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07:58 Uhr, 24.11.2011

S&P erhöht Druck auf verschuldetes Japan

Tokio (BoerseGo.de) – Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat ihren Druck auf das hochverschuldete Japan erhöht. Man sehe weiterhin keine Fortschritte bei der Bekämpfung der hohen Staatsverschuldung, wie der für das Land zuständige S&P-Experte Takahira Ogawa im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg mitteilte. Ogawa deutete zudem an, dass es zu einer Abstufung der Bonitätsbewertung Japans kommen könnte. Es sei nicht falsch zu sagen, dass Japan einer Abstufung näher gerückt sei, so der S&P-Experte. Allerdings dürfte dieser Schritt nicht in naher Zukunft anstehen.

S&P hatte den Ausblick für Japans Kreditwürdigkeit bereits im April auf negativ gesenkt. Derzeit stuft die Ratingagentur das Land mit „AA-" ein. Japan hat lange unter einer wirtschaftlichen Stagnation gelitten. Die Verschuldung der asiatischen Wirtschaftsmacht liegt bei rund 225 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Jedoch ist Japan zu 95 Prozent im eigenen Land verschuldet, so dass die Zinsen immer noch relativ niedrig sind. Anders aber als in Griechenland oder Italien vertrauen die Investoren darauf, dass Japan die Schulden zurückzahlen kann.

Der IWF hat unterdessen davor gewarnt, dass Japans Staatsschulden sehr schnell unfinanzierbar würde, wenn die Zinsen über das aktuelle Niveau steigen. Das könnte zum Beispiel durch einen Dominoeffekt im Ausland geschehen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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