Analyse
06:49 Uhr, 21.11.2014

So wird das Börsenjahr 2015 aus Sicht von Goldman Sachs

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es kommen nun immer mehr Banken und Analystenhäuser, die ihre Prognosen für das Jahr 2015 veröffentlichen.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.052,75 Punkte (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.052,75 Punkte (Chicago Mercantile Exchange)

David Kostin, Aktienstratege bei Goldman Sachs, rechnet mit einem weiteren Anstieg des S&P 500 Index im kommenden Jahr. Der größte Aktienindex der Welt könne bis auf 2100 Punkte steigen, was einer nominalen Rendite von rund 5 % gegenüber dem aktuellen Kursniveau entspricht.

Wer sein Geld aktiv verwaltet und am Markt auf Schwankungen angewiesen ist wird laut Kostin enttäuscht werden, da über dem Trend liegendes Wachstum in den Vereinigten Staaten zu einer geringer als üblichen Volatilität an den Aktienmärkten führen wird.

Die Gewinne der Unternehmen werden sich weiter ausdehnen, was dem Management ermögliche, einerseits zu investieren und andererseits auch die Aktionäre an den Ergebnissen teilhaben zu lassen, sei es durch Aktienrückkäufe oder Gewinnausschüttungen.

Das Jahr 2015 werde nach Ansicht des Strategen zweigeteilt sein: Die erste Jahreshälfte werde von weiter steigenden Aktienkursen geprägt sein, da Investoren angesichts des positiven Umfeldes bereit seien, höhere Kurs-Gewinn-Verhältnisse zu zahlen. In der zweiten Jahreshälfte könnte es zu einer Korrektur kommen. Dann wird die US-Notenbank beginnen, ihre Leitzinsen anzuheben. Die Volkswirte von Goldman Sachs rechnen im dritten Quartal 2015 mit einem ersten Zinsschritt der Fed.

Kostin rechnet jedoch nicht mit einer starken Korrektur im Angesicht der steigenden Leitzinsen. Er betont aber, dass er damit eine konträre Haltung gegenüber der Mehrheitsmeinung der Analysten einnehme.

"Viele Fondsmanager widersprechen uns in dieser Hinsicht und gehen von einer steigenden Volatilität im Zuge höherer Leitzinsen aus", sagt Kostin. "Sie argumentieren dahingehend, dass die Volatilität zunehmen wird, sobald die Fed die Leitzinsen anhebt, da hinsichtlich der Geschwindigkeit der weiteren geldpolitischen Straffung Unsicherheit herrschen wird. Unsere Antwort auf diese Argumente ist, dass die Zinsmärkte einen relativ stetigen und flachen Kurs bei stiller Volatilität implizieren."

Die Zinsanhebungen der US-Notenbank würden nicht zu einer Kehrtwende am US-Aktienmarkt führen. Im Jahr 2018 könne der S&P 500 Index schon einen Stand von 2400 Punkten erreicht haben - getragen von einer Steigerung des Gewinns je Aktie aller im Index enthaltenen Unternehmen von 122 USD im kommenden Jahr auf dann 150 USD.

Im Jahr 2018 rechnen die Analysten bereits wieder mit einem Leitzins der Fed von 3,9 %.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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