Spekulationen um Griechenland-Pleite gehen weiter
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Athen (BoerseGo.de) – Die Spekulationen um eine mögliche Staatspleite Griechenlands gehen weiter. Hedgefonds-Manager Bruce Richards von Marathon Asset Management verbreitete vor einer neuen Verhandlunsrunde über die Beteiligung der privaten Investoren an neuen Hilfen allerdings Optimismus. Zur Nachrichtenagentur Bloomberg sagte Richards, dass die privaten Gläubiger bei einem Schuldentausch wahrscheinlich Geld und Wertpapiere mit einem Marktwert von rund 32 Prozent der ursprünglichen Forderungen erhalten werden. Er sei sehr zuversichtlich, dass es zu einer Einigung kommen werde.
Am Mittwoch gehen die Verhandlungen über den eigentlich schon im Oktober beschlossenen freiwilligen Schuldentausch weiter. Umstritten ist offenbar weiterhin der Zinssatz der neuen Anleihen, die die Gläubiger für ihre alten Papiere erhalten. Laut Dow Jones Newswires hatte Griechenland am vergangenen Freitag für die neuen Anleihen einen Kupon zwischen vier und fünf Prozent geboten, was den Gläubigern aber offensichtlich zu wenig war. Nun sollen die Gläubiger bereit sein, fünf Prozent zuzustimmen.
Die Ratingagentur Fitch geht inzwischen davon aus, dass das Land insolvent ist und bald nicht mehr in der Lage sein wird, seine Altschulden zu bedienen, wie Fitch-Experte Edward Parker laut Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag sagte. So werde Griechenland eine am 20. März fällige Staatsanleihe im Volumen von 14,5 Milliarden Euro wahrscheinlich nicht mehr zurückzahlen können. Eine Vereinbarung mit den privaten Gläubigern, wie mit den Verbindlichkeiten Griechenlands umzugehen sei, werde von Fitch als Zahlungsausfall gewertet, warnte Parker. Nach einem Bericht der "New York Times" ist man auch in Europa längt zu dem Schluss gekommen, dass Griechenland pleite gehen wird. Dementsprechend sei auch nicht beabsichtigt, Griechenland zu retten. Das einzige Ziel sei es, Europa vor Griechenland und den Folgen der Pleite abzuschirmen, schreibt die Zeitung.
Griechenland droht mit einem Gesetz für einen erzwungenen Schuldentausch, sollte es nicht zu einer freiwilligen Vereinbarung mit den Gläubigern kommen. Dies bekräftigte der griechische Ministerpräsident Lukas Papademos in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der "New York Times". Allgemein wird erwartet, dass der im Oktober vereinbarte freiwillige Verzicht der privaten Gläubiger auf 50 Prozent ihrer Forderungen nicht ausreichen wird, um die Finanzen des griechischen Staates auf ein solides Fundament zu stellen, zumal sich einige Investoren, insbesondere Hedgefonds, an einer freiwilligen Umschuldung nicht beteiligen wollen. Auch der niederländische Finanzminister Jan Kees de Jager deutete in einem Fernsehinterview an, dass sich die privaten Gläubige vielleicht auf größere Verluste einstellen müssen, wie Dow Jones Newswires berichtet.
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