Sorgen um niedrige US-Benzinvorräte
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1. Bei den heute veröffentlichten Lagerdaten überwogen die negativen Überraschungen. Die US-Rohöllagerbestände wurden mit 0,7 Mio. Barrels nur leicht aufgestockt (Bloomberg-Median: 1,7 Mio. Barrels). Die Benzinvorräte wurden mit 5,5 Mio. Barrels ähnlich stark abgebaut wie bereits in der Vorwoche (Bloomberg-Median: -1,4 Mio. Barrels). Damit liegen die Benzinlagerbestände in der 14. Kalenderwoche dieses Jahres so tief wie nur zwei Mal zur selben Zeit in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten, in den Jahren 2001 und 1997. Das kräftige Plus bei der Auslastung der Ölraffinerien um 1,3 Prozentpunkte auf 88,4 % lässt jedoch hoffen, dass die Trendwende zum Benzinlageraufbau demnächst bevorsteht. Sollte sich hingegen der starke Abbautrend bei den Benzinlagern in den nächsten Wochen fortsetzen, dürfte es auf der Produktseite im Hinblick auf die Sommerreisezeit eng werden. Schließlich hat sich das Tal bei den Heizöl- und Diesellagerbeständen mit einer weitgehenden Stagnation von +0,2 Mio. Barrels Veränderung im Vergleich zur Vorwoche weiter ausgebildet (Bloomberg-Median: -0,85 Mio. Barrels).
2. Die leichte Entspannung an der geopolitischen Front aufgrund der Freilassung der britischen Marinesoldaten durch den Iran am Mittwochabend vergangener Woche machte sich erst mit einer Verzögerung von einem Handelstag, also am Ostermontag, am Rohölmarkt bemerkbar: Der Preis für die Sorte WTI sank auf unter 62 US-Dollar. Dennoch verbleibt ein weiteres geopolitisches Preisrisiko, nämlich der ungelöste Atomkonflikt mit dem Iran. Jüngst verkündete der iranische Präsident Ahmadinedschad, dass der Iran nunmehr bereit sei, in die erste Phase der industriellen Urananreicherung einzutreten. Erst vor zwei Wochen hatte der UN-Sicherheitsrat eine Resolution mit einer 60 Tage-Frist für die Unterlassung der iranischen Urananreicherung verabschiedet. Wenn diese Ende Mai ausläuft, könnte sich der Atomkonflikt erneut verschärfen und zur Einpreisung höherer Risikoprämien beim Rohölpreis führen.
3. Überraschenderweise haben die nicht-kommerziellen Händler ihre Netto-Long-Positionierung an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) in der vergangenen Woche kräftig ausgebaut. Die Anzahl der Futures-Kontrakte, in denen auf steigende Ölnotierungen gewettet wird, übersteigt die Anzahl der Kontrakte auf fallende Kurse um über 66 Tausend. Zuletzt wettete im August 2006 eine solch ausgeprägte Mehrheit der Spekulanten auf steigende Rohölnotierungen. Diese recht starke Netto-Long- Positionierung ist in Anbetracht der leichten Entspannung an der geopolitischen Front und mangels anderer akuter Preisrisiken am Rohölmarkt derzeit überraschend. Wir sehen kurzfristig kaum Gründe für die Fortsetzung einer solch ausgeprägten Netto-Long-Positionierung der nicht-kommerziellen Händler.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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