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15:16 Uhr, 02.05.2011

Stagflation in Großbritannien?

Frankfurt (BoerseGo.de) - Manche Kommentatoren bezeichnen die aktuelle Wirtschaftslage in Großbritannien als "Stagflation". Der Begriff stammt aus den 1970er Jahren und beschreibt eine wirtschaftliche Konstellation, in der schwaches Wachstum - häufig bei gleichzeitig hoher Arbeitslosigkeit - mit unerwünscht hoher Inflation auftritt.

Nach Ansicht von Chris Iggo, CIO Fixed Income bei AXA Investment Managers, handelt es sich aber um einen ausgesprochen leichten Fall, sofern es überhaupt zutrifft. Die Inflation sei weitaus geringer als in den 1970er Jahren und das Wachstum habe sich in den letzten Quartalen erholt. Dennoch gebe die aktuelle Balance zwischen Wachstumsentwicklung und Inflation Anlass zur Sorge. Das Wachstum sei relativ schwach und erst Mitte April hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine BIP-Prognosen für Großbritannien auf bloße 1,7 Prozent in diesem Jahr heruntergestuft. Auch die OECD hatte ihre Prognosen kürzlich nach unten angepasst. Vor allem der Druck auf Einkommen und Vermögen der Haushalte durch stagnierende Löhne, steigende Steuern, höhere Lebensmittel- und Energiekosten, geringere staatliche Unterstützungsleistungen und stagnierende Hauspreise hemmt eine lebhaftere Wachstumsentwicklung, wie Chris Iggo erklärt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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