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16:34 Uhr, 19.10.2011

Stahlsektor: Wirtschaftsforschungsinstitut RWI erwartet Produktionsrückgang

Essen (BoerseGo.de) – Der deutsche Stahlsektor muss sich im kommenden Jahr 2012 auf erhebliche Produktionsrückgänge einstellen. Davon geht das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI in einer aktuellen Studie aus. Die Wirtschaftsexperten des RWI rechnen mit einem Rückgang der Stahlproduktion um 7,9 Prozent auf 40,4 Millionen Tonnen. Die Auslastung der Werke dürfte im nächsten Jahr von aktuell 86 Prozent auf dann 80 Prozent sinken. Für das laufende Jahr sieht das RWI einen Zuwachs von 0,2 Prozent auf 44 Millionen Tonnen.

Erst in der Vorwoche hatte die Wirtschaftsvereinigung Stahl ihre Prognose für das kommende Jahr abgegeben und sich dabei deutlich optimistischer geäußert. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl geht für 2012 entgegen der Schätzung der RWI-Experten von weiteren Wachstumszuwächsen aus. Für das laufende Jahr erwartet der Stahlverband noch eine Produktion von 45,5 Millionen Tonnen.

Der RWI begründet die pessimistischere Einschätzung mit der nachlassenden Investitionsdynamik bei den Stahlverarbeitern. Auch die schwache Konjunktur im Euroraum dürfte auf der Branche lasten. Zudem erwartet der RWI, dass die gefüllten Lager weiter abgebaut werden und somit auf die weitere Produktion belasten. Trotz des prognostizierten Produktionsrückgangs sehen die RWI-Experten keinen starken Stellenabbau auf die Branche zukommen, da der Sektor weiterhin unter einem Fachkräftemangel leide.

Im Ausblick auf die globale Stahlproduktion sieht der RWI aber einen leichten Anstieg des Stahloutputs. Dabei dürfte die Nachfrage der Schwellenländer weiter stützend wirken, während die Produktion in den Industrieländern eher nachgeben wird. Nach Prognosen des Weltstahlverbands wird für die weltweite Stahlnachfrage im nächsten Jahr ein Wachstum von 5,4 Prozent gesehen. Im laufenden Jahr 2011 wird ein Wachstum von 6,5 Prozent erwartet, nach 15,1 Prozent im Vorjahr.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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