Siemens verordnet sich trotz guten Geschäftsverlaufs ein striktes Spardiktat
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Berlin/ München (BoerseGo.de) - Der Technologiekonzern Siemens hat nach einem starken vierten Quartal seine selbst gesteckten Gewinnziele doch noch erreicht und die Erwartungen am Markt übertroffen. Dennoch liegt der ausgewiesene 5,2 Milliarden Euro schwere Gewinn nach Steuern aus fortgeführten Aktivitäten in 2011/12 noch rund 30 Prozent unter dem Vorjahreswert. Anlass genug für Vorstandschef Peter Löscher nun konsequent gegenzusteuern. Bis 2014 sollen deshalb sechs Milliarden Euro eingespart werden, wie Löscher am Donnerstag in Berlin bei Vorlage der Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr ankündigte. Der Manager will damit die Ergebnismarge der Sektoren von 9,5 auf mindestens 12 Prozent steigern. Löscher sagte nicht, wie viele Stellen dem Spardiktat zum Opfer fallen.
Das Sparprogramm ist auf zwei Jahre angelegt, dabei sollen unter anderem auch die Kernaktivitäten gestärkt werden. Im Bereich Erneuerbare Energien will sich der Tech-Konzern auf die Windkraft konzentrieren. Nachdem das Unternehmen Ende Oktober bereits den Ausstieg aus dem verlustreichen Solargeschäft angekündigt hatte, stellte Siemens nun auch in Aussicht, einen Teil seines Wassergeschäfts verkaufen zu wollen. Umgekehrt stärkt sich der DAX-Konzern durch den Kauf des belgischen Industriesoftwareanbieters LMS. Dafür will das Management rund 680 Millionen Euro hinblättern.
Das Ergebnis der Sektoren liegt im Schlussquartal bei 2,1 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Der Nettogewinn wurde mit 1,3, Milliarden Euro (Vj 1,23 Mrd. Euro) angegeben. Dass das Ergebnis nicht besser ausfiel, lag auch an Sonderbelastungen in Höhe von insgesamt 566 Millionen Euro vor Steuern. Ihren Umsatz verbesserten die Münchener von Juli bis September um 7 Prozent auf 21,7 Milliarden Euro. Der Auftragseingang ging um 2 Prozent auf 21,45 Milliarden Euro nach oben. Die Resultate fielen überraschend hoch aus.
In das jüngst angelaufene neue Geschäftsjahr geht das Unternehmen nun etwas verhaltener. Siemens rechnet mit einem Auftragsplus zwischen 3 und 5 Prozent. Der Umsatz soll sich dem Niveau des vergangenen Jahres „annähern“. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäften soll zwischen 4,5 und 5,0 Milliarden Euro liegen. Enthalten sind hier die Kosten im Zusammenhang mit dem Sparprogramm in Höhe von etwa 1 Milliarde Euro. An dem Mittelfristziel, einen Umsatz von 100 Milliarden Euro zu erreichen, hält Löscher weiterhin fest.
Für das abgelaufene Jahr erhalten die Aktionäre eine unveränderte Dividende von 3,00 Euro je Aktie, zusätzlich steckte der Konzern 2,9 Milliarden Euro in einen Aktienrückkauf.
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