Kommentar
11:15 Uhr, 08.05.2014

Siemens – jetzt wird aufgeräumt

Siemens-Chef Joe Kaeser möchte das Unternehmen schneller, unbürokratischer und fokussierter machen. Die mäßigen Quartalszahlen liefern die nötigen Argumente für den geplanten Umbau. Ein neues OneStep-Papier gibt der Aktie bereits bei einer Seitwärtsbewegung den nötigen Schub.

Erwähnte Instrumente

  • OneStep-Zertifikat auf Siemens
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Bei einem der größten „Gemischtwarenläden“ der Siemens AG soll nun endlich richtig aufgeräumt werden. Dies ging bei der Vorstellung der neuen Konzernstrategie am Dienstagabend aus den Worten von Vorstands-Chef Joe Kaeser klar hervor. Die gleichzeitig für das zweite Geschäftsquartal vorgelegten ziemlich durchwachsenen Zahlen mit einem Umsatz von nur noch 17,45 Mrd. Euro und einem Plus beim Überschuss gegenüber dem Vorjahresquartal von 12 Prozent auf 1,15 Mrd. Euro gerieten dabei fast etwas in den Hintergrund. Die Experten hatten aber noch mehr erwartet, was aufgrund von hohen Sonderbelastungen beispielsweise für den Anschluss von Hochspannungstrassen in Kanada nicht möglich war. Immerhin will Siemens den Gewinn im Gesamtjahr um 15 Prozent steigern, so „Handelsblatt.com“. Auch in Bezug auf eine mögliche Übernahme des französischen Konkurrenten Alstom zeigt man sich trotz des bestehenden Interesses des amerikanischen Erzrivalen General Electric (GE) zuversichtlich, sofern man nach Einsicht der Bücher überhaupt ein eigenes Angebot abgeben möchte.

Siemens macht ernst - ran an die Googles dieser Welt

Was die Umstrukturierung des Unternehmens anbetrifft, hat Siemens Großes vor. So soll die von Vorgänger Peter Löscher eingeführte Vierteilung in die Sektoren Energie, Industrie, Medizintechnik und Infrastruktur & Städte wieder aufgehoben, Teile des Medizintechnik-Bereichs ausgelagert und die Hörgeräte-Sparte an die Börse gebracht werden. Neben den Arbeitnehmern, bei denen der Rotstift angesetzt werden soll, bleibt auch der Vorstand nicht von Einschnitten verschont, wie sich bereits bei der Neubesetzung des Energie-Sessels durch die Shell-Managerin Lisa Davis andeutet. Oberstes Ziel dabei: Weniger Bürokratie, schlankere und übersichtlichere Strukturen, eine straffere Führung und mehr Kundennähe, so das Handelsblatt. Ganz nebenbei sollen die Kosten dadurch bis Herbst 2016 um eine Milliarde Euro sinken. Bei der Firmenstrategie will man weniger zukunftsträchtige Geschäftsfelder abstoßen und vielversprechende stärken. Dazu zählen die Elektrifizierung, Automatisierung und vor allem die Digitalisierung, von der sich Kaeser am meisten verspricht, will er doch unter dem Stichwort „Cloud“ aus den enormen Datenmengen des Konzerns zukünftig ganz gezielt Kapital schlagen. Dabei schickt er schon einmal eine Kampfansage an Unternehmen wie Google.

Interessante OneStep-Chance

Die Aktionäre zeigten sich von den Ankündigungen Kaesers zunächst wenig angetan und gaben dem Papier in einer ersten Reaktion eher den Laufpass. Im weiteren Handelsverlauf legte das Papier, das in diesem Jahr noch mehr als fünf Prozent im Minus notiert, am Mittwoch aber deutlich zu. Auch die Analysten von der UBS, Société Générale, JP Morgan, der Deutschen Bank und DZ-Bank blieben bei ihren Kauf- bzw. „Overweight“-Empfehlungen mit Kurszielen zwischen 102 und 115 Euro. Die Siemens-Aktie, die aktuell bei knapp 96 Euro gehandelt wird, könnte also noch etwas Aufwärtspotential besitzen. Wer mit einer Struktur etwas nachhelfen möchte, könnte sich das neue, noch bis 13. Mai zeichenbare OneStep-Zertifikat der Deutschen Bank etwas näher ansehen, auch wenn das Auszahlungsprofil hier denkbar einfach gestaltet ist. Entscheidend ist dabei der Siemens-Schlusskurs am 21. November 2014, dem finalen Bewertungstag bei Fälligkeit. Notiert die Aktie dann mindestens auf Höhe des Referenzkurses vom Emissionstag, erhält der Anleger eine knappe Woche später eine maximale Auszahlung, die 108,60 Prozent des Emissionspreises entspricht. Der 1-prozentige Ausgabeaufschlag ist dabei nicht mitberücksichtigt. Liegt der Schlusskurs jedoch unter dem Start-Level, hat sich die Spekulation nicht gelohnt und für jedes Zertifikat wird eine Siemens-Aktie ins Depot gebucht. Eine Rendite ergibt sich in diesem Fall also nicht.

Der BörseGo Tipp:

Bei dem neuen OneStep-Zertifikat erhält der Anleger bereits nach sechs Monaten selbst bei einer bloßen Seitwärtsentwicklung den anfänglichen Aktienkurs mit einem Aufschlag von 8,60 Prozent zurückerstattet. Für diese verhältnismäßig hohe Rendite-Chance verzichtet er auf einen zusätzlichen Teilschutz. Das Papier richtet sich deshalb an Investoren, die für die Siemens-Aktie in den kommenden Monaten verhalten positiv gestimmt sind und eine Aktien-Alternative suchen.

8,6 % Siemens OneStep-Zertifikat

Emittent/WKN:

Laufzeit:

26.11.2014 

Preis: (in Zeichnung bis 13.05.2014)

Ausgabepreis: 100 % (zzgl. 1 % Agio)

Deutsche Bank / DB9Z6X

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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