Smart Beta – transparente und günstige Alternative
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Smart-Beta-Strategien sind für Investoren heute relevanter als je zuvor. Dieser Ansicht ist Christina Böck, Head Solution Strategists Central Europe bei AXA Investment Managers (AXA IM): „Es gibt einige Ansätze zur Gewichtung von Titeln in einem Portfolio, die man sich heute mit einem gewissen Abstand anschauen sollte.“ In den 1990er-Jahren hätten die kapitalisierungsgewichteten Indizes ihre Blüte erlebt und damit die Grundlage für die Ausrichtung und Erfolgsmessung von Portfolios aller Anlageklassen gebildet. Über alternative Gewichtungen hätten die Investoren nicht nachgedacht, denn in dieser Zeit performten alle Anlageklassen ohnehin auf breiter Front gut. Anbieter von Strategien, die zum Beispiel die Weltregionen gleichgewichteten statt US-dominiert zu investieren oder die einen Minimum-Varianz-Ansatz verfolgten, schafften den kommerziellen Durchbruch nicht. „Innovative Konzepte waren meist noch teurer als klassisches aktives Management und dazu intransparent. Somit blieb der Erfolg aus“, sagt Böck.
Seitdem seien die Finanzmärkte nicht mehr so freigebig mit Erträgen, und so manchem Anleger seien Zweifel gekommen, ob das Gewichten nach Marktkapitalisierung wirklich die optimale Lösung darstellt. „Auf die Frage welche Methode optimal ist, gibt es keine eindeutige Antwort. Für jeden Investor ist die optimale Investitionstechnik eine andere“, so Böck. Laut der AXA-IM-Strategin ist es jedoch wichtig, dass Investoren jede neue Gelegenheit nutzen, sich diese Frage zu stellen.
Die Wahl der Gewichtungsmethode sei zwangsläufig das Ergebnis der Grundüberzeugung. Zur Illustration nimmt sie das Beispiel der Grundauffassung, dass die Gemeinschaft der Marktteilnehmer volatilen Titeln zu viel Aufmerksamkeit schenkt und diese auch mehr nachgefragt werden. Böck erläutert, dass damit Titel mit geringerer Volatilität häufig unterbewertet würden. Auf längere Sicht sei die Performance dieser Titel jedoch überdurchschnittlich. „Bevor man eine Strategie aber auf einer solchen Überzeugung aufbaut, sollte man sich ihrer Sinnigkeit sowohl inhaltlich als auch quantitativ sicher sein“, erklärt die AXA-IM-Strategin. Stehe die Grundüberzeugung, müsse das Ziel definiert werden – hier gehe es insbesondere um die Risiken.
Das Fazit der Expertin: „Neu sind die Smart Beta-Ansätze nicht. Dafür sind sie heute transparenter und preiswerter als in früheren Jahren. Das erlaubt es dem Investor, seine Grundüberzeugung umzusetzen und gleichzeitig seinem gewünschten Ergebnis im Sinne von Risiko und Rendite näher zu kommen.“
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