke implodierte vor einigen Monaten das Terra (damals: LUNA, heute: LUNC) Projekt.
Was bedeutet Staking?
Bleibt noch die Frage, was Staking bedeutet. Dazu muss man erst einmal verstehen, wie Kryptowährungen entstehen. Beim Bitcoin (BTC) ist das wohl den meisten Leserinnen und Lesern hier bekannt, nämlich durch das Mining. Das Mining basiert auf dem Konzept des Proof-of-Work (PoW). Konkret leisten die Miner hier Arbeit, indem sie versuchen, ein kryptographisches Rätsel zu lösen.
Der Miner, der dies als Erster schafft, darf den nächsten Block an die Bitcoin-Blockchain anhängen. Im Zuge dessen werden Transaktionen bestätigt. Zudem erhält der Miner eine Belohnung in Form neuer Coins, den Reward. So entstehen neue Coins. Das Problem bei PoW ist der hohe Energieverbrauch. Denn die meisten Miner arbeiten umsonst, jedoch nicht kostenlos. Denn sie verbrauchen eine Menge Energie (was Geld kostet). Konkret könnte man sogar formulieren: Je mehr Energie ein PoW-Netzwerk verbraucht, desto sicherer ist es.
Ein anderes Konzept, inzwischen muss man schreiben DAS Gegenkonzept zu Proof-of-Work ist Proof-of-Stake (PoS). Die Idee hinter PoS ist, dass derjenige, der den größten Anteil (Stake) an einer Kryptowährung hält, das geringste Interesse daran haben sollte, dieser Kryptowährung zu schaden. Denn für ihn selbst ist der Schaden ja dann am größten. Daher dürfen bei PoS diejenigen, die einen größeren Anteil halten, bevorzugt neue Blöcke an die entsprechende Blockchain anhängen – und anschließend die Belohnung kassieren.
Konkret funktioniert das so, dass es quasi einen virtuellen Lostopf gibt. Die Lose verteilen sich dabei auf Basis der Stakes. Wenn ich also drei Coins halte, habe ich drei Lose im Topf. Halte ich sieben Coins, habe ich sieben Lose im Topf. Und halte ich 1,2 Millionen Coins, so habe ich 1,2 Millionen Lose im Topf. Natürlich kann auch mal jemand mit einem kleinen Anteil gezogen werden und darf dann einen Block anhängen sowie die Belohnung kassieren. Aber statistisch werden diejenigen mit mehr Losen natürlich deutlich öfter gezogen.
PoS spart gegenüber PoW mehr als 99 % Energie. Was Umweltschützer natürlich freuen dürfte. Allerdings hat PoS auch einen Nachteil. Denn in diesem System werden die „Reichen“ öfter neue Blöcke an die Blockchain anhängen dürfen – und somit immer reicher. Das wiederum dürfte linksorientierte Menschen stören. Natürlich gibt es auch Kryptowährungen, die noch andere Konzepte nutzen. Decred (DCR) beispielsweise kombiniert PoW mit PoS. Aber darum soll es jetzt nicht gehen.
Vielmehr möchte ich noch kurz erläutern, was nun Staking bedeutet. Denn normalerweise kann man sich als Halter entscheiden, ob man am PoS überhaupt teilnehmen möchte. Möchte man es nicht, erhält man einfach keine entsprechenden Lose. Entscheidet man sich jedoch dafür, betreibt man Staking. Die meisten Halter tun das auch, weil man durch Staking eine Art Dividende/Zinsen erhalten kann, eben die entsprechenden Rewards. Was schon deshalb wichtig ist, um der Inflation der entsprechenden Kryptowährung entgegenzuwirken.
Auch hier kann man sich daher merken: Hohe Staking Rewards von 20 % oder mehr, sind zwar grundsätzlich nett. Allerdings gehen sie normalerweise auch mit entsprechend höheren Inflationsraten einher – und höhere Inflationsraten hemmen die Kursentwicklung normalerweise. Was allerdings in Bullruns gerne mal vergessen wird, weil dann Gier eben Hirn schlägt.
Was hat die SEC nun genau gemacht?
Nun, zunächst einmal hat die SEC angeblich ein „Staking-Verbot“ ausgesprochen. So zumindest wurde es in den Medien berichtet. Grundsätzlich ist das nicht ganz falsch. Allerdings muss man schon etwas genauer hinschauen. Weil nämlich das Staking unter Umständen kompliziert sein kann, boten und bieten (zentralisierte) Krypto-Börsen (CEX) wie Kraken, Coinbase oder Binance entsprechende Staking-Programme an – bei Binance zum Beispiel Binance Earn.
