Siemens - Rückenwind der Krisenerholung definitiv vorbei
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München (BoerseGo.de) - Droht dem Münchner Industriekonzern Siemens ein ähnliches Schicksal wie seinem niederländischen Konkurrenten Philips? Dieser meldete am Montag, dass im zweiten Quartal ein milliardenschwerer Verlust verbucht werden musste, was mit einer schwächer als erwarteten Geschäftserholung und hohen Sonderbelastungen zusammenhänge. Einem Pressebericht zufolge wird auch Siemens bei der Zahlenvorlage für das abgelaufene Quartal eine Millionen-Abschreibung bekanntgeben. Dies schreibt die Süddeutsche Zeitung (SZ) am Dienstag unter Bezug auf Konzernkreise. Demnach kommt der Konzern um eine Abschreibung in der Medizintechnik von mehr als 300 Millionen Euro nicht herum.
"Der Rückenwind der Krisenerholung" sei vorbei, sagte Finanzvorstand Joe Kaeser bereits vor einigen Wochen auf einer Investorenkonferenz. Zwar werden auf den ersten Blick die Zahlen des abgelaufenen dritten Quartals für den Konzern ordentlich aussehen, wie die SZ weiter schreibt. Der Auftragseingang soll höher liegen als jene 20,7 Milliarden Euro, die Siemens im zweiten Quartal erreicht hatte. Der Umsatz soll stabil bei etwa 17,7 Milliarden Euro liegen, das Ergebnis etwas über den 1,4 Milliarden Euro aus dem Vorjahresquartal. Die Bilanz präsentiert Siemens in der nächsten Woche.
Doch es gebe Probleme hinter den Zahlen, schreibt die Zeitung und benennt konkrete Geschäftsfelder: So bekommt der Konzern die Schwierigkeiten in der angesprochenen Medizintechnik nicht in den Griff. Erst im vergangenen Jahr habe Siemens einen Milliardenbetrag für die überteuerte Übernahme der Diagnostik-Firma Dade Behring abschreiben müssen. Zudem kämen im Windgeschäft zwar weiterhin Aufträge herein, doch die Gewinne stagnierten. Auch das Solargeschäft laufe schleppend, heißt es weiter.
Große Hoffnungen hatte Siemens zuletzt in die Vermarktung eines neuen Verfahrens zur Krebs-Bekämpfung, der Partikeltherapie, gesetzt. Am Montag kündigten Siemens und sein Partner Rhön-Klinikum an, dass sie die Zusammenarbeit "vertraglich auf eine neue Basis stellen" wollen. Will heißen: Das Projekt wird eingestampft und nur zu Forschungszwecken noch weitergeführt.
Auf Siemens-Chef Peter Löscher komme also noch viel Arbeit zu, resümiert die SZ. Auch der neue Sektor für Infrastruktur und Städteentwicklung werde von Anfang an zu kämpfen haben. Denn der wichtigsten Zielgruppe, der öffentlichen Hand, fehlten in Zeiten der Staatsschuldenkrise die Mittel für größere Investitionen.
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