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12:28 Uhr, 27.06.2012

Spanien: Wirtschaftslage trübt sich weiter ein

Madrid (BoerseGo.de) – Das angeschlagene Euroland Spanien bereitet Investoren immer größere Sorgen. Die spanische Wirtschaft versinkt immer stärker in der Rezession, wie aus dem jüngsten Monatsbericht hervorgeht, der am heutigen Mittwoch von der spanischen Notenbank veröffentlicht wurde.

„Die jüngsten Informationen deuten darauf hin, dass die wirtschaftliche Aktivität im zweiten Quartal 2012 noch rascher schrumpft als in den ersten drei Monaten", betonte die Notenbank in ihrem Monatsbericht. Dabei wirke sich die Zuspitzung der europäischen Staatsschuldenkrise sehr belastend für Spanien aus.

Das spanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) war bereits im ersten Quartal um 0,3 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Die Zentralbank rechnet nun damit, dass die Abwärtsdynamik der Wirtschaft in den Monaten von April bis Juni noch weiter an Fahrt gewonnen hat. Sie verweist dabei auf eine Reihe von Konjunkturindikatoren die das düstere Bild untermauern.

So brachen die Neuzulassungen von Autos im Mai 2012 um 15,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein. Bei LKWs wurde sogar ein Rückgang der Neuzulassungen von 25 Prozent registriert. Auch die Exportwirtschaft, die sich im Vorjahr noch stark zeigte, schwächelte. Die Ausfuhren sanken im Jahresvergleich um 0,5 Prozent. Unverändert stark zeigt sich hingegen der spanische Tourismussektor. Die Zahl der Touristen erhöhte sich im Mai um 5,8 Prozent im Vergleich zum Mai des Vorjahres.

Spanien befindet sich in der zweiten Rezession seit 2009 und weist mit einer Arbeitslosenquote von 24,4 Prozent die höchste Arbeitslosigkeit in der Europäischen Union (EU) auf. Die Rendite für zehnjährige spanische Staatsanleihen, die als Indikator für die Wirtschaftseinschätzung der Investoren für Spanien gilt, lag am heutigen Mittwoch bei 6,83 Prozent. Ein Niveau das Beobachtern zufolge langfristig nicht durchgehalten werden kann.

Eine genauere Prognose für die Wirtschaftsentwicklung im zweiten Quartal will die Notenbank im kommenden Monat Juli veröffentlichen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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