Kommentar
00:00 Uhr, 10.12.2008

So verbessern Sie Ihr Trading

Setzen Sie bei keiner Position mehr als 1 % Ihres Portfolios ein

Betrachten wir noch einmal unser JDSU Beispiel. Nehmen wir an, dass Sie mit einem Kapital von 25.000 $ begonnen haben. Unsere Regel suggeriert, dass wir nicht mehr als 1 % des Kapitals mit jeglicher Aktienposition riskieren. Das bedeutet, dass wir nicht mehr als 1 % oder 250 $ mit JDSU riskieren dürfen. Unser ursprüngliches Risiko lag jedenfalls bei 2 $ pro Aktie. Wenn wir das komplette Risiko, dem wir uns aussetzen wollen (250 $) durch das Risiko pro Aktie dividieren (2 $), dann erkennen wir, dass wir 125 Aktien kaufen können.

Ich stelle Ihnen noch ein zweites Beispiel vor. Nehmen wir an, dass Sie Microsoft Aktien um 50 $ pro Aktie erwerben wollen. Unsere zweite Regel besagt, dass wir „wissen sollen, wann wir aussteigen“, wobei wir ein Risiko von 25 % des Einstiegskurs empfehlen. 25 % von 50 $ sind 12,50 $. Aus diesem Grund würden wir den Stopp-Loss bei 37,50 $ festlegen und unser Risiko pro Aktie würde bei 12,50 $ liegen. Wenn unser Portfolio als 25.000 $ wert ist, wir aber nur 1 % des riskieren, dann können wir nur 250 $ bei der Microsoft Position riskieren. Wenn wir 250 $ durch 12,50 $ pro Aktie dividieren, erkennen wir schnell, dass wir lediglich 20 Aktien kaufen können.

In unserem ersten Beispiel lag unser Risiko pro Aktie bei lediglich 2 $ und wir konnten 125 Aktien kaufen. In unserem zweiten Beispiel lag unser Risiko pro Aktie bei 12,50 $, also konnten wir nur 20 Aktien kaufen. Egal welche der beiden Beispiele man nun heranzieht, wenn wir mit unserer Tradingidee falsch gelegen wären, hätten wir nicht mehr als 1 % des Portfolios oder 250 $ riskiert.

Wenn Sie auf unser JDSU Beispiel zurückblicken, dann haben wir mit einem Profit verkauft, der 53-mal unserem ursprünglichen Risiko entsprach. Das bedeutet, dass wir, obwohl wir nur 1 % unseres Portfolios riskiert haben, ganze 53 % mit dieser Aktie alleine verdient haben.

Beobachten Sie sich stets selbst und achten Sie auf Ihre Muster. Die Wahrnehmung der eigenen Muster, Angewohnheiten und Emotionen ist der Schlüssel zur Verbesserung.

Ich habe einmal einen der größten Trader der Welt gefragt, „Was ist dein Geheimnis, wenn es darum geht mit deinen Emotionen und psychologischen Problemen umzugehen?“ Seine Antwort war zu diesem Zeitpunkt ziemlich überraschend. Er sagte, „Ich bemerke ganz einfach, dass ich emotional werde, und setze dann das Trading meines Systems fort.“

Die meisten Menschen lassen es zu, dass ihre Emotionen Kontrolle über sie erlangen. Sie verfangen sich in diesen Emotionen und bekomme nicht einmal mit, was da gerade passiert. Der großartige Trader, ist sich im Gegensatz dazu ganz einfach seiner Emotionen bewusst, wenn diese auftreten. Das Bewusstsein ist der Schlüssel zur Veränderung und es ist essentiell, wenn man sich verbessern will. Menschen die nicht wissen, was psychologisch bei ihnen abläuft, sind Opfer ihrer eigenen Muster und Emotionen. Sie sind psychologische Roboter.

Aus diesem Grund liegt einer der Schlüsselschritte, um Ihr Trading zu verbessern, darin sich bewusst zu machen, was in Ihrem Kopf vor sich geht. Führen Sie ein Tagebuch über Ihr Trading und zeichnen Sie regelmäßig auf, was Sie fühlen und denken. Suchen Sie dann nach Mustern in ihrem Tagebuch die Hinweise auf selbstzerstörerische Handlungen geben.

Übernehmen Sie Verantwortung für alles, was Ihnen passiert

Eines der Probleme in den heutigen Abwärtsmärkten liegt darin, dass jeder versucht jemand anderem die Schuld in die Schuhe zu schieben. Wir können dem Markt die Schuld geben. Wir können korrupten CEOs und schlechten Buchführungspraktiken die Schuld geben. Wir können unserem Broker oder dem Fondsmanager die Schuld geben. Wir können auch den Analysten in den großen Brokerhäusern die Schuld geben. Menschen, die jemand anderem die Schuld geben wiederholen ihre eigenen Fehler immer wieder. So hat beispielsweise erst kürzlich jemand einen Investmentfond verklagt, weil sein Konto mit 90 % im Minus lag. Diese Person wurde jedoch monatlich mit Kontoauszügen versorgt und sah dabei zu, wie sein Konto immer weiter an Wert verlor. Erst als sein Konto mit 90 im Minus stand entschloss er sich dazu etwas zu unternehmen…doch wem konnte man wirklich die Schuld geben? Dem Investor! Er hat mit einem einzigen Investment zu viel seines Portfolios riskiert, und hatte keinen vordefinierten Ausstiegspunkt. Wenn man nun sieht, dass er den Investmentfond verklagt, erkennt man, dass er immer noch nicht begriffen hat, dass er diese Fehler gemacht hat. Aus diesem Grund wird er diese Fehler wohl wieder machen.

Egal, was mit Ihnen auch immer an den Märkten passieren mag, sie müssen für die Resultate gerade stehen. Nur so können Sie von den Märkten lernen.

Artikel wurde im Tradersjournal veröffentlicht, der Publikation für aktive Trader. http://www.tradersjournal.de/

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