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12:41 Uhr, 19.06.2012

Spanien mit Anleiheauktionen - Renditen steigen deutlich an

Madrid (BoerseGo.de) – Das finanziell angeschlagene Euroland Spanien hat am heutigen Dienstag neue Anleihen mit einer Laufzeit von 12 und 18 Monaten auf den Markt gebracht. Dabei gelang es Madrid zwar das Zielvolumen von 3 Milliarden Euro zu übertreffen, jedoch stiegen die Renditen deutlich an.

Madrid konnte mit den beiden Papieren bei robuster Nachfrage insgesamt 3,39 Milliarden Euro einnehmen. Die Kosten explodierten jedoch. Die Rendite für das 12-monatige Papier stieg auf 5,074 Prozent an, nachdem bei einer vergleichbaren Auktion am 14. Mai nur 2,98 Prozent bezahlt wurden. Die Rendite für den Bond mit einer Laufzeit von 18 Monaten legte auf 5,107 Prozent zu, nach 3,3 Prozent zuvor. Im Sekundärmarkt sank die Rendite für zehnjährige spanische Staatsanleihen derzeit leicht um 0,10 Prozentpunkte im Tagesvergleich auf 7,03 Prozent.

Die Sorgen der Investoren, das Spanien seine Schulden bedienen kann, sind in der Vorwoche deutlich gestiegen. Spanien musste einen Hilfskredit im Volumen von 100 Milliarden Euro beantragen, um seinen maroden Bankensektor zu stützen. Die spanischen Banken sitzen aufgrund des Platzens der Immobilienblase auf großen Mengen fauler Kredite. Da die Hilfsgelder als Kredite gezählt werden, erhöht sich die Schuldenlast Spaniens noch weiter, was wiederum die Sorgen der Investoren erneut schürt. Spanien befindet sich derzeit in einer Rezession und leidet mit 24,4 Prozent unter der höchsten Arbeitslosenquote in der EU.

„Obwohl Spanien das angestrebte Einnahmevolumen von 3 Milliarden Euro bei der heutigen Auktion erreichen konnte, kann man die zu zahlenden Renditen nur als sehr teuer bezeichnen“, so Marc Ostwald von Monument Securities. Lange wird Spanien diesen Weg nicht gehen können.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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