SolarWorld übernimmt Solargeschäft von Shell
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Die SolarWorld AG übernimmt vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden 100 Prozent der kristallinen Solaraktivitäten der Shell-Gruppe mit insgesamt 575 Mitarbeitern. Wie das Solarstromunternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte, belauifen sich die Produktionskapazitäten, die durch diese Vereinbarung an den SolarWorld-Konzern übergehen, auf rund 80 Megawatt (MW).
Die von beiden Parteien unterzeichnete Übereinkunft umfasse die Übertragung der Standorte Vancouver/Washington State und Camarillo/Kalifornien, an denen die Herstellung von Solarsiliziumkristallen-, wafern, -zellen und modulen angesiedelt ist, Gelsenkirchen mit der Solarzellenfertigung, die Vertriebsgesellschaften in München, Singapur und Süd-Afrika sowie die auf kristalline Siliziumtechnologie spezialisierte Forschungs- und Entwicklungsabteilung in München. Das Shell Solar Geschäft für ländliche Solaranwendungen (Rural business) sei von der Transaktion ausgenommen. Über die Finanzkonditionen des Deals haben die Partner Stillschweigen vereinbart.
Mit den zusätzlichen Kapazitäten steigt die SolarWorld AG nach eigenen Angaben zum größten Produzenten von Solarstromtechnologien in den USA auf. "Angesichts des kürzlich beschlossenen umfangreichen Förderprogramms in Kalifornien nutzt der SolarWorld-Konzern mit dieser Expansion exzellente Wachstumschancen und schafft eine globale "SolarWorld" mit Produktions- und Vertriebspräsenz in den international wachstumsstärksten Solarmärkten", sagte der Vorstandsvorsitzende Frank H. Asbeck.
SolarWorld erwartet, dass der - infolge der derzeitigen Rohstoffsituation - niedrige Siliziumdurchsatz an den neuen Standorten in naher Zukunft beendet wird. "Parallel zu den uns durch die Vereinbarung neu zufließenden Rohstoffen werden wir einen Teil unserer Ressourcen der dortigen Produktion zur Verfügung stellen", so Asbeck weiter. Anfänglich erwartet SolarWorld an den neuen Standorten eine Auslastung von 50 Prozent. "Wir gehen davon aus, die Kapazitäten bis 2007/2008 voll ausnutzen zu können", fügte Asbeck hinzu.
"Der Übergang der Shell Solar auf die SolarWorld AG ist Ausdruck einer sich seit längerem abzeichnenden Konsolidierung in der Branche", bewertet Frank Asbeck den Deal aus der Marktperspektive. Es könne aber sein, dass dies auf absehbare Zeit der erste und vielleicht letzte große Merger im internationalen Solarmarkt sei. "Die anderen großen internationalen Player sind in fester Hand. Große kapitalkräftige Unternehmen stehen dahinter. Es ist aus heutiger Sicht nur schwer vorstellbar, dass einer dieser Akteure durch Übernahmen vom Markt verschwinden wird". Konsolidierungen und Übernahmen im Bereich weniger kapital- und knowhow-intensiver Solarstromsegmente wie der Solarzellen- und Solarmodulfertigung seien in der Branche dagegen ebenso wahrscheinlich wie die von Handels- und FuE-Unternehmen.
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