Siemens verabschiedet sich vorerst von Osram-IPO

München (BoerseGo.de) - Der Münchner Industriekonzern Siemens stellt einem Medienbericht zufolge den Börsengang für die Lichttochter Osram erneut hintenan. Nachdem der IPO bereits für den Herbst anvisiert worden war und platzte, rechnet Siemens auch für das erste Halbjahr 2012 nicht mehr mit einem Gang aufs Parkett, wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Konzernkreise berichtete. „Ein Börsengang im ersten Halbjahr ist angesichts der Kapitalmarktsituation extrem unwahrscheinlich“, bestätigte am Donnerstag ein Siemens-Insider auf Nachfrage der Financial Times Deutschland die dpa-Informationen. Offiziell liefen die Vorbereitungen allerdings „unverändert weiter“.

Siemens hatte bei der Absage der Pläne im September keinen neuen Termin für ein Listing genannt. „Die Aussichten sind nicht so, dass man ein IPO in allernächster Zeit erwarten könnte,“ sagte Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser im November auf der Bilanzpressekonferenz.

Die Börsenpläne für die Lichttochter sind Teil eines umfassenden Konzernumbaus, den Vorstandschef Peter Löscher im vergangenen Frühjahr angekündigt hatte. Osram sollte eigenständig am Weltmarkt agieren können. Doch die Turbulenzen an den Kapitalmärkten machten die Pläne zunichte, der IPO wurde auf Eis gelegt. Manche Analysten sind laut FTD mittlerweile davon überzeugt, dass Siemens Osram abspalten und die Osram-Aktien an die eigenen Eigner verteilen könnte. Siemens hatte diese Variante in den vergangenen Wochen jedoch immer wieder ausgeschlossen.

Osram erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2011 (per Ende September) einen Umsatz von 5 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 400 Millionen Euro.