Stahlproduktion: Verband erwartet kräftigen Anstieg

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl) rechnet nach dem drastischen Einbruch der Stahlproduktion im laufenden Jahr für 2010 mit einer deutlichen Erholung. "Wir erwarten eine Zunahme zwischen 10 und 15 Prozent auf dann 36 bis 38 Millionen Tonnen", sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, am Montag in Düsseldorf. Eine Rückkehr zum Trendwachstum hält der Verband allerdings frühestens 2011 für möglich. Für 2009 wird mit einem Minus gegenüber dem Vorjahr von 28 Prozent auf knapp 33 Millionen Tonnen Rohstahl gerechnet.

Der erwartete Zuwachs im kommenden Jahr gründe sich vor allem auf die Stabilisierung des Lagerzyklus, so die WV Stahl. In der ersten Jahreshälfte 2009 hatte der Abbau von Lagerbeständen bei Stahlhändlern und -Verarbeitern die Stahlkonjunktur erheblich belastet.

Beim Stahlbedarf wurde für die Prognose nur Stagnation unterstellt. Der Verband hält aber auch eine bessere Entwicklung für möglich, besonders durch ein starkes Wiederanziehen der Nachfrage in den Schwellenländern. Sorgen bereite auf der anderen Seite die sich zuspitzende Finanzierungssituation in einigen stahlverarbeitenden Branchen. Risiken für die Stahlkonjunktur ergeben sich laut WV Stahl auch aus volatilen Rohstoffpreisen. Problematisch sei außerdem die weltweite Zunahme der Rohstahlkapazitäten. Allein in China könnten 2010 zusätzliche 40 Millionen Tonnen Rohstahl produziert werden. Ein erneutes Anziehen der chinesischen Exporte, die 2009 stark abgenommen hatten, sei daher möglich.

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