Slowenien: Eurogruppenchef Juncker rechnet nicht mit Hilfsantrag
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Brüssel/Ljubljana (BoerseGo.de) –Jean-Claude Juncker, Eurogruppenchef und luxemburgischer Premier- und Schatzminister, rechnet nicht damit dass das angeschlagene Euro-Land Slowenien Finanzhilfen beantragen wird. „Meine Arbeitshypothese ist, dass die Reformen, die vom Premierminister und der Regierung angekündigt wurden, in einem vorhersehbaren Zeitrahmen umgesetzt werden“, sagte Juncker am heutigen Montag nach einem Treffen mit dem slowenischen Regierungschef Janez Jansa. „Meine Arbeitshypothese lautet nicht, dass Slowenien Hilfe beantragen wird", betonte Juncker.
„Slowenien hat das Potenzial, mit eigener Kraft aus der Krise zu kommen, wenn wir tun, was zu tun ist“, stellte der slowenische Regierungschef Jansa klar. „Die Menschen in Slowenien sind sich im Klaren darüber, dass die Lage ernst ist“.
Das Balkanland mit 2 Millionen Einwohnern leidet insbesondere unter Problemen im Bankensektor. Die slowenischen Banken hatten im Vorjahr 2011 insgesamt Verluste von 356 Millionen Euro hinnehmen müssen. Auch für das laufende Jahr 2012 wird mit weiteren Verlusten gerechnet. Es wäre dann das dritte Verlustjahr in Folge. Laut Moody’s muss Slowenien rund 8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) für die Sanierung seiner Banken aufwenden. Einige slowenische Wirtschaftsexperten sehen sogar einen deutlich höheren Anteil von bis zu 20 Prozent des BIP.
Außerdem belastet auch die schwache Konjunktur und die zunehmende Staatsverschuldung. Im Vorjahr 2011 wies Slowenien ein Haushaltsdefizit von 6,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf. Die Regierung will das Haushaltsdefizit auf 3,5 bis 4 Prozent des BIP senken.
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