Kommentar
19:36 Uhr, 19.03.2008

Siemens – Übergang in massiven Sell-Off, aber…

Durch den massiven Kurseinbruch kommt es bei Siemens zu einem starken Anstieg der Volatilität, so dass auch Discount-Zertifikate mit einem Cap weit unter dem aktuellen Kursniveau wieder attraktive Renditemöglichkeiten bieten. Dafür bietet sich mit einer Restlaufzeit bis zum 18.06.2009 das Discount-Zertifikat mit der WKN: DB3CMJ an. Dieses wird derzeit bei 47,05 Euro gehandelt. Solange also Siemens oberhalb dieses Niveaus am Laufzeitende notiert, sind Kursverluste nicht möglich. Spätestens bei 52,66 Euro bietet sich bei Siemens aber eine massive Unterstützungszone, welche einen Rückfall in den Bereich 47,05 Euro aus charttechnischer Sicht wenig wahrscheinlich werden lässt. Bleibt Siemens über 55,00 Euro, dass deutet sich mittelfristig weiterhin an, dann kann eine Rendite von 13,18 % mit dem Zertifikat erzielt werden. Mit der Aktie selbst ist dies nur möglich, wenn es zu einem Anstieg in den Bereich der starken Widerstandszone um 79,50 Euro, nämlich auf 77,26 Euro kommt. Das Discount-Zertifikat ist einem Direktinvestment entsprechend bis in diesen Widerstandsbereich klar überlegen.

Siemens AGKursstand: 66,42 Euro

Rückblick: Bei Siemens kam es im Juli des vergangenen Jahres zu einer Ausbildung eines Rallyehochs bei 112,10 Euro. Die Aktie korrigierte diesen Kursanstieg bis auf 85,70 Euro aus und zeigte dann zum Jahresende wieder Stärke. Die Hochs bei 112,10 Euro wurden nochmals angesteuert, zuletzt aber nicht mehr ganz erreicht. Siemens geriet dann im schwachen Gesamtmarktumfeld zum Beginn des neuen Jahres auch massiv unter Druck und musste unter 85,70 Euro abgeben. Ausgehend von der bei 79,50 Euro gelang dann eine Stabilisierung, eine Bodenbildung blieb hier aber aus. Die Aktie rutschte somit bereits in der vergangenen Woche wieder auf die 79,50 Euro zurück. Eine Gewinnwarnung des Unternehmens führt nun zu einem massiven abrutschen im schwachen Gesamtmarktumfeld. Dabei kippt Siemens derzeit direkt unter die bei 68,90 Euro liegende Unterstützung sowie den dort liegenden langfristigen Aufwärtstrend zurück.

Charttechnischer Ausblick: Mit dem Übergang in den freien Fall bleibt abzuwarten, auf welchem Niveau sich die Aktie stabilisieren kann. Wenn Siemens auch auf Basis des Wochenschlusskurses unterhalb von 68,90 Euro bleibt, dann sind weiter nachgebende Kurse bis in den Bereich 60,81 Euro wahrscheinlich. Gelingt auf diesem Niveau keine nachhaltige Stabilisierung, dann kann es auch weiter in Richtung 55,00 Euro gehen. Aufhellen würde sich das Chartbild aus aktueller Sicht erst wieder über 68,90 Euro auf Wochenschlusskursbasis, was eine Kurserholung in Richtung 79,50-77,50 Euro ermöglichen würde. Prozyklische Kaufsignale bleiben unter 79,50 Euro aber aus.

Name: Discount-Zertifikat auf Siemens AG

WKN: DB3CMJ
ISIN: DE000DB3CMJ9
Laufzeit: 18.06.2009
Bezugsverhältnis: 1:1
Cap: 55,00 Euro
Aktueller Briefkurs: 47,05 Euro
Seitwärtsrendite p.a.: 13,18 %
Discount: 28,80 %

Discount-Zertifikate dienen in erster Linie der Partizipation an moderaten Kurssteigerungen des Basiswertes und weisen dabei bis zu einem bestimmten Punkt eine Outperformance auf. Nach oben hin ist die Rendite begrenzt, dafür gibt es aber einen Risikopuffer bis zum Ende der Laufzeit. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, eine ansprechende Rendite in seitwärts oder leicht abwärts tendierenden Märkten zu erzielen.