Die SEC hat nun eigentlich nicht das direkte Staking verboten. Wer Decred (DCR), NEO oder Ontology (ONT) selbst in (s)einer Wallet staked, kann das weiterhin tun. Selbst wenn die SEC es verbieten würde, hat sie gar keine Handhabe dagegen. Das war und ist aber auch gar nicht die Intention der SEC gewesen. Zumal die von Gary Gensler geleitete US-Börsenaufsicht selbst genau weiß, dass sie da gar keine Handhabe hat.
Vielmehr hatte die SEC ein Problem mit diesen Staking-Programmen der CEX. Denn hier war oft gar nicht ganz klar, ob die Kryptos, die von Anlegern angelegt wurden, auch wirklich gestaked wurden. Oder ob die CEX sie nicht verliehen („Lending“) haben. Beim Lending verleiht man Kryptowährungen und kassiert dafür natürlich Zinsen. Da es riskant ist, Kryptowährungen zu verleihen, sind die Zinsen normalerweise höher. Theoretisch wäre es möglich, dass eine CEX die Kryptowährungen der Anleger gar nicht staked, sondern verleiht.
Im Gegenzug kassiert sie dann höhere Zinsen (als beim Staking vereinnahmt worden wären) und gibt einen Teil ihres Gewinns als angeblichen Staking-Reward an die Anleger weiter. Solange alles gutgeht, wäre das kein Problem. Aber was, wenn ein Schuldner mal seine Schulden nicht bedienen kann? Wenn man so möchte, hat die SEC Angst davor gehabt, dass CEX wie Kraken und Co. Anlegern Staking nur vorgaukeln, aber tatsächlich Lending betreiben. Was viel riskanter ist.
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Man kann von der SEC halten, was man will. Es ist auch sehr auffällig, wie sehr die SEC plötzlich an einer Regulierung der Kryptowährungen interessiert ist. Nachdem sie lange sehr lax war. Wahrscheinlich dürfte hier der Fall Sam Bankman-Fried (SBF) und FTX eine Rolle spielen. Aber an dem Staking-Verbot, das eigentlich ja nicht mal ein echtes Staking-Verbot ist, kann ich jetzt nicht viel Schlechtes finden. Hauptaufgabe der SEC ist der Schutz von Anlegern – und in dem Fall sehe ich tatsächlich, dass die SEC in erster Linie daran interessiert ist.
Kurze Zeit später erfolgte dann eine Attacke auf den Stable Coin BUSD. BUSD steht für Binance USD und ist der hauseigene Stable Coin der CEX Binance. Würde Binance den BUSD jedoch komplett kontrollieren, wäre hier leicht ein zweiter Fall FTX möglich. Daher hat Binance von Anfang an ein weiteres Unternehmen mit ins Boot geholt, nämlich die Firma Paxos. Konkret war und ist Paxos in erster Linie für die Verwaltung des BUSD zuständig.
Grundsätzlich wurde hier alles richtig gemacht. Allerdings sieht die SEC neuerdings den BUSD als Wertpapier (Englisch: Security) an. Daher hat sie Paxos aufgefordert den BUSD einzustellen. Ich halte diese Entscheidung der SEC für fragwürdig. Wahrscheinlich wird es hier auch noch Klagen geben – und am Ende Gerichte entscheiden müssen, ob das Vorgehen der SEC korrekt ist.
Aber die „Attacke“ der SEC auf BUSD, so unsinnig sie auch erscheinen mag, dürfte kein großes Problem für den Krypto-Markt sein. Denn es gibt genug Alternativen zu BUSD und wie es ausschaut, ist der BUSD ausreichend durch US-Dollar unterlegt. Problematisch an dieser Entscheidung der SEC ist daher weniger, dass man den BUSD quasi verbietet. Problematisch könnte werden, wenn die SEC gegen weitere, am Ende alle, US-Dollar Stable Coins vorgehen würde.
Insofern kann die Attacke der SEC auf den BUSD sogar kurzfristig die Kryptowährungen wie den Bitcoin befeuert haben. Denn jeder, der noch BUSD hatte oder hat, wird natürlich im Zweifel nun versuchen diese loszuwerden. Will man jedoch nicht zurück in Fiatwährungen gehen, muss man sich irgendwelche Kryptowährungen kaufen. In erster Linie natürlich die beiden „Bluechips“, also der Bitcoin (BTC) sowie der Ether von Ethereum (ETH).
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