Sinkender Ölpreis sorgt für Kursgewinne
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Freundliche Tendenz an den internationalen Aktienmärkten. Insbesondere der Ölmarkt und die Technologiebranche lieferten Impulse.
USA: Nachgebender Ölpreis verleiht Auftrieb
Nach einem verzögerten Wochenauftakt wegen des Labor Day blieben die US-Börsen am Montag geschlossen ging es mit den Aktienkursen insgesamt nach oben. Auslöser waren weniger die Konjunkturnachrichten. Der ISM-Index für den Dienstleistungssektor fiel zwar besser als erwartet aus. Die Einfuhrpreise sind allerdings deutlich gestiegen und auch von dem Chef der regionalen Notenbank Chicagos kamen warnende Worte zur Inflationsentwicklung. Das Beige Book, ein von der FED regelmäßig erstellter Konjunkturbericht, fand trotz positiven Inhalts insgesamt nur wenig Aufmerksamkeit, da die Erstellung zeitlich vor dem Hurrikan Katrina erfolgte. Stattdessen warten die Anleger auf aussagekräftige Daten, welche die Auswirkungen der Katastrophe berücksichtigen. Wichtiger für den Aktienhandel war daher die Entwicklung am Ölmarkt. Die Bewertungen für ein Barrel der Sorte WTI gaben im Wochenverlauf auf unter 65 USD nach. Insbesondere der Bericht über die Rohöl-Lagerbestände in den USA hatten hier für eine Entspannung gesorgt und sich damit auch auf die Aktienkurse positiv ausgewirkt.
Trotz der insgesamt nach oben gerichteten Entwicklung wiesen einzelne Werte auch Einbußen auf. So setzte die Aktie des Aluminiumkonzerns Alcoa ihre Talfahrt der letzten Zeit weiter fort. Zu den Wochengewinnern im Dow Jones zählte hingegen das Kreditkartenunternehmen American Express, aber auch die Baumarktkette Home Depot und die Versicherungsgesellschaft AIG verzeichneten deutliche Zuwächse. Überwiegend positive Signale kamen aus dem Technologiesektor. Die Chiphersteller Intel und Texas Instruments präzisierten ihre Quartalsprognosen, wobei Texas Instruments mit seiner Erhöhung von Umsatz- und Ertragsschätzung besonders erfreute. Andere Technologiewerte profitierten ebenfalls von den Daten. Allerdings gab es mit Altera auch eine Gewinnwarnung in diesem Bereich. In starker Verfassung zeigte sich Computerproduzent Apple. Das Unternehmen hat zur Wochenmitte den iPod nano und ein Mobiltelefon mit Musikabspielfunktion vorgestellt, woraufhin der Aktienkurs neue Rekordstände erreichte. Um den Softwarekonzern Siebel System rankten sich erneut Übernahmespekulationen, die den Aktienkurs kräftig klettern ließen. Dagegen gaben die Titel von eBay nach Gerüchten hinsichtlich Übernahmeverhandlungen mit dem britischen Internettelefonieanbieter Skype Technologies nach.
Japan: Koizumis Wahlsieg treibt Kurse an
Am japanischen Aktienmarkt hielten sich die Ausschläge in der vergangenen Woche in Grenzen. Zwar verliehen die freundlichen Impulse aus dem amerikanischen Technologiesektor einigen Werten der Hightechbranche Auftrieb. Dagegen bestand jedoch bei manchen Marktteilnehmern Zurückhaltung vor der Parlamentswahl am Wochenende. Der sehr deutliche Erfolg von Ministerpräsident Koizumi wirkte sich am heutigen Montag spürbar beflügelnd auf das Börsengeschehen aus, da die Regierung nun eine breite Unterstützung für ihren Reformkurs vorweisen kann. Der Nikkei 225 Index kletterte um über 200 Punkte auf ein neues Jahreshoch.
Europa: DAX schafft 5.000er Marke
Die europäischen Aktienmärkte konnten vergangene Woche kräftig zulegen, wobei - wie in den USA - der Ölpreisrückgang als gewichtigster Grund angeführt wurde. Der DAX kletterte vor diesem Hintergrund über die Marke von 5.000 Punkten und markierte am Freitag mit zwischenzeitlich 5.020 Zählern ein neues Jahreshoch. Allerdings wuchs gleichzeitig wieder die Nervosität am Aktienmarkt und einige Anleger nahmen Gewinne mit. Gefragt waren insbesondere Titel aus dem Finanzsektor, die auf breiter Front zulegten. Der Münchner Allfinanzkonzern Allianz plant nach Presseangaben umfangreiche Restrukturierungen, die den Kurs zusätzlich antrieben. Ein kräftiges Wochenplus verzeichneten ebenfalls die Papiere der Deutschen Börse. Auslöser waren Meldungen, wonach die Suche nach einem neuen Vorstandschef erfolgreich abgeschlossen sei. Die Commerzbank hat sich von der zehnprozentigen Beteiligung an Heidelberger Druck getrennt, was dem Kurs Schwung verlieh. Die Zwischenberichte der US-Konkurrenten Intel und Texas Instruments ließen den Kurs des deutschen Chipproduzenten Infineon spürbar anziehen und auch die ehemalige Muttergesellschaft Siemens tendierte fest. Einige Werte zeigten sich zudem von den jüngsten Wahlprognosen beeindruckt. Während der Einzelhändler Metro aufgrund seiner Abhängigkeit von der Mehrwertsteuer von den gesunkenen CDU-Werten profitierte, gaben die zuvor gefragten Versorger RWE und E.ON leicht nach. Die in den Umfragen gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine Große Koalition nach der Bundestagswahl spricht nicht für eine Wende in der Atompolitik.
Ausblick: Zahlreiche US-Konjunkturdaten
In dieser Woche dürfte sich das Interesse der Anleger auf die vielfältigen US-Wirtschaftsindikatoren richten. Das Spektrum reicht dabei von Handelsbilanz und Industrieproduktion über Einzelhandelsumsatz bis hin zu den Verbraucherpreisen sowie dem Philly-Fed-Index. Hinzu kommen die wöchentlichen Angaben vom Öl- und Arbeitsmarkt. In Europa erscheint zwar die EU-Leistungsbilanz für das zweite Quartal, ansonsten stehen aber nur wenige Konjunkturdaten an. Von Unternehmensseite sollten sich die Impulse in Grenzen halten. Die Automobilindustrie schaut allerdings in den nächsten Tagen auf die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt und die europäischen PKW-Zahlen am Mittwoch.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 122 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende Dezember 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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