Prinzip und Funktionsweise der Discountzertifikate

Maßgebliche Kenngröße bei einem Discount-Zertifikat ist das Niveau des Cap. Diese Schwelle bildet zum Laufzeitende das maximal mögliche Auszahlungsniveau des Discount-Zertifikates. Die Gewinne sind somit von Beginn an bis auf ein bestimmtes Kursniveau begrenzt, dafür erhält der Anleger aber einen teilweise deutlichen Abschlag auf den Kurs des Basiswertes.

Die Abbildung 1 verdeutlich das Auszahlungsprofil eines Discountzertifikates.

Angenommen wird hierbei ein Discount-Zertifikat mit einem Cap bei 120,00 Euro. Zum Zeitpunkt der Betrachtung soll davon ausgegangen werden, dass der Basiswert ebenfalls bei 120,00 Euro notiert und das Discount-Zertifikat zu einem Kurs von 100,00 Euro zu haben ist. Wenn sich der Basiswert bis zum Laufzeitende nicht bewegt und auch zu diesem Zeitpunkt bei 120,00 Euro notiert, bekommt der Anleger auch diese 120,00 Euro für das Zertifikat ausbezahlt. Steigt die Aktie zum Laufzeitende hin weiter über 120,00 Euro hinaus, erhält der Anleger im Zertifikat weiterhin 120,00 Euro. Durch die gesetzte Schwelle des Cap wird die Partizipation nach oben hin begrenzt. Wenn der Basiswert jedoch fällt und zum Laufzeitende bei 100,00 Euro notiert, werden auch diese 100,00 Euro für das Zertifikat ausbezahlt. Da der Anleger aber nur 100,00 Euro aufwenden musste, kommt es im Gegensatz zum Direktinvestment zu keinem Verlust. Wie beschrieben verhält sich das Discount-Zertifikat aber nur zum Laufzeitende. Während der Laufzeit steigt und fällt es mit dem Basiswert in einem sich insgesamt verringernden Abstand. Begrenzt aber weiterhin bis zur Höhe des Cap.

Das Szenario der Auszahlung zum Laufzeitende lässt sich entsprechend einfach zusammenfassen:

  1. Notiert der Basiswert zum Laufzeitende über dem Cap, kommt es zu einer Auszahlung in Höhe des Cap-Niveaus.
  2. Notiert der Basiswert zum Laufzeitende unter dem Cap, erfolgt entweder entsprechend dem Bezugsverhältnis die Lieferung von Aktien des Basiswertes oder eine Auszahlung in Höhe des Basiswertkurses zu diesem Zeitpunkt.

Anbei der Link zur weitergehenden Erklärung dieses Anlagezertifikatetyps.

Bitte hier klicken, um den Wissensbereich von GodmodeTrader.de zum Thema Anlagezertifikate zu laden.

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Über den Experten

Marko Strehk
Marko Strehk
Technischer Analyst und Trader

Marko Strehk blickt auf intensive langjährige Erfahrungen mit verschiedenen Strategien des auf Charttechnik basierenden Tradings zurück. Als versierter Allrounder handelt Strehk Aktien und Indizes im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster mit bestechender Präzision. Überragende Fähigkeiten in Trend- und Kursmusteranalysen, bei der Anwendung von Risiko- und Moneymanagementstrategien sowie ein umfassendes theoretisches Wissen zu unterschiedlichen Tradingmethoden und Tradinginstrumenten wie beispielsweise Hebelzertifikate, Optionsscheine, CFDs und Anlagezertifikate zeichnen ihn aus. Auf GodmodeTrader.de betreut Strehk als Headtrader die Produktpakete „Aktien Premium Trader“ und „CFD Trader Services“.

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