Kommentar
14:12 Uhr, 05.10.2009

So trotzen Sie der Korrektur an den Märkten!

Erwähnte Instrumente

  • Reverse Bonus-Zertifikat
    Aktueller Kursstand:  
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Auch wenn der wenigstens für die Börse erhoffte positive Wahlausgang diesmal fast komplett ausblieb, könnte doch derzeit eigentlich alles in bester Ordnung sein. Die Kurse kannten lange Zeit fast nur eine Richtung, unterbrochen nur durch kleinere temporäre Mini-Rücksetzer. Die Wirtschaftsdaten kamen meist besser als erwartet und alles blickt jetzt einer erwartungsvollen dritten Quartalssaison entgegen. Außerdem ist die Stimmung allen Anstiegen zum Trotz noch längst nicht am Siedepunkt angelangt, was meist als untrüglicher Indikator für weiter steigende Kurse gelten kann. Auch der gefürchtete September konnte den Anlegern nur ganz am Anfang einen leichten Schrecken einjagen, bevor es wieder steil bergauf ging. Allerdings ist der Börsenherbst damit noch lange nicht zu Ende und die Nachrichten von der Wirtschaftsfront allen voran dem amerikanischen Arbeitsmarkt sorgten in der vergangenen Woche wieder für eine neuerliche Ernüchterung an den Märkten. Die große Frage ist nun, ob sich die zu Oktoberbeginn aufgezogenen Gewitterwolken analog zum Vormonat genauso schnell wieder verflüchtigen, wie sie gekommen waren, oder ob doch möglicherweise eine ausgedehntere Korrektur bevor steht, auch wenn Experten das Abwärtspotential derzeit auf maximal zehn Prozent beziffern und ansonsten bis ins nächste Jahr hinein grünes Licht für die Märkte geben.

Wer dieser „Musterprognose“ nicht so recht traut und sich dennoch mittel bis langfristig „short“ positionieren möchte, findet aktuell neben den umgekehrten Index-Trackern auch im Reverse-Bonus-Segment einige interessante Produkte. Denn gerade jene Papiere geben dem Anleger die Möglichkeit, auch bei wieder Erwarten moderat steigenden Kursen immer noch kleinere Gewinne zu erzielen, bzw. zumindest ungeschoren aus dem Investment wieder herauszukommen.

Anleger mit einem kürzeren Zeithorizont könnten beispielsweise das neue Reverse-Bonus-Papier der Deutschen Bank auf den DAX ins Auge fassen, dessen Zeichnung am 13. Oktober endet. Aufgrund der Laufzeit von gerade einmal zwölf Monaten ist hier ein Cap fast schon ein notwendiges Übel. Dieser liegt bei acht Prozent, den Ausgabeaufschlag von 0,75 Prozent unberücksichtigt gelassen. Auch wenn eine höhere Rendite bei dem Produkt ausgeschlossen ist, bleibt die Bonus-Struktur immerhin solange intakt, wie der Index zu irgendeinem Zeitpunkt nicht um 28,5 Prozent oder mehr zulegt. Erst wenn diese Barriere gerissen wird, ist die Bonus-Struktur zerstört und das Zertifikat entspricht nur noch einem einfachen Short-Tracker.

Wer die bei den bereits laufenden Reverse-Bonus-Zertifikaten zu zahlenden hohen Aufgelder scheut, könnte von vornherein Produkte bevorzugen, die noch einige Jahre „vor der Brust“ haben. Auf einen begrenzenden Cap kann dabei durchaus verzichtet werden. So bietet ebenfalls die Deutsche Bank Reverse-Bonus-Zertifikate auf den DAX mit Fälligkeit Ende Juli 2012 an, die aktuell die höchsten Puffer aufweisen. Wer beispielsweise glaubt, dass der Deutsche Leitindex in den nächsten knapp drei Jahren niemals wieder über 8.000 Punkten notieren wird und sein Allzeithoch bei über 8.151 Zählern so schnell wiedersieht, findet sogar zwei Papiere mit Barrieren bei 8.300 und 8.100 Zählern (DB5JBP). Die Sicherheitsschwellen betragen hier noch über 51 bzw. fast 48 Prozent. Da bei beiden Produkten mit einer Indexbasis von 5.100 Punkten derzeit nur ein ganz unwesentliches Aufgeld anfällt, können die Papiere auch gut als Absicherung von entsprechenden Long-Positionen mit einem kleinen Zusatzkick verwendet werden. Dieser besteht in einer Seitwärtsrendite von aktuell über 6,5 bzw. sogar von mehr als elf Prozent. Eine ganz genau umgekehrte Wertentwicklung zum DAX darf hier zumindest während der Laufzeit aufgrund der verbauten Optionskomponenten allerdings nicht erwartet werden.

Der BörseGo Tipp:
Die Reverse-Bonus-Zertifikate eignen sich für Anleger, die glauben dass die Aktienmärkte ihr „Pulver“ fürs Erste verschossen haben und auf Jahressicht bzw. bis in drei Jahren im DAX keine Kurse von mehr als 7.000 beim Kurzläufer bzw. deutlich über 8.000 Punkten möglich sind. Bei den länger laufenden Papieren steht vor allem der Absicherungseffekt im Vordergrund.

DAX Reverse-Bonus-Zertifikat mit Cap
Emittent/WKN: Deutsche Bank / DB5JGF
Laufzeit: 18.10.2010
Preis: (in Zeichnung: 30.09.09 – 13.10.09) Ausgabepreis: 100 € zzgl. 0,75 % Agio
8.300 DAX Reverse-Bonus-Zertifikat ohne Cap
Emittent/WKN: Deutsche Bank / DB5JBN
Laufzeit: 27.07.2012
Preis: (05.10.2009) Geld / Brief: 93,55 € / 93,75 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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