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09:45 Uhr, 23.04.2013

Siemens-Zugsparte kommt nicht in Tritt

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München (BoerseGo.de) - Der Siemens-Konzern hat in seinem Zuggeschäft die Weichen erneut falsch gestellt. So zeichnen sich auch bei der Lieferung von zehn Hochgeschwindigkeitszügen für den Eurotunnel-Betreiber Eurostar, einer Tochter der französischen Staatsbahn SNCF, schwere Probleme ab, wie Siemens-Vorstandsmitglied Roland Busch im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ einräumte. „Wir haben die Komplexität des Auftrags unterschätzt“, sagte Busch. Bereits bei der Lieferung von 16 ICE-Zügen an die Deutsche Bahn hatte es zuletzt Probleme gegeben.

Da der Zug durch vier Länder und den Eurotunnel fahre, müsse er mit verschiedenen Zugsicherungstechniken zurechtkommen und von mehreren Behörden genehmigt werden. Das könne länger dauern als geplant, so der Siemens-Manager. Siemens sollte die ersten der zehn Züge für Eurostar vertragsgemäß bis Ende 2014 ausliefern. Busch, der die Zugsparte verantwortet, wollte dieses Datum nicht bestätigen. „Wir haben keine Planbarkeit wegen des komplexen Zulassungsprozesses, deshalb werde ich keinen genauen Liefertermin für den Eurostar nennen“, sagte er der SZ. 


Die Probleme beim Eurostar und beim neuen ICE könnten dem Manager zufolge den Gewinn belasten: „Wir werden durch die Bahn-Projekte im abgelaufenen Quartal 2013 erneut eine Sonderbelastung haben.“ Sie werde noch über den 116 Millionen Euro im Quartal zuvor liegen.

Ähnliche Verzögerungen aufgrund technischer Probleme muss der Konzern beim Auftrag der Deutschen Bahn verdauen. Nach Vertragsvereinbarung hätten die ICE-Züge ab Dezember 2011 fahren sollen, im November 2012 hatte Siemens die Lieferung aber erneut verschieben müssen. Ende Juli 2013 könnte der Zulassungsprozess erneut beginnen. „Das kann erfahrungsgemäß zwischen vier und 18 Monaten dauern“, sagte Busch.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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