So schützen sich Anleger mit einem ETF vor Inflation
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Die jüngsten Inflationsdaten stellen unter Beweis: Preise sind lange nicht so schnell gestiegen wie jetzt. Zum einen hat das auch mit einem statistischen Effekt zu tun, aber nicht nur. So erreichte z.B. der Stahlpreis im August 2020 ein Tief. Seither hat sich der Preis verdreifacht. Der Preis von Eisenerz ist im gleichen Zeitraum um weniger als 100 % gestiegen. Das fertige Produkt, Stahl, zeigt einen viel stärkeren Anstieg. Das Phänomen bringt das derzeitige Dilemma auf den Punkt. Die Lager sind leer. Die Produktion stand vor einem Jahr mehr oder weniger still und niemand rechnete mit einem so raschen Aufschwung.
Hohe Nachfrage, geringes Inventar und das Abarbeiten von Altaufträgen sorgt für ein Ungleichgewicht. Die Preise reagieren entsprechend. Stahlproduzenten hilft es. Die Branche war jahrelang am Rande der Existenz. Selbst die Aktie von Thyssenkrupp hat sich seit Oktober zeitweise verdreifacht.
Ob Zwischenprodukte oder Rohstoffe direkt, die Preise steigen. Besonders eindrucksvoll zeigt das auch der Preis von Holz (Grafik 2). Der Preis hat sich fast verfünffacht. Es ist der mit Abstand größte Anstieg seit mindestens 1978.
Entsprechend positionieren sich Anleger. Am Goldpreis erkennt man die Inflationsängste nicht. Auch die Zinsen steigen nicht mehr. Dafür sind nun Aktien gefragt, die vor Inflation schützen. Seit Mitte Januar gibt es dafür auch einen ETF, den Horizon Kinetics Inflation Beneficiaries ETF. Das im ETF veranlagte Vermögen erreichte zuletzt knapp eine viertel Milliarde Dollar (Grafik 3).
Der ETF (ISIN US53656F6236) schlägt den Markt derzeit deutlich. Der ETF ist aktiv gemanagt und die Kostenquote ist daher mit 0,85 % vergleichsweise hoch. Angelegt wird derzeit in Rohstoffunternehmen. Diese profitieren im Umfeld steigender Preise am meisten. Es sind dabei nicht unbedingt Unternehmen, die Rohstoffe selbst fördern.
Die größte Position ist derzeit Texas Pacific Land. Die Firma ist der größte Landbesitzer in Texas und verdient an den Nutzungsgebühren und Förderabgaben unter anderem für die Ölförderung.
Ebenfalls prominent vertreten sind Börsen. Ob Deutsche Börse, CME, ICE oder Euronext, sie alle sind im ETF enthalten. Das Momentum für Börsen ist gut. Ob das nun viel mit Inflation zu tun hat, sei dahingestellt. Es bringt derzeit jedenfalls Rendite.
Aktien, die von höherer Inflation profitieren, dürften noch mehrere Wochen gefragt sein. Danach muss man weitersehen. Der Anleihemarkt ist meist vorausschauender als der Aktienmarkt. Dort baut sich die Inflationsangst gerade ab. Oft hat der Anleihemarkt Recht. Anleger positionieren sich wohlmöglich für etwas, das am Ende kein großes und dauerhaftes Thema sein wird. Vorerst ist das unwichtig. Von der Inflationsangst lässt sich noch einige Wochen profitieren.
Clemens Schmale
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