Kommentar
09:52 Uhr, 11.05.2011

Silber: So wie 1980?

Am Silbermarkt geht es hoch her. Nach einem Kurssturz um fast 17 Dollar pro Unze erholt sich der Silberpreis am Freitag und zu Wochenbeginn wieder um rund fünf Dollar und notiert zuletzt knapp über der 38-Dollar-Marke. Einige Händler sehen die Erhöhungen der Margenanforderungen für den Terminhandel an der New Yorker COMEX als ausschlaggebend für den Kursverfall beim Silber an. Da Marktteilnehmer keine ernstzunehmende Alternative für den Silberhandel haben und auch an der LBMA in London die Margenanforderungen angehoben wurden, mussten kapitalstarke Fonds, aber auch Kleinanleger ihre Positionen verkaufen, um ihr Risiko- und Money-Management an die neuen Kapitalanforderungen anzupassen.

Vergleicht man die Kursverläufe des Silbers heute mit dem Jahr 1980, so kann man auf die Idee kommen, dass heute ein ähnlicher Kursverfall wie damals bevorstehen könnte. Damals hatten die Gebrüder Hunt den Silbermarkt manipuliert, indem sie den Kauf von Silber mit Kredit finanzierten und dem Markt vorgaukelten, dass es bald kein Silber mehr geben wird. Als allerdings herauskam, dass nur die Gebrüder Hunt hinter der Verknappung beim Silber standen, flog der Schwindel auf und die beiden Brüder mussten ihr Silber quasi über Nacht verkaufen, was den Preis von 50 auf unter 20 Dollar einbrechen ließ. Heute sollte sich die Situation jedoch anders gestalten.

Die Metall-Consulting-Gesellschaft CPM Group schreibt in ihrem "2011 Silver Yearbook", dass die Investmentnachfrage nach Silber im Jahr 2010 bei 142 Millionen Unzen gelegen habe. Das sei die viertgrößte Menge in der Geschichte. Nur in den Jahren 1968, 1980 und 1983 haben Investoren mehr Silber gekauft. Die in dieser Menge von 142 Millionen Unzen eingerechnete Silbermünzennachfrage erreichte mit 74,5 Millionen Unzen sogar den höchsten Wert seit dem Rekordjahr 1967. Es wird geschätzt, dass zwei Drittel dieser Nachfrage sich auf die letzten vier Monate des Jahres 2010 konzentrierten. Die Frage, die sich jeder Silber-Investor, der versucht, den Kurssturz in der vergangenen Woche einzuschätzen, stellen sollte, ist: Werden diese Investoren ähnlich wie die Gebrüder Hunt durch den Kurssturz jetzt auch wieder all ihr Silber verkaufen? Denn nur wer diese Frage mit "ja" beantworten kann, kann einen ähnlich massiven Preisverfall wie im Jahr 1980 erwarten. Andernfalls könnten sich die Preise mittelfristig wieder fangen und könnten erneut die Marke von 50 Dollar ansteuern, möglicherweise sogar überschreiten.

Die Hoffnungen der Silberinvestoren stützen sich außerdem auf den immer noch verschwindend geringen Anteil von Silber in den Portfolios von Investoren. Die CPM Group hat ermittelt, dass trotz rekordartiger Anstiege der Investmentnachfrage bei Silber lediglich 0,007% der globalen Kapitalmenge in Silber veranlagt ist, nach 0,003% im Jahr 2004. Im Jahr 1980 lag der Anteil bei 0,34%, schreibt CPM.

Anleger sollten allerdings beachten, dass dieses Szenario sehr stark von den hier beschriebenen möglichen Entwicklungen abhängig ist. Ein Ausbleiben von inflationären Tendenzen die könnte die Hausse beim Gold und Silber konterkarrieren. Demnach wäre der Silberpreis dann nur noch von der industriellen und Schmucknachfrage getrieben. Ein möglicher Konjunktureinbruch würde vor allem die Silbernachfrage aus dem industriellen Bereich reduzieren. Solche Entwicklungen könnten zu deutlichen Rückschlägen beim Silberpreis führen.

Index-Zertifikat auf JPMCCI Comex Silver Total Return Index
Partizipationszertifikat auf einen Silberminen Basket
Basiswert JPMCCI Comex Silver Total Return Index
WKN / ISIN VT1FCG / DE000VT1FCG1
Laufzeit Open End
Anfängliche Managementgebühr 1,0% p.a
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Basiswert Silberminen Basket
Basiswert Fresnillo PLC, Silver Wheaton Corp, Pan American Silver Corp, Silver Standard Resources Inc, Silvercorp Metals Inc, First Majestic Silver Corp, Hecla Mining Co, Coeur d´Alene Mines Corp
WKN / ISIN VT00SM / DE000VT00SM8
Bewertungstag 17.12.2012
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Über den Experten

Heiko Geiger
Heiko Geiger
Zertifikate-Experte Bank Vontobel Europe AG

Heiko Geiger verfügt über langjährige Börsenerfahrung und kennt sowohl Banken als auch Börsen von innen wie von außen. Schon über 15 Jahre beschäftigt er sich mit Anlagezertifikaten und Hebelprodukten. Seit 2008 ist er bei der Bank Vontobel Europe tätig und leitet dort das Public Distribution Geschäft für die europäischen Märkte.

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