SNAP – Horrorzahlen und Aktiencrash
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- Snap Inc. - WKN: A2DLMS - ISIN: US83304A1060 - Kurs: 11,780 € (XETRA)
Der Verlust ist weiter explodiert und der freie Cashflow stark negativ. Das Nutzerwachstum verlangsamt sich zusehends, im dritten Quartal ist kein Land mehr zu sehen und vor einer Prognose drückt sich der Konzern. Da wundert es nicht, dass die Aktie nachbörslich um 25 % abstürzt.
Das Management scheint ratlos
Insbesondere die zunehmende Konkurrenz um Werbeplätze macht dem Unternehmen zu schaffen. So kann man es im Transkript zum gestrigen Earnings-Call nachlesen. Auf Nachfrage, wie es im dritten Quartal laufen könnte, drückt sich das Management vor qualitativen Aussagen. Wenn es gut läuft, wird es „flattish“. D. h. kein Wachstum, aber dafür steigende Verluste, weil die Kostenbasis weiter vorhanden ist.
Größere Unternehmen, die mit Snap um die begehrte Onlinewerbung konkurrieren, scheinen in einer besseren Position zu sein. Viele Werbende nutzen lieber diese größeren Plattformen und sparen bei den kleineren Anbietern. Zwar wachse der Kuchen die kommenden Jahre weiter, doch für Snap wird es zunehmend schwieriger, irgendwann einmal profitabel zu werden.
Die Zahlen sehen schlimm aus
Bei Umsätzen von 1,11 Mrd. USD im zweiten Quartal hat es Snap geschafft, 422 Mio. USD Nettoverlust zu erwirtschaften. Der freie Cashflow lag bei minus 147 Mio. USD. Die Aktienanzahl steigt derweil weiter an, um Optionsprogramme zu bedienen. Zum Glück sind noch 4,9 Mrd. USD Cash vorhanden. Somit besteht keine Gefahr, zeitnah pleite zu gehen.
Einen Ausblick hat man passenderweise nicht mehr gegeben. Man könne die Lage nicht mehr überblicken. Zu viele Variablen sind da draußen und die Situation verschlimmere sich weiter. Die letzten 90 Tage wären von einem steten geschäftlichen Abwärtstrend geprägt gewesen, so das Management.
Fazit: Auch nach dem Kursverlust scheint noch reichlich Platz nach unten zu sein. Warum Snap ohne Hoffnung auf einen baldigen Turnaround noch etwa 18 Mrd. USD wert sein soll erschließt sich nur schwerlich. Die nächsten Jahre dürfte weiter Geld verbrannt werden. Hoffnung könnte höchstens darin bestehen, dass es zu einer Übernahme kommt. Für viele große Unternehmen gäbe es Snap bald zum Taschengeldpreis. Auf "Gewinnprognosen" verzichte ich an dieser Stelle bewusst. Der Konsens muss und wird kurzfristig noch massiv sinken.
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