Siemens hebt nach Rekordergebnis Dividende deutlich an

München (BoerseGo.de) - Der Elektrokonzern Siemens strebt nach einem operativen Rekordergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009/2010 einen weiteren Gewinnzuwachs an. "Wir rechnen mit einem deutlich steigenden Auftragseingang im Vergleich zu 2010. Auch der Umsatz sollte wieder moderat wachsen. Den positiven Trend beim Gewinnzuwachs wollen wir fortsetzen", sagte Vorstandschef Peter Löscher am Donnerstag in München.

Im vierten Quartal 2009/2010 stieg der Auftragseingang von Siemens um ein Viertel auf 23,47 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 8 Prozent auf 21,23 Milliarden Euro. Das Sektorenergebnis schrumpfte aufgrund von Abschreibungen auf das US-Diagnostikgeschäft in Höhe von 1,2 Milliarden Euro dagegen um 45 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr erreichte das Sektorenergebnis mit 7,79 Milliarden Euro dagegen einen neuen Rekordwert. Unter dem Strich verbuchte Siemens im Schlussquartal einen Verlust von 396 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 1,06 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen.

Siemens kündigte für das Geschäftsjahr 2009/2010 die Zahlung einer Dividende von 2,70 Euro je Aktie nach 1,60 Euro im Vorjahr an. Analysten hatten bereits mit einer Anhebung gerechnet - allerdings nur rund 1,80 Euro erwartet. Zudem führt das Unternehmen eine neue Dividendenpolitik ein. Künftig will das Unternehmen zwischen 30 und 50 Prozent des Nachsteuergewinns an seine Aktionäre ausschütten. Zuvor gab es einen solchen Korridor nicht.

Für die kommenden Jahre hat Siemens ein neues Zielsystem eingeführt. Demnach wollen die Münchener auf effizienten Kapitaleinsatz setzen und den Konkurrenten Marktanteile abnehmen. Auf Konzernebene wolle Siemens schneller als seine wichtigsten Wettbewerber wachsen, hieß es am Donnerstag. Vergleichsbasis sei dafür das nominale durchschnittliche Umsatzwachstum der vergangenen vier Quartale. Damit verabschieden sich die Münchner von ihrem alten Ziel, stärker als die Weltwirtschaft wachsen zu wollen.