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16:48 Uhr, 10.09.2012

Slowenien: Eurogruppenchef Juncker rechnet nicht mit Hilfsantrag

Brüssel/Ljubljana (BoerseGo.de) –Jean-Claude Juncker, Eurogruppenchef und luxemburgischer Premier- und Schatzminister, rechnet nicht damit dass das angeschlagene Euro-Land Slowenien Finanzhilfen beantragen wird. „Meine Arbeitshypothese ist, dass die Reformen, die vom Premierminister und der Regierung angekündigt wurden, in einem vorhersehbaren Zeitrahmen umgesetzt werden“, sagte Juncker am heutigen Montag nach einem Treffen mit dem slowenischen Regierungschef Janez Jansa. „Meine Arbeitshypothese lautet nicht, dass Slowenien Hilfe beantragen wird", betonte Juncker.

„Slowenien hat das Potenzial, mit eigener Kraft aus der Krise zu kommen, wenn wir tun, was zu tun ist“, stellte der slowenische Regierungschef Jansa klar. „Die Menschen in Slowenien sind sich im Klaren darüber, dass die Lage ernst ist“.

Das Balkanland mit 2 Millionen Einwohnern leidet insbesondere unter Problemen im Bankensektor. Die slowenischen Banken hatten im Vorjahr 2011 insgesamt Verluste von 356 Millionen Euro hinnehmen müssen. Auch für das laufende Jahr 2012 wird mit weiteren Verlusten gerechnet. Es wäre dann das dritte Verlustjahr in Folge. Laut Moody’s muss Slowenien rund 8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für die Sanierung seiner Banken aufwenden. Einige slowenische Wirtschaftsexperten sehen sogar einen deutlich höheren Anteil von bis zu 20 Prozent des BIP.

Außerdem belastet auch die schwache Konjunktur und die zunehmende Staatsverschuldung. Im Vorjahr 2011 wies Slowenien ein Haushaltsdefizit von 6,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf. Die Regierung will das Haushaltsdefizit auf 3,5 bis 4 Prozent des BIP senken.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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