Analyse
09:15 Uhr, 20.01.2023

Siemens Energy - Die Windkrafttochter verhagelt erneut das Ergebnis

Es ist schon wieder passiert: Siemens Energy hat mal wieder die Ergebnisprognose kassiert. Die vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal 2022/2023 sind schlechter ausgefallen als erwartet.

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  • Siemens Energy AG
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  • Siemens Energy AG - WKN: ENER6Y - ISIN: DE000ENER6Y0 - Kurs: 18,740 € (XETRA)

Schon im letzten Jahr musste das Unternehmen die Prognose senken. Verantwortlich dafür sind nach wie vor Probleme bei der spanischen Tochtergesellschaft Siemens Gamesa. Ansonsten lief es bei den Münchnern recht ordentlich.

Sowohl der Auftragseingang in Höhe von 12,73 (Vorjahr 8,33) Mrd. EUR als auch der Quartalsumsatz mit 7,06 (VJ 5,96) Mrd. EUR lagen über den Konsensschätzungen von 9,45 Mrd. EUR bzw. 6,64 Mrd. EUR. Auch der freie Cashflow konnte von minus 69 Mio. EUR im Vorjahresquartal auf minus 58 Mio. EUR verbessert werden.

Von den vier Geschäftssegmenten entwickelten sich die Bereiche Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry erfreulich und konnten zum Großteil besser abschneiden als erwartet.

Sorgenkind bleibt Gamesa, die von Siemens Energy zeitnah komplett integriert und dann von der Börse genommen werden soll. Qualitätsprobleme bei von Gamesa installierten Windkraftanlagen führten zu höheren Wartungs- und Garantiekosten als geplant. Dies führte zu finanziellen Belastungen in Höhe von ca. 472 Mio. EUR und einem bereinigten Quartals-EBIT von minus 760 Mio. EUR bei der spanischen Tochter. Im operativen Bereich sind bei Gamesa jedoch inzwischen Verbesserungen zu konstatieren, wie das Unternehmen verlauten ließ.

Das operative Ergebnis lag im Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 2022 auf Konzernebene bei minus 384 (VJ minus 57) Mio. EUR und fiel damit deutlich schlechter aus als die Analystenerwartungen, die im Schnitt von minus 32 Mio. EUR ausgegangen waren.

Ergebnisprognose hinfällig

Als Folge musste die Konzernführung bei der Prognose für die operative Marge für das Gesamtjahr 2022/2023 zurückrudern. Anstatt der ursprünglich avisierten 2 bis 4 Prozent, wird jetzt nur noch mit einer Marge zwischen 1 und 3 Prozent gerechnet. Der Nettoverlust wird auf dem Niveau des Vorjahres von minus 405 Mio. EUR erwartet und wird nicht, wie geplant, deutlich sinken.

Fazit: Die Lage bleibt „dank“ Gamesa, die nach wie vor ein Sanierungsfall zu sein scheint, weiter schwierig bei Siemens Energy. Es steht zu hoffen, dass die komplette Integration von Gamesa in den Konzern sich mittel- bis langfristig positiv auswirkt und dann der Turnaround geschafft werden kann. Bis es so weit ist, sollten sich Anleger von der Siemens Energy-Aktie weiter fernhalten.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 29,00 30,67 32,02
Ergebnis je Aktie in EUR -0,56 -0,55 1,14
KGV neg. neg. 16
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,21 0,34
Dividendenrendite 0,00 % 1,12 % 1,81 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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