SIEMENS ENERGY – Schlimmer geht’s (n)immer?!
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- Siemens Energy AG - WKN: ENER6Y - ISIN: DE000ENER6Y0 - Kurs: 15,555 € (XETRA)
Es ist schon fast so eine Art „unendliche Geschichte“ mit der Windsparte im spanischen Teilkonzern Siemens Gamesa. Alle paar Monate scheinen neue Hiobsbotschaften aus dieser Sparte zu kommen. Neben den bereits bekannten Qualitätsproblemen im Onshore-Bereich bei gewissen Rotorblättern und Lagern – mein Kollege Sascha Gebhard berichtete darüber – belasten jetzt auch höher als geplante Produktionskosten im Offshore-Segment.
Wie das Unternehmen heute berichtet, fielen deswegen im dritten Quartal zusätzliche Aufwendungen in Höhe von 600 Mio. EUR an. Im Vergleich zu den 1,6 Mrd. EUR, die für die Behebung der Qualitätsprobleme in Q3 angefallen sind, erscheint dieser Betrag beinahe überschaubar.
Sonderausschuss gebildet
Um die Produktivitäts- und Qualitätsprobleme bei Gamesa zu untersuchen und in den Griff zu bekommen, wurde nun ein Sonderausschuss eingerichtet, der sich dieser Thematik annehmen soll. Dabei wird auch auf unabhängige externe Fachleute zurückgegriffen, was mehr als angebracht erscheint. Außerdem wurden einzelne Lieferanten bereits ausgeschlossen. Auf dem Kapitalmarkttag im November will das Unternehmen dann den aktualisierten Strategieplan für das Windgeschäft präsentieren.
Die Neunmonatszahlen sind folglich nur in Bezug auf Umsatz und Auftragseingang einigermaßen erfreulich ausgefallen. Der Konzernumsatz stieg um 8,0 Prozent auf 7,51 (VJ 7,28) Mrd. EUR. Der Auftragseingang expandierte um immerhin 54,2 Prozent auf 14,89 (VJ 9,84) Mrd. EUR, woraus sich ein hohes Book-to-Bill-Ratio von 1,98 ergibt.
Das Ergebnis vor Sondereffekten gibt das Unternehmen mit minus 2,05 (VJ minus 0,22) Mrd. EUR an. Die Belastungen bei Siemens Gamesa beliefen sich dabei auf insgesamt 2,2 Mrd. EUR! Die Abschreibung auf aktive latente Steuern führte zu einem Einmalaufwand in Höhe von 700 Mio. EUR, so dass sich das Konzernergebnis von minus 0,56 Mrd. EUR im Vorjahr auf minus 2,93 Mrd. EUR verschlechterte. Der Verlust pro Siemens Energy-Aktie stieg auf 3,42 (VJ 0,58) Euro.
Übriges Geschäft robust
In den anderen Geschäftsbereichen war die Entwicklung hingegen deutlich besser. Im Segment Gas Services stiegen die Erlöse um 21,2 Prozent auf 2,72 (VJ 2,38) Mrd. EUR bei einem Ergebnis von 291 (VJ 42) Mio. EUR. Der Bereich Grid Technologies steigerte den Umsatz um 18,7 Prozent auf 1,82 (VJ 1,59) Mrd. EUR und das Ergebnis drehte mit 154 (VJ minus 21) Mio. EUR in den positiven Bereich. Im Geschäftsfeld Transformation of Industry war ein Umsatzplus von 10,5 Prozent auf 1,07 (VJ 1,01) Mrd. EUR zu verzeichnen. Auch hier schaffte das Ergebnis mit 65 (VJ minus 39) Mio. EUR den Turnaround.
Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr, welches am 30. September zu Ende geht, wurde zurückgenommen. Für den Umsatz wird nun mit einem Anstieg zwischen 9 und 11 (bislang: 10 bis 12) Prozent gerechnet. Der Konzernverlust wird bei ca. 4,5 Mrd. EUR erwartet. Zuvor wurde in Aussicht gestellt, dass der letztjährige Verlust von 712 Mio. EUR um bis zu einem niedrigen dreistelligen Millionen-Eurobetrag übertroffen wird.
Fazit: Ist das Schlimmste jetzt ausgestanden und der Boden erreicht? Diese Frage stellen sich einmal mehr die leidgeprüften Siemens Energy-Aktionäre. Die Börse scheint daran zu glauben, da die Aktie aktuell ca. fünf Prozent im Plus liegt. Das Papier eignet sich im aktuellen Stadium nur für sehr risikoaffine Anleger. Alle anderen warten besser erstmal die weiter Entwicklung ab. Zu groß waren die Enttäuschungen in der jüngeren Vergangenheit.
Jahr | 2021/22 | 2022/23e* | 2023/24e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 29,00 | 31,84 | 33,91 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,07 | -1,06 | 0,85 |
KGV | 211 | neg. | 17 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,10 | 0,02 | 0,22 |
Dividendenrendite | 0,68 % | 0,14 % | 1,49 % |
*e = erwartet |
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