Kommentar
18:38 Uhr, 13.03.2006

Sixt – kräftiges Umsatzwachstum in 2005

Die Sixt AG ist Deutschlands größter Autovermieter, europaweit die Nummer zwei und einer der führenden hersteller- und bankenunabhängigen Full-Service-Leasing-Anbieter.

Im dritten Quartal 2005 hat Sixt AG die erfolgreiche Geschäftsentwicklung fortsetzen und Umsatz sowie Ertrag steigern können. So stieg der operative Konzernumsatz in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 15,6 %, das Konzernergebnis vor Steuern erhöhte sich überproportional um 25,5 %. Der Vorstand bestätigte die bereits nach oben revidierten Prognosen für das Gesamtjahr 2005 in vollem Umfang. Nach Analystenerwartungen soll der operative Konzernumsatz um 10% und das Ergebnis vor Steuern um mindestens 25% wachsen, so dass 2005 für Sixt das erfolgreichste Geschäftsjahr der Firmengeschichte werden könnte.

Nachdem bereits Ende November 2005 eine Reihe von Private Equity Unternehmen Interesse an einer Übernahme des Autovermieters Europcar, einer Tochterfirma des Volkswagenkonzerns, signalisiert hatten, äußerte auch Sixt gemeinsam mit der Beteiligungsgesellschaft Apax die Absicht, für Europcar zu bieten. Volkswagen gab am Montag, den 6. März bekannt, bis Ende der Woche über den Verkauf der Tochter entscheiden zu wollen. Dabei hatte der Wolfsburger Konzern bekräftigt, dass neben einem Verkauf auch weiterhin ein strategischer Ausbau und ein Börsengang geprüft werden. Der Unternehmenswert von Europcar wird mit bis zu drei Milliarden Euro veranschlagt, wobei Schulden nach Schätzungen rund zwei Drittel dieses Betrages ausmachen sollen. Volkswagen will sich von dem Autovermieter im Zuge seines Sparkurses trennen.

Mittlerweile scheint sich ein Verkauf an den französischen Finanzinvestor Eurazeo heraus zu kristallisieren. So gab VW bekannt, sich in exklusiven Verhandlungen mit diesem zu befinden. Gegen Sixt hatten sich insbesondere die Arbeitnehmervertreter von Europcar ausgesprochen, da sie im Falle einer Übernahme die Zerschlagung des Unternehmens sowie Arbeitsplatzverluste in Deutschland befürchten. VW-Chef Pischetsrieder hatte den Verkauf an Sixt wegen kartellrechtlichen Problemen als „eher unwahrscheinlich“ bezeichnet.
Der Kurs der Sixt -Aktie entwickelte sich in den letzten Tagen auch eher schlecht: Die Aktie verlor seit dem Mehrjahreshoch bei 30 Euro am 27. Februar 2006 über 14 Prozent. Langfristig könnte Sixt ein Scheitern der geplanten Übernahme allerdings entgegen kommen, da ein Zusammenschluss viel Kapital binden würde. So müsste bei einem Kaufpreis von 3 Milliarden Euro das 9,4 fache des geschätzten EBITDA des Jahres 2005 aufgebracht werden.

Für Anleger, die zukünftig moderate Kursbewegungen in beide Richtungen oder auch stagnierende Kurse erwarten, bietet das Diskont-Zertifikat der Deutschen Bank auf die Sixt-Aktie eine interessante Möglichkeit. Diese Form des Investments ermöglicht die Partizipation an der Kursentwicklung der Aktie mit Rabatt und bietet somit einem gewissen Risikopuffer, bei gleichzeitiger Beschränkung des Gewinns durch einen Höchstbetrag. So könnten Anleger trotz einer möglicherweise negativen Performance der Sixt-Aktie das Investment per Fälligkeit unter Umständen mit Gewinn abschließen.

Diskont-Zertifikat auf Sixt
WKN CAP Stichtag Aktueller Kurs
DB1AVT 30 Euro 22.06.2007 23,73 Euro

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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