Silber ist das interessanteste aller Edelmetalle
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Hamburg (BoerseGo.de) - Für Nico Baumbach, Fondsmanager bei der Hamburger Kapitalanlagegesellschaft Hansainvest Hanseatische Investment-GmbH, ist Silber seit Jahresanfang das interessanteste aller Edelmetalle. In der ersten Maiwoche habe das Edelmetall mit minus 28,8 Prozent zwar ordentlich Federn lassen und damit den größten Verlust innerhalb einer Woche seit 1975 verbuchen müssen, Silber befinde sich aber weiterhin in einem starken Aufwärtstrend, schreibt der Anlagestratege in einem Marktkommentar. Seit August letzten Jahres habe der Silberpreis um rund 185 Prozent zugelegt. Ein Einbruch um knapp 30 Prozent bringe den Aufwärtstrend noch nicht in Gefahr. "Im Gegenteil, eine Korrektur war überfällig und allen Marktteilnehmern musste klar sein, dass diese drastisch ausfallen würde, wenn sie kommt. Sie bietet eine gute Gelegenheit, weiteres Silber zu kaufen", so Baumbach.
Der Fondsmanager sieht vor allem regulatorische Änderungen als Auslöser für den starken Kurssturz bei Silber. "Die US-amerikanische Rohstoff-Börse Comex hat seit Anfang Mai insgesamt fünf Mal die Silber-Margin um insgesamt rund 80 Prozent erhöht", so Baumbach. Als Margin wird die Sicherheitsleistung bezeichnet, die Anleger bei Termingeschäften in bar hinterlegen müssen. Das heißt: Durch die Erhöhung wurde es teurer, Termingeschäfte auf Silber abzuschließen. "Eine Vielzahl von Spekulanten wurde durch die Margin-Erhöhungen vorerst aus dem Markt getrieben", so Baumbach. Er geht jedoch davon aus, dass die Spekulanten zurückkehren werden, sobald der Silberpreis zum nächsten Höhenflug ansetzt.
Grundsätzlich sieht Baumbach mittel- bis langfristig bisher keine Gründe, die gegen das weißglänzende Edelmetall sprechen. "Es gibt zwar keine physischen Engpässe mehr wie zu Beginn des Jahres. Damals ist sogar die äußerst seltene Situation eingetreten, dass die Future-Kurse günstiger waren als der Kassapreis von Silber. Das heißt, die Marktteilnehmer waren davon ausgegangen, dass die Preise von Silber in der Zukunft tendenziell sinken werden", so Baumbach. Das Edelmetall sei jedoch nach wie vor begehrt – sowohl von industrieller Seite als auch von Seiten privater Anleger.
Die anziehende Konjunktur spricht laut Baumbach vor allem für eine steigende Nachfrage seitens der Industrie. Gleichzeitig gebe es immer noch ausreichend Probleme in der Welt, so dass Anleger weiterhin auf der Suche nach Sachwerten sind. "Sie haben Silber mittlerweile als Alternative zu Gold entdeckt. So gesehen ist die derzeitige Bewertung von Silber damit gerechtfertigt". Dass der Silberpreis nach dem Einbruch Anfang Mai sofort wieder gestiegen ist, verwundert Baumbach daher nicht: "Ich halte es durchaus für möglich, dass wir die Höchststände bei Silber dieses Jahr nochmals sehen werden". Noch sei die Schwankungsbreite relativ hoch. Daher will er einen weiteren Kursverfall nicht ausschließen. Mittel- und langfristig bleibt er für Silber jedoch positiv gestimmt.
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