Analyse
10:36 Uhr, 21.08.2018

SLM SOLUTIONS - Bilanz H1: -50%!

Nach der Übernahmephantasie Ende 2016 und dem kurzen Strohfeuer Ende 2017 war Schluss. Die Aktie der SLM Solutions Group kam seit Jahresbeginn deutlich unter die Räder. Langfristig sehr fragwürdig!

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Die SLM Solutions Group ist ein führender Anbieter metallbasierter additiver Fertigungstechnologie. Das Unternehmen konzentriert sich dabei auf die Entwicklung, die Montage und den Vertrieb von Maschinen und integrierten Systemlösungen im Bereich des Selektiven Laserschmelzens. Laut Unternehmensangaben bietet die SLM-Technologie vielfältige Möglichkeiten in der metallbasierten generativen Herstellung von Bauteilen. Wesentliche Vorteile sollen bei den Konstruktionen in Leichtbauweise durch die Reduzierung des Bauteilgewichts, in der Erzielung enormer Geschwindigkeitsvorteile im Fertigungsablauf sowie der Herstellung intern hinterschnittener Bauteile in Kleinstmengen liegen. Die Produkte kommen dabei weltweit in Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie, dem Werkzeugbau, der Energieindustrie, dem Gesundheitswesen sowie in der Lehre und Forschung zum Einsatz.

Betrachtet man die Umsatz- und Rohertragentwicklung lässt sich seit 2011 jedes Jahr eine Steigerung feststellen. Auf den ersten Blick gute, allerdings befand sich das EBITDA 2017 mit 2,0 Mio. EUR auf dem Niveau aus dem Jahr 2012. Auch die EBITDA-Marge ging deutlich zurück. 2014 wurden hier noch 13,4 % erzielt, 2017 lag die Marge lediglich bei 2,4 % und im ersten Halbjahr 2018 meldete das Unternehmen eine EBITDA-Marge von -12,9 %. Zwar konnte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 der Umsatz um 2,3 % und das EBITDA um 15,6 % verbessert werden, mit einem verschlechtertem Konzernergebnis um -5,4 % und einem Rückgang bei den Auftragseingängen um -19,1 % (Stück) bzw. -34 % (Gegenwert) ist man vom postulierten soliden und starken Halbjahr weit entfernt. Das EBIT der Gruppe belief sich 2017 auf -5,00 Mio. EUR, das Ergebnis je Aktie auf -0,21 EUR und der Cashflow je Aktie sogar auf -0,50 EUR.

Alle Daten können der IR-Seite und dem Halbjahresbericht entnommen werden.


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Die Prognosesenkung beim Umsatz und EBITDA-Marge im Zuge der H1-Zahlen ist daher nur nachvollziehbar. Das Management geht nun nur noch von einem Umsatz in der Spanne von 115 bis 125 Mio. EUR (bisher: 125 Mio. EUR) und einer Marge im Bereich zwischen 11 und 13 % (bisher: 12 bis 13 %) aus. Diese Meldung kam verständlicherweise nicht sehr positiv bei den Aktionären an und in der Folge verloren die Papiere klar an Wert.

Seit Jahresbeginn verzeichnet die SLM-Aktie ein Minus von über 50 %. Scheinbar wacht so langsam der ein oder andere Großaktionär auf. Anfang des Jahres verkaufte die Ceresio GmbH insgesamt 1.312.200 Aktien, das entspricht 7,3 % des Grundkapitals der Gesellschaft und reduzierte damit die Beteiligung von 24,07 % auf 16,77 %. Wie konnte die Aktie aber überhaupt auf das Kursniveau von fast 50 EUR gelangen?

Zum einen wurde Ende 2016 das Übernahmeszenario durch GE gespielt. Der aktivistische Investor Paul Singer stieg damals mit seinem Hedgefonds Elliott ein. Er ist dafür bekannt einen deutlich höheren Übernahmepreis durchzusetzen als geboten. Damals lag die Offerte seitens GE bei 38 EUR. Zum anderen konnte im Jahr 2017 ein Großauftrag aus Asien an Land gezogen werden. Das Auftragsvolumen lag bei 31 bis 48 Mio. EUR und umfasste 70 Maschinen des Typ SLM280. Außerdem konnte die vereinbarte Kooperation mit ROSSWAG und CRONIMET im Bereich Metallpulver die Aktie anschieben. Ziel der Kooperation ist die gemeinsame Entwicklung von Sonder- und Hochleistungslegierungen.

Langfristig muss sich das Unternehmen neu erfinden, kurzfristig dürften die Papiere aber gut für eine Erholung in Richtung 26 EUR sein.

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