Stahl-Verband: Verlängerung der EU-Schutzmaßnahmen wegen Überkapazitäten richtig
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BERLIN (Dow Jones) - Die Wirtschaftsvereinigung Stahl hat sich hinter die Entscheidung der EU-Mitgliedsstaaten gestellt, die Schutzmaßnahmen für den Stahlmarkt der Europäischen Union um zwei Jahre zu verlängern. Die Stahlindustrie in Deutschland und Europa werde seit langem von Umleitungseffekten bedroht, die sich aus US-Zöllen ergeben. Zudem spürten Unternehmen die negativen Folgen hoher und wachsender globaler Überkapazitäten in Form von Dumping und andere Formen des unfairen Handels, so der Verband.
"Die Verlängerung der Safeguard-Maßnahmen war deshalb notwendig und ein wichtiges Signal der EU, weiterhin gegen die disruptiven Auswirkungen dieser Verwerfungen im Außenhandel vorgehen zu wollen", sagte Martin Theuringer, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Der Verband verwies auf Schätzungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), nach der die Überkapazitäten gegenwärtig bei 550 Millionen Tonnen liegen und in den kommenden Jahren in signifikanten Umfang zunehmen.
Solche Überkapazitäten stellten vor allem für jene Länder und Regionen eine besondere Gefahr dar, die konsequent die Transformation hin zur Klimaneutralität vorantrieben, wie Deutschland und die EU.
"Die Transformation zur Klimaneutralität kann nur gelingen, wenn auch das Problem der globalen Überkapazitäten wirksam adressiert wird. Daran muss jetzt dringend und mit hoher Priorität gearbeitet werden, da die Safeguards zeitlich befristet sind und Mitte 2026 endgültig auslaufen", sagte Theuringer.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/sha
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