Sommerpause in Frankfurt, Rekorde an Wall Street – Dabei sein ist alles
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Während man in Frankfurt die Sommerpause genießt, geht in New York weiter die Post ab. An der Wall Street sind die Kursverluste aus dem Corona-Crash im März nun vollständig wieder aufgeholt, der S&P 500 steht so hoch wie nie zuvor. So schnell wurde in der Geschichte der Börse noch nie ein Bärenmarkt wieder beendet. Etwas anders die Situation im Deutschen Aktienindex: Nicht nur, dass der Markt hierzulande noch einige hundert Punkte von seinem Allzeithoch entfernt ist – nach einigen erfolglosen Versuchen, die 13.000er Marke zurückzuerobern, bleibt der DAX aus technischer Sicht angeschlagen und wird damit auch immer anfälliger für eine stärkere Korrektur.
Die Demokraten in den USA sind nach den Worten ihrer Sprecherin bereit, auf die Hälfte ihrer Forderungen zu verzichten, um die Anschlussfinanzierung für die Arbeitslosenhilfe endlich auf den Weg zu bringen. Das hilft der Stimmung an der Wall Street genauso wie die Nachricht, dass der US-Präsident erst einmal keine weiteren Gespräche mit China anstrebt. Die Gefahr eines neuerlichen Handelsstreits mit dem Rivalen aus Asien vor den Wahlen ist dann selbst wohl einem Donald Trump zu heikel geworden. Und wer nicht miteinander redet, kann zumindest auch nicht miteinander streiten, so die Hoffnung der Anleger.
Getrieben wird die Börse in New York weiter von der Stärke von Tesla, Alphabet, Facebook, Amazon.com, Microsoft und Apple. Diese sechs Technologieaktien machen mehr als 20 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung aus. Und neben den Nullzinsen, dem schnell abwertenden Dollar und einer expansiven Fiskal- und Geldpolitik kommt bei ihnen noch ein Bonus drauf, da sie von der Pandemie profitiert haben. Gestern stiegen Amazon und Alphabet kräftig und das sorgte nach dem gewöhnlichen Muster der vergangenen Wochen für gute Stimmung am Gesamtmarkt. Durch die Kursgewinne dieser beiden Aktien wuchs deren Marktkapitalisierung allein gestern um 78 Milliarden Euro, das ist im Vergleich etwas mehr als der Börsenwert der Allianz.
Es hat sich herumgesprochen, dass man an der Wall Street machen kann. So werden immer mehr Menschen zu Anlegern, die der Rally hinterherlaufen – und dies trotz eines leicht unwohlen Gefühls, wenn sie sich in der Realwirtschaft umschauen. Aber dabei sein ist alles – dieses Motto treibt die Kurse immer weiter nach oben.
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